Donnerstag, 19. Oktober 2023

Wer schreibt das Schlussdokument der Synode?

Edward Pentin fragt sich im National Catholic Register, wer nach dieser Synodeden Schlußbericht verfassen wird. Hier geht´s zum Original: klicken

"SYNODE ZUR SYNODALITÄT: WER WIRD DEN ENTSCHEIDENDEN SCHLUSSBERICHT DER SYNODE SCHREIBEN?"

Sprecher Paolo Ruffini hat Reportern letzte Woche gesagt, daß den Verfassern von Mitarbeitern geholfen wird, die Sherpas genannt werden und fügte hinzu, es "mache keinen Sinn, ihre Namen bekannt zu geben".

Ebenso wie die Namen, wer wo in den kleinen Gruppen sitzt, zurückgehalten werden, weigert sich der Vatican auch, den Journalisten die vollständige Liste derer zu geben, die den Schlußbericht entwerfen, der alle Beiträge der kleinen Gruppen und Vollversammlungen zusammenfaßt. 

Manche Synodenteilnehmer  wie auch manche Mitglieder des ordentlichen Rates -Prälaten, die eine wichtige Rolle bei der Leitung der Synode spielen - sind - laut Quellen des Registers ebenfalls nicht genau informiert worden, wer das Dokument entwirft.  

Ruffini berichtete den Reportern, daß es "genüge" die Namen der 13 Mitglieder der am 10. Oktober angekündigten Schlußdokumenten-Kommission zu kennen, deren Aufgabe -gemäß  der Statuten der Synode - es ist, " nicht zu schreiben, sondern periodisch die Vorbereitung des Entwurfs des Berichtes im Hinblick auf seine Darstellung der Versammlung zu überwachen, korrigieren und zu approbieren."

"Die gesamte Versammlung wird ihm zustimmen, nicht nur die, die helfen es zu schreiben"sagte Ruffini. "Wegen der Anzahl der Reden, die gehalten worden sind, ist es offensichtlich, daß man-um einen guten Job zu machen und die gehaltenen Reden zu berücksichtigen, ein Team braucht, das dabei hilft, der ganzen Sache gerecht zu werden."

Der Schlußbericht ist ein entscheidendes Dokument, das auf eine Synthese aller Diskussionen, über die in den kleinen Gruppen abgestimmt wurde, zielt. 

Jede Diskussionsrunde -jedes Modul- wird zusammengefaßt und zur Abstimmung gestellt. Diese werden dann in den Generalversammlungen diskutiert, -und beteiligt alle Synodenteilnehmer (obwohl der Zeitmangel praktisch bedeutet, daß nur relativ wenige die Gelegenheit haben, ihre Meinungen zu äußern)- Eine Generalkongregation gegen Ende der Versammlung erhält den vollen Text des Schlußreports und die Teilnehmer haben die Gelegenheit, Verbesserungen einzufügen, bevor er an die Versammlung zur Schlußabstimmung zurück gegeben.

Lauit dem regolamento (den Synoden-Regeln) ist der Schlußbericht kein endgültiges Dokument, aber zielt eher darauf, die nächste Phase des synodalen Prozesses  zu regulieren, der zur Oktober-Sitzung 2024 führen wird - was Methodik, Stufen und Themen angeht." 


Die Spezialsekretäre wurden ernannt

Die beiden Spezial-Sekretäre der Versammlung, die damit beauftragt werden, das Dokument mit Hilfe der Synoden-Experten sind schon bekannt. Es sind der Jesuiten-Pater Giacomo Costa aus Italien, der die Zusammenstellungs-Task-force für die letztjährige Kontinentale Phase der Synode leitete und Msgr. Riccardo Battochio, Rektor des Almo Collegio Capranica und Präsident der italienischen Theologen-Vereinigung.

Beide Priester haben öffentlich Interesse am Thema Homosexulität bekundet, das ein Debattenthema während dieser Synode war.

Fr. Costa hat 2021 die italienische Anti-Homophobie-Gesetzgebung unterstütztder sowohl von den italienischen Bischöfen als auch vom Vatican abgelehnt wurden und am Ende im Italienischen Senat scheiterte. Msgr. Battocchio hat 2015 bei der Präsentation des Buches "Homosexuelle Liebe" gesprochen, das die Diskussion in Folge seiner Dominanz bei der Außerordentlichen Familien-Synode 2015 eröffnen sollte. 

Aber genau so wichtig wie die Synoden-Sekretäre werden die "Sherpas", die Experten sein, die helfen es zu schreiben. 

Kardinal Jean-Claude Hollerich -General-Relator der Synode,  sagte bei der Eröffnung der Synodal-Versammlung, daß die synodalen "Experten" die anspruchsvolle Aufgabe haben, die Früchte der Arbeit der Circuli Minores und der General-Kongregationen fortschreitend zusammen zu tragen, im Hinblick auf den Entwurf des Schlußberichtes, an dem wir im Schluß-Modul arbeiten werden."

