Damian Thompson berichtet über ein Interview, das er mit Kardinal George Pell für den "Spectator" geführt hat, über aktuelle Themen des aktuellen Pontifikates, wie z.B, das Vatican-China-Abkommen und die Responsa ad Dubia zu Traditionis Custodes. Podcast im Original.
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"ICH DENKE NICHT, DASS WIR IRGENDWAS ERREICHT HABEN. KARDINAL PELL ZUM VATICAN-CHINA-ABKOMMEN"
Kardinal George Pell hat dem Holy Smoke-Podcast von The Spectator ein umfassendes Interview gegeben, in dem er das Abkommen des Vatikans mit Peking von 2018 und insbesondere die damit verbundene Geheimhaltung kritisiert.
Der unveröffentlichte Pakt erlaubt der Kommunistischen Partei Chinas, katholische Bischöfe zu wählen, deren Ernennungen dann von Papst Franziskus abgesegnet werden. "Ich weiß, daß hochrangige Leute im Vatikan sehr unzufrieden mit der Art und Weise sind, wie die Dinge laufen“, sagt Pell, der ehemalige Präfekt des Vatikans für Wirtschaft.
„Die Vereinbarung ist da, um zu versuchen, den Katholiken ein wenig Luft zu verschaffen. Das ist natürlich lobenswert. [Aber] ich glaube nicht, dass wir etwas gewonnen haben. Die Verfolgungen scheinen weiterzugehen. An manchen Stellen sind sie schlimmer geworden.“ Niemand "außerhalb eines kleinen Kreises“ kennt die Einzelheiten der Vereinbarung, "die mir ziemlich irregulär erscheint“.
Der Kardinal wurde in seiner Heimat Australien wegen erfundener sexueller Anschuldigungen inhaftiert, bevor er vom High Court des Landes freigesprochen wurde. Es wird allgemein angenommen, daß seine Feinde im Vatikan eine Rolle bei der Verleumdung gespielt haben. In dem Interview spricht Pell nicht über seine eigene Tortur – aber er äußert sich besorgt über die mangelnde Transparenz im laufenden Vatikanprozess gegen Kardinal Angelo Becciu, den ehemaligen Stabschef des Papstes, und seine Mitarbeiter, die beschuldigt werden, schwerwiegende Taten begangen zu haben - großen Verkaufsbetrug.
Pell bekräftigt zwar seine Loyalität gegenüber Papst Franziskus, macht aber auch seine Unzufriedenheit über den plötzlichen Schritt des vergangenen Jahres deutlich, die Feier der traditionellen lateinischen Messe einzuschränken. "Ich denke, es war eine äußerst unglückliche Entscheidung und ich denke auch, daß sie ein bisschen unerklärlich ist“, sagt er. Aber er rät Traditionalisten, Ruhe zu bewahren, denn es gibt Anzeichen dafür, daß die sehr harte Linie des vatikanischen Liturgiechefs, des aus Yorkshire stammenden Erzbischofs Arthur Roche, jetzt überdacht wird.
Letzten Monat sagte Papst Franziskus der traditionalistischen Priesterbruderschaft St. Peter (FSSP) zu, daß sie weiterhin die Messe und andere Sakramente unter Verwendung des alten Messbuchs feiern könne, was ihnen ein größeres Maß an Freiheit einräumt, als Roche es befürwortete. Kardinal Pell sagt, daß "die Arbeitshypothese“ darin bestehen sollte, daß sich die erklärten Rechte der FSSP auch auf andere traditionalistische Priesterbruderschaften wie auf das Institut Christus König und Souveräner Priester (ICKSP) erstrecken. "
Quelle: D. Thompson, Spectator
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