Dienstag, 24. Januar 2023

Fr. Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes über Ironie und Satire in der Anglikanischen Tradition, die vom Hl. John Henry Newman in die Ordinariate mitgebracht wurde. 
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"DAS ANGLIKANISCHE PATRIMONIUM, DER HL. HENRY NEWMAN UND DAS ARGUMENTUM AD HOMINEM"

Der Hl. John Henry Newman, Patron unseres Englischen Ordinariates, hat eine Beobachtung gemacht, die mir für das Ziel unseres Ordinariates sachbezogen zu sein. Er pries den Seligen Pius IX wegen der Restaurierung  der Hierarchie 1850; aber ich denke, daß das besonders auf uns anzuwenden ist. "....indem er uns eine eigene Kirche gab, hat er Weg für unsere eigenen Denkgebräuche vorbereitet, unsere eigene Art zu argumentieren und unseren eigenen Geschmack, und unsere eigenen Tugenden, einen Platz zu finden und dadurch eine Heiligung in der Katholischen Kirche."

In seiner Besprechung von Ian Kers Newman-Biographie, nannte Henry Chadwick, der maestro assoluto der modernen Anglikanischen Schriftsteller,  Newman den "obersten Meister der Ironie und Satire unserer Literatur". Ironie und Satire ist eine große Gabe, die Newman zuerst als Anglikaner entwickelte und dann in der Katholischen Kirche zur vollen Blüte brachte, worüber ich heute nachdenken möchte. Die Fähigkeit über Göttlichkeit in Form der Ironie und Satire zu schreiben war keine Erfindung Newmans...man muß nur an den bewunderungswürdigen Dean Swift denken...aber ich denke, daß Newman sie formalisierte und in eine Form brachte, was seither gut Dienste geleistet hat.  Er Es herrscht unter der Art des Denkens, der Sitten, des Argumentierens und des Geschmacks, die wir - ihm zufolge- wir im Ordinariat in die volle Kommunion mit dem Hl. Petrus mitbrachten.  Es ist ein Teil von uns; wir sind nicht (nur) eine exzentrische Gruppe, der in seiner Güte der Hl. Stuhl eine außergewöhnliche Form des Römischen Ritus zugestanden hat. Wir haben eine Kultur, die niemand uns nehmen soll. Uns auf eine Gemeinschaft, die nur eine unterschiedliche Liturgie ohne dahzugehörige Kultur hat, ist daß der "Uniatismus", den die Orientalen zu Recht nicht mögen und von Katholischen Ökumenisten, die wissen worüber sie sprechen, verleugnet wird. 

Der Hl. John Henry hat als junger Don darüber in seiner eigenen kontroversen Art geschrieben:"Ich war nicht abgeneigt, einen Gegenspieler Schritt für Schritt an die Schwelle der intellektuelle Absurdität zu bringen und ihn versuchen zu lassen, zurückzukommen, wenn er konnte....Auch habe ich bei Unterhaltungen Ironie benutzt, wenn nüchterne Männer nicht begriffen, was ich meinte." Er beschreibt hier die argumentum ad hominem-Art einer Kontroverse, die von Locke als "einen Menschen mit seinen eigenen Annahmen oder Zugeständnissen unter Druck zu setzen." Das war eine Methode die Origenes anwandte (laut dem Hl. Gregor Thaumaturgus). 

Die wurde von einem anderen großen Anglikanischen Ironiker und Satiriker in den 1930-ern zur Perfektion gebracht, den anglo-papalistischen, benediktinischen Dom Gregory Dix. Haben Sie gerade bewiesen...Hurrah!... daß die frühen Päpste die Jurisdiktion im modernen Sinn nicht ausgeübt haben? Dix wird Ihnen nicht widersprechen...nichts etwas so krudes.  Er wird ihnen zustimmen; und dann seine Falle aufbauen: auch hatten in jener Zeit die Bischöfe irgendein Jurisdiktionsgewalt im modernen Sinn. Wenn Sie die bischöfliche Jurisdiktion bestätigen wollen, können Sie die päpstliche nicht vermeiden. Wenn Sie die letztere leugnen, haben Sie den bischöflichen Zweig, auf dem Sie sitzen abgeschnitten.  Behaupten Sie mit na na und Ablehnung, daß das I. Vaticanum den päpstlichen Primat in Worten des modernen Kanonischen Rechtes definieren, das es zur Zeit des Neuen Testamentes nicht gab? Dom Gergory wird Ihnen den Kopf tätscheln...Ihnen warm zustimmen....und dann fragen, wie Sie mit der Tatsache zurecht kommen, daß Nizäa, die Natur Christi in Worten der Griechischen Metaphysik definiert haben...die auch keinen Platz im Denken der Autoren des Neuen Testamentes hatten.

Dann war da natürlich Ronald Knox,... der das Argument untersuchte, daß Satire im Göttlichen Plan war, weshalb uns Humor gegeben wurde: damit das Aufgeblasene abgelassen werden kann. 

Gab es jemals eine Zeit, in der Satire in der Militanten Kirche Christi mehr nötig war?" 

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke


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