Ketzer bei Communione e Liberazione?

 M. Tosatti veröffentlicht bei Stilum Curiae die Eingriffe von Papst Franziskus bei der Vereinigung "Communione e Liberazione". m

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"MASTRO TITTA UND DER PAPST.  NACH DEM KREUZZUG GEGEN DIE ALBIGENSER JETZT DER GEGEN DIE CIELLINI*"
*Communione & Liberazione

Liebe StilumCurialisten, Mastro Titta empfiehlt Ihrer Aufmerksamkeit diese genaue und scharfe Überlegung  über den amtierenden Pontifex und seine Neigung, Elefanten im eigenen Wohnzimmer nicht zu sehen sondern die Mücken und andere Kleinigkeiten in den Salons anderer zu wahrzunehmen. Gute Lektüre. 

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Bergoglio verbrennt Julian Carròn auf dem Scheiterhaufen: nach dem Kreuzzug gegen die Albigenser jetzt der gegen die Ciellini.

Es war so: Kardinal Farrell hat an den Präsidenten der Bruderschaft der CL geschrieben, daß der vorhergehende Präsident, Don Julian Carron, bei seinem Rücktritt den Geruch schwerwiegender Häresie hinterlassen hat: "Die angebotene und geförderte Lehre [...] über die Weitergabe der Charismen [...] aus dem Inneren von CL und von denen, die sie leiten, steht in starkem Widerspruch zur Lehre der Kirche."

Dieser Präsident, Davide Prosperi, über ein Jahrzehnt rechte Hand des spanischen Prälaten, der nach zwei öffentlichen Statements und mehreren eher jovialen aber verschwundenen Mitteilungen trotzdem für würdig erachtet wurde, die Zügel des Streitwagens zu übernehmen, macht sich jetzt endlich dazu herabgelassen, sich Sorgen zu machen. Und weil Farrell die milde Tatsache nachdrücklich bestätigt, Briefe von Mitgliedern der Bruderschaft mit Beweisen für doktrinales Fehlverhalten erhalten zu haben, ist Prospero beschämt und voller Bedauern, weil Farrells Brief "von einer unreifen Haltung einiger von uns" inspiriert sei.

Ich übersetze für den Fall, daß das falsch verstanden wird: Prosperi erklärt, daß Farrell sich von einer Handvoll Kindsköpfen verdrehen ließ, was gleichbedeutend damit ist, ui behaupten, daß der Kardinal-Präfekt eine mental zu vernachlässigende Person ist. Das scheint mir keine sorgfältige Verteidigungs-Linie zu sein, aber ich bin sicher, daß die Eierköpfe jedes Wort dieses Briefes von Prosperi kontrolliert und noch einmal kontrolliert haben, also urteile ich nicht. 

Dennoch ist es wahr, daß Farrell 6 Jahre lang das Apartment mit dem noch nicht gestorbenen Kardinal McCarrick (Bergoglio, dem unbestrittenen Meister des Horrors, gebührt das Verdienst, den Zombie-Kardinal mit der "Entlassung aus dem Kardinalsrang (Ent-Barettisierung) von McCarrick und Becciu kreiert zu haben) geteilt hat, der dort mit jungen Seminaristen sokratische Praktiken anwandte, ohne daß der säuerliche Farrell irgendetwas wahrnahm. 

Tatsache ist, daß dem abgelenkten Kardinal die vielen Jungs entgangen sind, die seinen zweideutigen Gastgeber begleiteten, nicht aber die bizarren Theorien von Carròn  zusammengefaßt in der Idee, daß er vom Gründervater Don Luigi Giussani übernatürliche Eigenschaften, die das Wort "Charisma" beinhaltet und dass er beabsichtigte, diese Befugnisse bis zu seinem Tod zu bewahren und sie dann einem Nachfolger seiner Wahl zu übertragen.

Nicht nur, Carròn soll sich auch die Mühe gemacht haben, eine solide Doktrin der Nachfolge des Charismas auszuarbeiten, ein wenig so wie Tommaso Campanella sich die "Stadt der Sonne" vorstellte, eine neuplatonische Republik, geführt von einem Philosophen, der zufälligerweise von ihm selbst verkörpert würde. Mit dem bemerkenswerten Ergebnis, daß er verhaftet, monatelang gefoltert und mit den Füßen im Wasser in eine Zelle geworfen wurde, in der er 27 Jahre lang blieb, um darüber nachzudenken, welcher Teil seiner Spekulation seine Zeitgenossen so wenig überzeugt hatte.

