Donnerstag, 7. September 2023

Communio in Krakau

George Weigel berichtet bei firstthings über das von ihm geleitete 31. Tertio-Millenio-Seminar in Krakau und das Erlebnis von communio mit den Studenten. 

                GELEBTE COMMUNIO IN KRAKAU 

Ich wünsche allen denen, die sich wegen der derzeitigen Zustands der Kirche, sorgen, deprimiert, verwirrt oder ärgerlich fühlen, daß sie den 3. bis 21. Juli in dieser Stadt der Heiligen, Krakau, hätten verbringen können - gemeinsam mit meinen Studenten und Fakultäts-Kollegen -bei der 31. jährlichen Sitzung des Tertio Millennio Seminars über  

Unsere Studenten, die aus den USA, Polen, der Tschechischen Republik, Ukraine, Georgien, Mexiko, Indien, Kroatien, Litauen und China kamen, waren eine eindrucksvolle Gruppe junger Leute. Und ihre Reaktionen auf die 19 Tage, die wir zusammen verbracht haben, in denen sie dem Seminar und einander zumindest so viel gaben, wie wir ihnen in der Fakultät angeboten haben- ließen vermuten, daß im Katholizismus heute viel Gutes passiert: 

"Dieses Seminar hat mein Leben in jeder Hinsicht verändert." "Das waren die glücklichsten drei Wochen meines Lebens."  " Wirklich lebens-verändernde drei Wochen..." "Ich bin gekommen, weil eine Freundin mir erzählte, daß das Seminar ihr Leben verändert hat..Und es hat micht nicht enttäuscht!" "Das Seminar hat einen immensen spirituellen und intellektuellen Eindruck auf mich gemacht..." 

Warum hat das TMS diese Wirkung auf seine Teilnehmer? Als das Seminar 1992 anfing, mit dem starken Engagement von Papst Johannes Paul II , war es zunächst intellektuell mit Fokus - einem tiefen Eintauchen in die Soziallehre der Kirche, ergänzt durch Erkundungen der modernen Katholischen Geschichte, aus der die Soziallehre von Leo XIII bis zu Johannes Paul hervorging. Dieses Material bleibt im TMS-Programm zentral, und beinhaltet auch Themen der Soziallehre von Papst Benedikt XVI und Papst Franziskus, Das Programm ist jetzt viel ausladender,  hat eine kulturelle Dimension, eine sakramentale Dimension und Erfahrbarkeit der Kirche als communio - "Kommunion" einem zentralen Zug der Lehre des II. Vaticanischen Konzils. 

Von Anfang an gehörte eine tägliche Messe zur TMS. Jetzt, wird diese Messe durch Gelegenheiten zur eucharistischen Anbetung und Beichte ergänzt und unsere tägliche Eucharistie (in traditionellem Latein als auch mit modernen Gesängen zelebriert) wurde durch einige der dynamischsten, durchdringenden Predigten, die unsere Studenten je gehört haben, ergänzt. Wort und Sakrament beleben die gesamte TMS-Erfahrung. 

Wie sich das Programm über die Jahre entwickelt hat, so auch seine kulturelle Dimension. Unsere Studenten haben viele Gelegenheiten sich selbst in die ausgesprochen katholische Kultur Polens zu vertiefen und zu lernen, wie die Kirche (die selbst eine Kultur ist) -formte seit mehr als einem halben Jahrtausend eine entscheiden nationale Kultur. Zur gleichen Zeit diskutieren wir jetzt, wie in unserem postmodernen, 21. Jahrhundert, die nationale oder ethnische Identität nicht länger den Katholischen Glauben vermittelt, der kräftig durch das, was der Schutzpatron unseres Seminars "Neue Evangelisation" nannte, angeboten werden muß.


  
Und dann ist da ein gemeinsames oder Communio-Teil des Rätsels. Drei Wochen lang leben Studenten und die Fakultät als beabsichtigte Christliche Gemeinschaft zusammen, in der es freien Raum gibt, Glauben, Fragen und Rätsel zu teilen- ebenso die schiere Freude des harmonischen Lebens trotz dessen, was in einem anderen Kontext nationale oder sprachliche Barrieren gewesen wäre. In einer Welt, in der jeder zunehmend zum Schweigen  gebracht wird, versorgen die Solidarität und der genuine Pluralismus tatsächlich die Erfahrung von communio - über die Paulus an die Galater schreibt: "Weil ihr durch den Glauben in Christus Jesus alle Söhne Gottes seid. Weil so viele von euch, die in Christus getauft wurden, Christus angezogen haben.  Da sind weder Juden noch Griechen, da sind weder Sklaven noch Freie, weder Mann noch Frau; Weil ihr alle in Christus Jesus einer seid" (Gal. 3:26-28)

Die dreißig Studenten bei TLM XXXI wußten alle, daß sie in ihren diversen nationalen und kulturellen Umständen einen harten Kampf vor sich haben, um die missionarischen Jünger zu werden, wofür sie getauft wurden. Einige Kirchenmänner und ihre journalistischen Verbündeten mögen das leugnen, haben meine Studenten in Krakau im vergangenen Juli verstanden, daß sie in einer Kultur engagiert sind, die sie nicht verlassen können: einen Kampf, um die wahre Würde der menschlichen Person - wie sowohl durch die göttliche Offenbarung als auch die Vernunft bekannt ist. Aber meine Fakultäts-Kollegen  und ich ermutigen diese jungen Erwachsenen-die eine wirklich eindrucksvolle Reife ohne Zynismus gezeigt haben, glückliche Kulturkämpfer zu werden. Weil die Freude des Evangeliums in ihrem eigenen Leben zu zeigen, viel eher andere Christen zu gewinnen, oder zurück zu Christus, als die  sarkastischen Tweets, in denen einige ihre Vorgesetzten (oder Älteren, die es besser wissen sollten) sich regelmäßig ergehen."

Quelle:  G. Weigel, firstthings

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