bei liturgicalnotes heute über Städteplanung und die Notwendigkeiten von Kirchen in neuen Städten. Hier geht´s zum Original: klicken
"NEAPOLIS IN CORNUBIA UND DIE ELIMINIERUNG DES CHRISTENTUMS"
Sir Keir, Vorsitzender der Partei, die derzeit so aussieht, als ob sie die nächsten Allgemeinen Wahlen hier in Blighty gewinnen wird, hat einen ehrgeizigen Plan angekündigt "neue Städte" zu bauen, um der Wohnungsnot zu begegnen.
Das könnte interessante Konsequenzen haben. Als Pam und ich aus dem Westen zurückfuhren, kamen wir oft durch einen Ort namens Poundbury. Der sieht für alle Welt aus wie eine diverse, organisch entwickelte Gemeinde. Bemerkenswerterweise besteht er nicht aus allein stehenden Vorstadt-Wohneinheiten, jede mit ihrem eigenen niedlichen ausgrenzenden Garten. Im Gegenteil -wie in älteren Gemeinden stoßen die Häuser aneinander; die Straßen sind in einem unregelmäßigen Plan kurvig, die Baustile unterschiedlich.
Poundbury ist ziemlich neu, es wurde durch unser gegenwärtiges Staatsoberhaupt (als er Prinz of Wales war) inspiriert und wurden speziell entworfen, um unmodern auszusehen, "nicht designed", unregelmäßig und...ja...organisch.
Als wir-kurz vor der Pandemie- zuletzt in Cornwall waren, in der Nähe von Newquay, befanden wir uns- als wir in unserem Auto um eine Ecke fuhren- vor einem ...Art Deco Gebäude-Komplex,von dessen Existenz wir bisher nichts gewußt hatten.
Der Grund für unser Nichtkennen war natürlich, daß es nicht 1932 sondern in den 201o-erJahren gebaut wurde.
Eine andere Initiative von Prinz Charles.
Neue Städte könnte leicht ein großer Spaß sein, sowohl für jene, die sie entwerfen und bauen als auch für die, die sie entdecken. Eine essentielle Vorbedingung für solche Freude, muß sein, daß der Bauherr nicht jeden Penny für seine Schöpfung umdrehen muß. In meiner Kindheit lebte ich in der Nähe von Finton, wo es eine vergleichsweise kleines Projekt gab, 1935 im beispielhaften Stile der Dreißiger erbaut - das "Park-Estate" genannt wurde (nicht einmal von Pevsner zur Kenntnis genommen).
Am bekanntesten ist natürlich die alte "Regency“-Neustadt Brighton. Es wurde nach einer Formel gebaut, die eine pragmatische Erweiterung und Anpassung ermöglichte, was zu Pevsners Urteil führte: "Die Terrassen von Brighton sind eher grob und eher für den Hoi Polloi [sic] als für den Kenner beeindruckend.“ Ich bin wahnsinnig glücklich, einer der Polloi zu sein. Brighton hat Größe ... und es hat Witz; bedenken Sie ein so charakteristisches Detail wie die "Ammoniten“-Adaption der Ionischen Hauptstadt, die von ... Amon Wilds eingeführt wurde! Besuchen Sie Brighton, machen Sie einen Rundgang und entdecken Sie es!
Und noch etwas: Brightons Kirchen sind fabelhaft ... agmen ducit St. Bartholomäus, die wohl eine der sechs bemerkenswertesten Pfarrkirchen der Welt ist. Sie hat das zweithöchste Kirchenschiff Europas; Ein Priester schrieb: "Es war eine grenzenlose Freude, die Hochmesse unter dem großen rot-grünen Baldachin zu feiern ... Die schiere Größe von St. Barts wurde einem bewusst, wenn man, nachdem man vom Altar das Dominus vobiscum gesungen hatte, auf mehrere Sekunden wartet, bis die Antwort von etwas kam, das scheinbar am anderen Ende des Horizonts war, in Wirklichkeit aber der Chor hoch oben in der großen Galerie war.
Aber jede der beiden königlichen Neapoleis von Prinz Charles hat diese Merkwürdigkeit: daß keine eine Kirche oder Kapelle besitzt
Realpolitik -erlegt natürlich ihre eigenen Beschränkungen auf-.Warum soll man in einer Zeit, in der die meisten kirchlichen Gemeinschaften dahinsiechen mit den Tausenden von Gebäuden tun, in die niemand gehen will, um Gottesdienst zu feiern... der Liste dann noch neue hinzuzufügen würde einer deutlichen Rechtfertigung bedürfen. Aber trotzdem ...dieses Fehlen ist eine massive "Nichtauthentizität"; eine niedliche, kleine Kapelle hätte doch sicher...wo ein Wille ist, ist auch ein Weg..sicher irgendwo verborgen werden können. Dieses Verschrotten von 15 christlichen Jahrhunderten unserer Kulturgeschichte erinnert mich daran, asl sie versuchten eine "Europäische Verfassung" zu erzwingen, die direkte vom Schrecklichen Hadrian zum Bösen Napoleon hüpfte.
Mir geht es in Waddesdon ein bisschen genauso. Ein schönes französisches Renaissance-Schloss in Buckinghamshire, vollgepackt mit Leckereien ... aber ohne Kapelle. Der Grund dafür ist natürlich, daß Waddesdon von einem Mitglied der großen, ungemein wohlhabenden jüdischen Familie Rothschild erbaut und eingerichtet wurde (damals war dieser Teil von Buckinghamshire noch als Rothschildshire bekannt). Es ist fair, ein Zugeständnis zu machen.
Sicherlich ist das kapellenlose Waddesdon besser als das nahegelegene Blenheim Palace, das eine Art Kapelle hat. Aber dieses Gebäude ist kaum mehr als ein weiteres Schaufenster für einen großen Teil von Rysbrack und ein seelenloses Mausoleum für Johnny Churchill, den "Ersten Herzog von Marlborough“, einen schamlosen Verräter, der sich gegen seinen König wandte, sich auf die Seite der Eindringlinge stellte und den Palast als Belohnung eroberte. Vor einigen Jahren war diese "Kapelle“ Schauplatz einer Ausstellung unanständiger "Kunst“.
Wenn ich mich zwischen einem jüdischen Bankier mit hervorragendem künstlerischen Geschmack und einem korrupten englischen Verräter entscheiden muss, weiß ich, wo meine Präferenz liegt.
Mein Stift ist gewandert. Aber das gesamte Konzept einer Neustadt ist sicherlich, ob es Ihnen gefällt oder nicht, spannend und die damit verbundenen Herausforderungen sind faszinierend? Was denken Sie?
Quelle. liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Mit dem Posten eines Kommentars erteilen Sie die nach der DSGVO nötige Zustimmung, dass dieser, im Falle seiner Freischaltung, auf Dauer gespeichert und lesbar bleibt. Von der »Blogger« Software vorgegeben ist, dass Ihre E-Mail-Adresse, sofern Sie diese angeben, ebenfalls gespeichert wird. Daher stimmen Sie, sofern Sie Ihre email Adresse angeben, einer Speicherung zu. Gleiches gilt für eine Anmeldung als »Follower«. Sollten Sie nachträglich die Löschung eines Kommentars wünschen, können Sie dies, unter Angabe des Artikels und Inhalt des Kommentars, über die Kommentarfunktion erbitten. Ihr Kommentar wird dann so bald wie möglich gelöscht.