Den klügeren Beobachtern ist bereits im November 2018 klar, als beschlossen wurde, Carron dazu aufzufordern seine Rolle als spirituelles Berater der Memores Domini- die Laienvereinigung innerhalb der CL, die die Gelübde ablegen- aufzugeben, daß die Stunde, wenn du dich fragst, für wen sie jetzt schlägt, jetzt für dich schlägt. 

Auf die Gefahr hin, respektlos zu sein, ist es interessant, daß der durchsichtige Vorwurf der Ketzerei mit dem ganzen Gewicht mittelalterlicher Aromen vom fortschrittlichsten, postmodernsten und offensten Papst aller Zeiten stammt. Außerdem gibt es für die von Farrell akribisch zusammen getragenen Motive  mehr als nur wenige unterstützende Beweise, aber die sind eindeutig von Seiner Heiligkeit inspiriert, er bekanntlich keine

Ein Papst, der u.a. Gurus wie Harari, Schwab, Gates und den Transhumanismus akzeptiert, bemüht sich darum, den Gläubigen die Lehre über das Trans-Göttliche einzuhämmern: vom "daß es keinen katholischen Gott gibt"  bis zu den "wahren Religionen" - vorbei an Jesus, der -Beweise in der Hand-  außerordentliche Tugenden besaß, aber nicht die, Gott zu sein. Würden Transhumanismus und Transdeismus zu einer einzigen Theorie verschmelzen, bliebe - diesen Eindruck habe ich- nur ein Trans übrig. Ein "einer, der er ist, sie war, aber er ist" in der raffinierten Bergoglio- Eloquenz. 

Richtet sich der Ketzervorwurf gegen Carròn an einen direkten Konkurrenten? Ertragen Sie Ungeheurlichkeiten wie die, als der Erzbischof von Berlin Heiner Koch Greta Thunberg mit den Propheten der Bibel verglich (mit dem Hinweis auf Christus selbst) und strafen einen armen Theologen aus der Estremadura, der sein kleines Sonnen-Quadrat so gut es geht, poliert? 

Was also könnte ein ähnliches Durcheinander von doktrinären, logischen, philosophischen und historischen Widersprüchen, das plötzlich ein Gleichgewicht in der Tradition findet, indem es den im Schweinestall untergebrachten Verlorenen Sohn zur Ordnung ruft, verbergen?

Das unausgesprochene Gigantische an dieser ganzen Operation Walküre, die gegen die nicht makellosen CL ausgebrütet wurde, ist, daß man wie üblich auf den vergrabenen Schatz zeigt. Wie sie es mit den Franziskanern der Immaculata versucht haben.

Als die Memores Domini kommissioniert wurden, war die erste pastorale Sorge,  die Stiftung SS. Bonifazio e Colombano in die Hände des Vaticans zu bekommen, die das erhebliche Erbe der Vereinigung verwaltet (Immobilien, monatliche Gehälter, Verkäufe, Erbschaften, Pensionen und Patrimonium weiterer 1500 großenteils qualifizierter Mitglieder mit Profess).

Es gefällt mir, hier an das Erste zu erinnern und besonders in Italien das Thema der Beziehung zwischen dem aus den Armenhäusern gekommenen Pontifex und dem Geld hervorzuheben, das vom renommierten Mitarbeiter dieses blogs, General Piero Laporta in einem monumentalen Artikel in "Oltre la Notizia" 2016 erschienen ist, mit dem anspielungsreichen Titel "Bergoglio predica povertà e inquatta denari" . Dann, aber erst danach, kam die Zeit der Londoner Palazzi und der Beichte von Msgr. Perlasca, zu dieser Black-Jack-Spekulation vom Papst persönlich durch den Hinweis auf den Peters-Pfennig  verleitet worden zu sein.  

Kirchlich gesprochen gibt es nichts Besseres als einen schönen und fertigen Vorwurf der Häresie, der sich vielleicht vom Erben des Gründers an alle Mitglieder weitergeben kann, um die rechtlichen Voraussetzungen für die Enteignung von Vermögenswerten zu schaffen, die direkt von den Aktivitäten und Initiativen der Bewegung stammen. 

Wahrlich, ein armer Henker wie ich weiß nicht mehr, was im Inneren des Katholischen Volkes passieren muss, damit die Gläubigen verstehen, mit wem sie es zu tun haben: mit Menschen, die schmutzige und schreckliche Anschuldigungen erheben – vielleicht auch wahr, aber nicht schlüssig bei so großen und komplexen Erfahrungen wie bei CL - für noch schrecklichere und noch schmutzigere Zwecke. Es gibt nichts Widerwärtigeres, als das Gute zu benutzen, um das Böse vorzubereiten."

Quelle: S. Magister, Stilum Curiae, M.Titta