Montag, 5. Juni 2023

Papst Franziskus und die Bischöfe

A. Gagliarducci befaßt sich in seiner heutigen Kolumne in Monday at the Vatican mit dem Verhältnis von Papst Franziskus zu den Bischöfen - "seinen Generälen".  
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           "PAPST FRANZISKUS UND SEINE GENERÄLE" 

Wie viele Divisionen hat der Papst? Diese provokative Frage wird Stalin zugeschrieben, der den Heiligen Stuhl nur aus geopolitischem Blickwinkel betrachtete. Das war natürlich eine kurzsichtige politische Sicht. In der tat war es die Sowjet-Union, die den Hl. Stuhl an der Friedens-und Sicherheitskonferenz beteiligen wollte, die zur Helsinki-Erklärung von 1975 führte. Der Hl. Stuhl war, weil er als dritte Partei angesehen wurde, in der Lage einen Paragraphen über die Religionsfreiheit hinzu zu fügen, der eine Art Dorn im Auge aller Sowjet-Republiken war.  Der Staats-Atheismus wurde so von innerhalb der Erklärung einer Konferenz angestoßen, im Auftrag des Sowjetunion und vorgeschlagen von einem Gast, den die Sowjet-Union favorisierte. 

Das sagte eine Menge über das Gewicht aus, die Kirch über jede Zahl von Divisionen hinaus haben kann. Und dennoch, wenn wir über die Divisionen des Papstes nachdenken müssen, können wir nicht vermeiden an die Bischöfe zu denken. In Gemeinschaft mit dem Papst, ist es der Bischof, der die Diözesen leitet, Priester weiht und an den Berufungen arbeitet. Darüber hinaus organisieren die Bischöfe und ermöglichen das, was im Mittelpunkt des Kirchenlebens steht, namentlich die Eucharistie. Aber ohne Bischöfe können keine Priester geweiht werden.

Deshalb ist es immer und überall das Hauptziel des Hl.Stuhls  zu garantieren, daß legitime Bischöfe sich auch in gefährlichen Situationen im Land frei bewegen können und Berufungen zu generieren. Sogar die Diplomatie des Hl. Stuhls war in diese Richtung ausgerichtet. Das Übereinkommen mit China zur Ernennung von Bischöfen , ist - mit allen Widersprüchen- Teil einer Politik, die der Hl. Stuhl  hatte auch unter anderen Umständen bereits  verfolgt. Ein ähnliches Abkommen ist z.B. mit Ungarn 1965 abgeschlossen worden 


Und davor gab es bereits ein Bündnis zwischen Thron und Altar, das nicht ideal war und die Mission der Kirche unter Protektorat stellte, das aber auch mit der Idee aufkam, die Bischöfe zu beschützen. Dann wurden natürlich Verbesserungen eingeführt und Fehler aus der Vergangenheit vermieden, aber am Ende ist das Hauptziel, Bischöfe, zu haben, die Priester weihen können und allen die Eucharistie bringen

Wenn Papst Franziskus einerseits weiß, daß das nötig ist und andererseits die Idee sich durchzusetzen beginnt, daß der Status der Bischöfe auf gewisse Weise auf die richtige Größe gebracht werden muß. Bischöfe sind Teil des Gottesvolkes. Ihre Mission stammt aus der Weihe, aber jeder kann eine kanonische Mission haben. Deshalb wird der munus guberandi nicht  länger als Teil der Bischofswürde  betrachet. Die Bischöfe müssen die Prozesse begleiten, müssen aber nicht notwendigerweise die Operationen leiten, weil es das Risiko gibt, zu klerikal zu sein. 

In der Praxis wurde ein umgekehrte Weg zu dem vorherigen eingeschlagen. Der Gedanke die Leitung der vaticanischen Dicasterien den Bischöfen anzuvertrauen entstand aus der Tatsache, daß der Bischof kollegial zu Papst steht, auch er ist ein Bischof und deshalb gibt es durch die Weihe eine Kollegialität. Die Idee, daß die Synode von den Bischöfen kam,,,, entstand aus der Tatsache, daß Paul VI die Bischölfe als Hauptvermittler zwischen Rom und dem Volk Gottes und zwischen dem Volk Gottes und Rom verstand (de facto haben Diözesan-Synoden immer Bischöfe, Priester und Laien umfaßt). Die Tatsache, daß Johannes XXIII angeordnet hatte, daß Kardinäle mindestens Erzbischöfe sein müssen ( und wenn sie es zur Zeit ihrer Ernennung nicht waren,  mußten sie geweiht werden, bevor sie den roten Hut bekamen, war Teil dieses Prozesses, der durch die Weihe gegebene Kollegialität und Mitverantwortung durchsetzen wollte. 

Die Führung der Dikasterien des Vatikans wird jedoch im Rahmen der kanonischen Mission, die der Papst anvertraut, allen übertragen. Die Synode ist nur eine Synode, und obwohl sie in den Mitteilungen weiterhin offiziell als "Bischofssynode“ bezeichnet wird, umfasst sie Mitglieder des Volkes Gottes, die nicht gewählt, sondern auserwählt sind, die aber in Wirklichkeit den Ansatz der Bischofssynode tiefgreifend verändern Montage. Und obwohl der Papst nie auf die Norm verzichtet hat, daß Kardinäle Erzbischöfe sein müssen, bemerkte er, daß er "einen Kardinalpastor“ gemacht habe, als er Monsignore Enrico Feroci, jahrelanger Direktor der Caritas in Rom und jetzt bei Divine Love, das rote Birett überreichte – Dennoch ist es erwähnenswert, daß Paul VI. den Kardinal auch zum Pfarrer ernannt hatte.

Auf der einen Seite gibt es die Idee, den Klerikalismus zu brechen und die Idee, dass der Episkopat eine Machtinstitution sei. Andererseits liebt es Papst Franziskus, die Karten zu mischen. Er ernennt so viele Bischöfe, wie er für nützlich hält, als wären sie die Generäle einer Laienarmee, die ihm in schwierigen Zeiten helfen soll oder kann. Und er kreiert weltweit Kardinäle, als wollte er sich in jedem Teil der Welt vertreten lassen."
Fortsetzung folgt...

Quelle: A. Gagliarducci, Monday at the Vatican

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