Aurelio Porfiri berichtet in La Nuova Bussola Quotidiana über die von Papst Gregor XV vor 400 Jahren gegründete Missions-Kongregation Propaganda Fide.
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Die Verbreitung des Glaubens als erste Pflicht des pastoralen Dienstes: das war die Notwendigkeit, die Papst Gregor XV. vor vier Jahrhunderten empfand, als er die Kongregation gründete, die sich der Mission widmete. Ein kürzlich verantstaltetes Symposium über China bietet einen Einblick in die Tätigkeit dieses "missionarischen Dienstes", der durch Verfolgung und Kontroversen arbeitet, damit die Völker zur Erkenntnis des einen wahren Gottes gelangen können.
Mit der Bulle Inscrutabili Divinae vom 22. Juni 1622 schuf Papst Gregor XV. die Heilige Kongregation de Propaganda Fide, die sich um die Gebiete der Mission und Evangelisierung kümmern sollte. Im Protokoll der ersten Versammlung der Kardinäle, die dieser Kongregation angehörten, lesen wir unter anderem: "[...] Sanctissimo in Christo Pater, et Dominus Gregorius Divina Providentia PP. XV., animadvertens, praecipuum Pastoralis Oficii caput esse propagationem Fidei christianae, per quam homines ad agnitionem, et Cultum Veri Dei perducuntur, et sobri, ac pie, et juste vivunt in hoc saeculo; erexit Congregationem [...]». Das heißt, Papst Gregor errichtete sie, "indem er als Hauptaufgabe ihres pastoralen Amtes die Verbreitung des christlichen Glaubens bezeichnete, dank dem die Menschen zur Erkenntnis und Anbetung des wahren Gottes gelangen und bereits in dieser Welt nach Frömmigkeit und Gerechtigkeit leben konnten".
Propaganda Fide reagierte auf ein Bedürfnis, das in der Kirche seit mindestens ein paar Jahrhunderten zu spüren war, und ihre Gründung war auch aus "politischer" Sicht ein strategischer Schritt. Tatsächlich war es möglich, die Missionen, die damals der Kontrolle Spaniens und Portugals unterstanden (und später auch Frankreich), wieder unter die Kontrolle des Heiligen Stuhls zu bringen.
Die Kongregation musste verschiedene Turbulenzen durchmachen, an die Folgen der Französischen Revolution und anderer widriger historischer Ereignisse denken und sich ständig allem widersetzen, was der Menschenwürde abträglich war, wie im Fall des Sklavenhandels. Im Zusammenhang mit der Reform der Römischen Kurie, die 1967 von Papst Paul VI. durchgeführt wurde, nahm sie den Namen Heilige Kongregation für die Evangelisierung der Völker oder "de propaganda fide" an, eine Formulierung, die später durch eine spätere Reform von Johannes Paul II. in Kongregation für die Evangelisierung der Völker geändert wurde.
Mit der jüngsten Apostolischen Konstitution Praedicate Evangelium von Papst Franziskus fließt das neue Dikasterium für Evangelisierung mit dem Päpstlichen Rat zur Förderung der Evangelisierung zusammen. Franziskus selbst sagte 2015, als er Mitglieder der Kongregation für die Evangelisierung der Völker empfing: "Als eine von Natur aus Evangelisierende, beginnt die Kirche immer damit, sich selbst zu evangelisieren. Als Jüngerin des Herrn Jesus hört sie auf sein Wort, aus dem sie die Gründe für die Hoffnung schöpft, die nicht enttäuscht, weil sie auf der Gnade des Heiligen Geistes gründet (vgl. Röm 5,5)". Bei diesen Reformen werden wir sehen. Aber sicherlich ist die missionarische Dynamik eine der treibenden Kräfte der Kirche. Man darf jedoch nicht denken, daß diese treibende Kraft frei von Erschütterungen ist.
Tatsächlich gab es verschiedene Kontroversen in Bezug auf die Missionsmethode, wie diejenige, in der sich die Jesuiten widersetzten, symbolisiert in der Figur von Matteo Ricci (zu ihm siehe meine Vorschau in "Das wertvollste Gut"), und andere Ordensgemeinschaften, die später in den "Streit um die Riten“ mündete, der erst unter dem Pontifikat von Pius XII. eine Lösung finden sollte. Das zwanzigste Jahrhundert sollte jedoch auch eine bedeutende Zeit für die Mission sein, mit zahlreichen Dokumenten und dem Aufeinanderprallen eines bestimmten Verständnisses der Mission und der Impulse, die von führenden Persönlichkeiten ausgingen, denken Sie zum Beispiel in Bezug auf China an Celso Costantini, der dort apostolischer Delegat war.
China war sicherlich ein wichtiges Missionsgebiet, und wir sehen immer noch die Folgen einer angespannten Situation, die ferne Wurzeln hat. Auf chinesischem Boden wurde in Hongkong vom 24. bis 26. August über die Zoom-Plattform ein internationales Symposium mit dem Titel "Die Türen, die Propaganda Fide seit 1622 geöffnet hat (教廷傳信部自1622年以來打開的大門") veranstaltet.
Das Symposium wurde vom Centre for Catholic Studies der Chinesischen Universität von Hong Kong und dem Ricci Institut von Macau gefördert. Rund 200 Personen haben sich für die Online-Veranstaltung mit einer durchschnittlichen täglichen Teilnahme von etwa 70 angemeldet. Hauptredner war Kardinal Luis Antonio Tagle, Pro-Präfekt des Dikasteriums für Evangelisierung, der über die vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen der Evangelisierung sprach. Auch der Bischof von Hongkong Mons. Stephen Chow Sau-yan nahm teil, um den Gruß seiner Diözese zu überbringen. Die Themen, die in jedem Abschnitt behandelt wurden, reichten von der Missionsarbeit in Asien bis zur Geschichte von Propaganda Fide, von der jüngsten Rolle der sozialen Medien bis zur Begegnung zwischen Ost und West. Die teilnehmenden Wissenschaftler kamen neben Macau, Hongkong und dem chinesischen Festland aus verschiedenen Ländern wie Südkorea, Indonesien, Japan, Deutschland, Italien, den Vereinigten Staaten, Schottland und Spanien.
Dieses Symposium war sicherlich eine wertvolle Gelegenheit zur Diskussion über ein sehr aktuelles Thema wie das der Mission, insbesondere in Bezug auf China, ein Land der Kontraste, die noch nicht gelöst wurden."
Quelle: A. Porfiri, LNBQ
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