Wahrscheinliche Experten

Der Register hat erfahren, daß unter den Experten zwei als Hauptautoren erwartet werden: Anna Rowlands, Professor für Katholische Soziallehre -und Praxis an der Universität von Durham, England, und Mitglied des Dicasteriums zur Förderung  der  ganzheitlichen menschlichen Entwicklung,  und Fr. Eamon Conway, Priester der Erzdiözese Tuam in Irland und derzeit Professor für Integrale Menschliche Entwicklung und Systematische Theologie an der Notre  Dame Universität in Australien. 

Rowlands, der am 9. Oktober bei der Synode eine Theologische Reflektion zum Thema "Kommunion: Das Hochzeitsfest des Lammes" gehalten hat, ist Professor für Soziales Denken und Praxis, in der Fakultät für Theologie und Religion in St. Hilda und Mitglied des Universitäts-Zentrums für Katholische  Studien. 
Sie hat zwei Jahre mit dem General-Sekretariat der Synode und dem Vatican-Dicasterium zur Förderung der ganzheitlichen menschlichen Entwicklung zusammen gearbeitet.

Ihre Rolle bedeutete auch enge Zusammenarbeit mit dem Team, das  den globalen synodalen Prozess gemanagt har und im vergangenen Jahr -und zusammen mit Fr. Costa eine Schlüsselrolle bei der Abfassung des kontinentalen Berichtes, in dem sie betonte, daß es wichtig sei, Frauen mehr führende Rollen in der Kirche zu geben und argumentierte, daß das in  den  Berichten, die sie erhalten hatte, oft gefordert wurde. 

Ihre Universität sagt, daß ihre Rolle im Dicasterium zur Förderung der ganzheitlichen menschlichen Entwicklung darin besteht, die Hauptforschung der Abteilung des Hl. Stuhls zu unterstützen, die zu politischen, wirtschaftlichen, Klima-und Migrationsthemen spricht.

Rowlands ist eine enge Verbündete Austen Ivereighs, einem Ermöglicher der Synode und vertritt ähnliche progressive Ansichten wie er und repostet zusammen mit anderen oft seine Posts in den Sozialen Medien, die ähnliche politische und religiöse Ansichten haben. Am 16. Oktober verkündete der Vatican, daß Rowlands einen Preis der Joseph-Ratzinger-XVI-Stiftung für einen Text mit dem Titel "Auf dem Weg zu einer Gemeinschaft der Katholischen Soziallehre in dunklen Zeiten" 

Im vergangenen Jahr berichtete Thierry Bonaventura, der Sprecher des Synoden-Sekretariates, dem Register ,daß Rowlands und Ivereigh nur wegen ihrer Erfahrung in Kommunikation gewählt wurden, am Synodalen Prozess teilzunehmen, aber ihr Einfluss innerhalb der Synoden-Organisation ist den seither vergangenen Monaten stetig angewachsen. 

Fr. Conway hat mehrere Bücher geschrieben und herausgegeben und in mehreren Berater-Gremien der Irischen  Regierung gedient-einschließlich  der Kommission für Informationsgesellschaft und des
Beratungsgremiums des Irish National Economic and Social Development Learning Office.

2012 ernannte Papst Benedikt XVI zum beratenden Experten bei der Synode zur Neu-Evangelisierung. Seit 2011 war Fr. Conway Vorsitzender der Peter Hünermann Stiftung zur Förderung der Katholischen Theologie in Europa.  2014 wurde er für ein Experten-Gremium der Agentur des Hl. Stuhls für die Qualitätskontrolle der päpstlichen Universitäten und kirchlichen Fakultäten während einer 5-Jahres-Periode  und 2015 wurde er für das Theologie-Komitee  der Irischen Bischofskonferenz. . 

Seine Forschungs-Interessen umfassen die Werke Karl Rahners und Hans Urs von Balthasars, Glauben und Kultur, besonders die Schnittstelle zwischen Kultur, Technologie und Religion. In den vergangenen Jahren stand er in vorderster Reihe der Erforschung und Befürworter der Besonderheit der Katholischen Erziehung und ist Mitbegründer des internationalen Global Researchers Advancing Catholic Education (G.R.A.C.E.) Projektes.

Synthese-Kommission

Kommission für Informationsgesellschaft und das Beratungsgremium des Irish National Economic and Social Development Learning Office

Sobald das Dokument verfasst ist, wird es an die Mitglieder der Syntheseberichtskommission weitergeleitet, zu denen Kardinal Hollerich gehört; Kardinal Mario Grech, Generalsekretär des Synodensekretariats; Kardinal Fridolin Ambongo Besungu aus Kinshasa, Kongo; Kardinal Gerald LaCroix von Quebec; Kardinal George Marengo, Apostolischer Präfekt von Ulaanbaatar, Mongolei, und Bischof Shane Mackinlay von Sandhurst, Australien.

Anfang dieses Monats sagte Kardinal Besungu, Präsident des Symposiums der Bischofskonferenzen von Afrika und Madagaskar, daß das Ergebnis der Synode "der Wille Gottes“ sein werde und daß "der Herr selbst uns durch kollektives Urteilsvermögen sagen wird“, ob dies der Fall sei -Sexuelle Segnungen sollten erlaubt sein, während Bischof Mackinlay erklärt hat, daß er die Weihe von Frauen zu Diakoninnen befürwortet."

Quelle: E. Pentin, NCR

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