Donnerstag, 5. Mai 2022

Auch Kardinal Ranjith lehnt den Synodalen Weg ab.

Edward Pentin veröffentlicht im National Catholic Register was Kardinal S. Ranjith in einem Video-Interview zum deutschen Synodalen Weg und zu Problemen in seinem Heimatland Sri Lanka sagte. 
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"KARDINAL RANJITH: DER SYNODALE WEG DER DEUTSCHEN BISCHÖFE IST UNANNAHMEBAR" 

Der Kardinal aus Sri Lanka hat am 29. April mit dem Register ein breites Spektrum von Themen diskutiert.

In einem ausführlichen Video-Interview mit dem Register hat Kardinal Malcolm Ranjith Papst Franziskus´ Kurienreform begrüßt und gesagt, daß der Synodale Weg der deutschen Kirche  unannehmbar ist und die Alarmglocken für sein Geburtsland geläutet, das sich einer katastrophalen wirtschaftlichen Krise und Kriminalitätsvorwürfen gegen Politiker der höchsten Ebene gegenüber sieht.

Bei einer Rede in Rom am 29. April nannte der Kardinal Erzbischof von Colombo die Änderungen, die der Papst durch seine neue Apostolische Konstitution für die Römische Kurie Praedicate Evangelium  macht "sehr gut" aber- fügte hinzu, daß eine wahre Reform nicht erreicht wird, wenn sich nicht die Haltung in den Herzen eines jeden ändert."

In den Reformen, die am Pfingstfest 5. Juni in Kraft treten, verbindet der Papst die 1622 gegründete Kongregation für die Evangelisierung der Völker mit dem Päpstlichen Rat für die Neuevangelisierung zu einem neuen Superdikasterium für Evangelisierung, die die zweitwichtigste vatikanische Abteilung werden wird, über der Kongregation für die Glaubenslehre, aber unter dem vatikanischen Staatssekretariat.

Kardinal Ranjith, der von 2001 bis 2004 als Mitarbeiter der Kongregation für die Evangelisierung der Völker tätig war, sagte dem Register, daß es "ein sehr guter Schritt“ sei, die Evangelisierung in den Mittelpunkt zu stellen, und daß eine solche Reform notwendig sei, um sich den "Bedürfnissen der Zeiten“, die "für den Glauben schrecklich“ sind, anzupassen. 

Zum umstrittenen synodalen Weg der Kirche in Deutschland, der ein Schisma auslösen könnte, weil er auf die Akzeptanz von homosexuellen Handlungen, Priesterinnen und auf ein Ende des klerikalen Zölibats drängt, sagte Kardinal Ranjith, er könne "nicht akzeptieren“, was dort vor sich geht, wie die Kirche ist eine "universale Brüderlichkeit“ und die deutsche Kirche könne nicht "auf alle unsere Probleme in der ganzen Welt antworten“.

Er sagte, die Kontroversen um den Synodalen Weg "müssen dem Heiligen Vater zur Last fallen“, fügte aber hinzu, daß es die Aufgabe der Bischöfe als Hirten sei, nicht nur offen zu sein und zuzuhören, sondern auch "voranzugehen“. den Herausforderungen stellen, "auch wenn wir dabei ums Leben kommen“.

"Es ist schwierig, aber wir müssen beten, weil wir nichts alleine tun, da ist der größere Spieler, der Herr selbst“, sagte er.

Im vergangenen Monat haben mehr als 70 Bischöfe aus aller Welt einen "brüderlichen Offenen Brief" an die deutschen Bischöfe unterschrieben, in dem sie warnen, daß der "Synodale Weg", der sich mehr auf den Willen der Menschen als Gottes zu fokussieren scheine, zu einem Schisma führen könnte. Ihr Brief folgte ähnlicher Korrekturen durch die Nordischen Bischöfe und den Präsidenten der Polnischen Bischofskonferenz. 


Die Lage in Sri Lanka

Kardinal Ranjith, der Rom mit einer Gruppe  Gläubiger aus Sri Lanka besuchte, um Papst Franziskus am dritten Jahrestag der Bombenanschläge vom Ostersonntag zu treffen, bekräftigte seine Kritik an der Regierung, die seiner festen Überzeugung nach ihre Verantwortung für die schlimmster Terroranschlag in der Geschichte Sri Lankas vertuscht. 

Bei dem Anschlag vom 21. April 2019, bei dem Islamisten drei Kirchen und ebenso viele Hotels bombardierten, kamen um die 270 Menschen ums Leben, darunter 45 Ausländer aus 14 Ländern.

Der Kardinal zitierte Verbindungen zwischen dem regierenden Präsidenten Gotabaya Rajapaksa und der Gruppe hinter den Selbstmordattentätern und behauptete, die Gräueltaten seien inszeniert worden, um  Gewalt zwischen dem singhalesischen Volk und Muslimen zu provozieren und Islamophobie zu schüren, 6 Monate vor den Parlamentswahlen, die dann  Rajapaksa an die Macht brachte. Der Kardinal hat eine von den Vereinten Nationen durchgeführte Untersuchung gefordert, um die Gräueltaten von 2019 zu untersuchen.

Papst Franziskus hat seine Nähe zu den Familien der Opfer des Bombenanschlags ausgedrückt und an die Autoritäten des Landes appelliert, die Wahrheit hinter den Angriffen aufzudecken, Er sagte, das würde für Frieden sorgen.

"Wir sind sehr glücklich, daß der Hl. Vater das gesagt hat" berichtete der Kardinal dem Register und fügte hinzu, daß er zum Treffen mit dem Papst 45 Pilger mitgebracht habe, von denen einige "ihre ganze Familie verloren haben und ganz allein sind und keine Hoffnung haben" 

Die Wirtschaftskrise 

Der Kardinal hat auch die zunehmend schwierige Wirtschaftslage in Sri Lanka angesprochen, die- wie er erklärte- durch den Zusammenbruch der Tourismusindustrie auf Grund der COVID-19 Restriktionen wie auch durch Korruption und "riesige Schulden, die aufeinanderfolgende Regierungen aufgehäuft oder geerbt haben". Steigende Spritkosten auf Grund des Ukraine-Krieges haben die Problem verschärft- ebenso wie die "irrationale" Entscheidung der Regierung, den Import von Düngemitteln ins Land zu stoppen und so seine Landwirtschaft komplett zu zerstören.

"Die Regierung hat die gesamte Wirtschaft völlig schlecht gehandhabt, und deshalb sind wir in eine Situation geraten, in der es nichts gibt“, sagte der Kardinal. "Das Traurigste und Beängstigendste ist, daß die Kinder in Krankenhäusern keine Medikamente haben, weil man Medikamente, von den Chemieunternehmen, die diese Medikamente herstellen, aus Übersee kaufen muss und sie haben kein Geld. Die Kinder sterben also in den Krankenhäusern und auch auf den Krebsstationen, die Kinder haben keine Medikamente und leiden sehr.“

"Unsere Lage ist furchtbar und das ganze Land ist aufgestanden" sagte Kardinal Ranjith und fügte hinzu, daß Sri Lanka auf eine Revolution zusteure- außer die Regierung sorge für "radikale Änderungen".

Er appellierte an die Internationale Gemeinschaft, nicht die amtierende Regierung zu unterstützen sondern lieber Druck auf sie auszuüben, auf würdige Weise zurückzutreten und es einer neutralen Gruppe zu erlauben, die Regierung zu übernehmen,"

Quelle: E.Pentin, NCR, Kard. S.Ranjith

            
           

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