Mittwoch, 13. März 2024

Ende eines Dialogs

Michael Haynes kommentiert bei LifeSiteNews diesen Schritt der Koptisch-Orthodoxen Kirche
Hier geht´s zum Original:  klicken

"DIE KOPTISCH-ORTHODOXE KIRCHE BRICHT DEN DIAOLOG MIT DEM VATICAN WEGEN DES SEGNENS HOMOSEXUELLER AB"

Dieser Schritt kommt trotz der engen persönlichen Freundschaft zwischen Papst Franziskus und Patriarch Tawadros II.

Die Koptisch Orthodoxe Kirche hat die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare verurteilt und ihren ökumenischen Dialog mit der Katholischen Kirche suspendiert und führte einen "Wechsel des Standpunktes" des Vaticans zur Homosexualität an.

In einem am 7. März veröffentlichten Statement kündigte die Koptisch Orthodoxe Kirche an, daß sie den Dialog mit der Katholischen Kirche abbrechen wird.:

  Nach Konsultationen mit den Schwesterkirchen der Östlich-Orthodoxen Kirchen-Familie wurde         beschlossen, den theologischen Dialog mit der Katholischen Kirche zu suspendieren, die im Dialog   seit seinem Beginn vor 20 Jahren erreichten Ergebnisse neu zu bewerten und neue Standards und   Mechanismen für den zukünftigen Dialog zu schaffen.

Die Koptisch-Orthodoxen- angeführt vom Patriarchen der Koptisch-Orthodoxen Kirche Tawadros II von Alexandria - akzeptiert die Autorität des Römischen Pontifex nicht, obwohl der Dialog zwischen Rom und den Kopten seit 1973 besteht. 

In einem folgenden Video-Statement und einer Zusammenfassung der Synode -übersetzt vom Secretum Mihi-blog  – bekräftigt der Sprecher der Kopten, Fr. Moussa Ibrahim, daß der Abbruch des Dialogs  ein direktes Resultat dessen ist, was er als  "Wechsel des Standpunktes der Katholischen Kirche zum Thema Homosexualität" bezeichnet. 

Ohne sie direkt zu benennen, kommt der Abbruch des Dialogs durch die  Koptischen Orthodoxen als Antwort auf die vom Kardinalpräfekten der Glaubenskongregation Victor Manuel Fernández formulierten Erklärung Fiducia Supplicans vom Dezember 2023.

Fr .Ibrahim  stellte fest, daß  die Koptische Entscheidung den Dialog mit Rom zu suspendieren, die "prominenteste von 9 Dekreten und Entscheidungen war", die von den Orthodoxen vor kurzem während ihrer Synode beschlossen wurden. Unter weiteren 13 Empfehlungen, die die Koptische Synode formulierte, war eine Bestätigung der christlichen Lehre und der Schrift - Homosexualität betreffend:

 -Die Koptische Orthodoxe Kirche bestätigt ihren festen Standpunkt der Zurückweisung aller Formen homosexueller Beziehungen, weil sie die Hl. Bibel und das Gesetz verletzen,  laut dem Gott den Menschen als Mann und als Frau schuf, und die Kirche betrachtet jeden Segen für solche Verbindungen-welcher Art auch immer-als einen Segen für die Sünde und das ist inakzeptabel.

Die  Presse-Erklärung vom 7. März enthält außerdem eine lange Erklärung zum Koptischen Glauben zur Homosexualität. Hier der Standpunkt: 

 Die Koptisch-Orthodoxe Kirche lehnt in ihrem allgemeinen und umfassenden Verständnis das ab, was als sexuelle Perversion bezeichnet wird, sowie alle Arten sexueller Praktiken außerhalb des heiligen Rahmens der Ehe. Sie lehnt es kategorisch ab, sich auf die Idee unterschiedlicher Kulturen zu berufen, um gleichgeschlechtliche Beziehungen im Rahmen der sogenannten "absoluten menschlichen Freiheit“ zu rechtfertigen, was zur Zerstörung der Menschheit führt. Die Kirche bekräftigt zwar ihren uneingeschränkten Glauben an die [persönlichen] Menschenrechte und die Freiheit, bekräftigt aber auch, daß die Freiheit der Geschöpfe nicht so absolut ist, daß sie die Gesetze des Schöpfers übertritt und bricht.

Koptisch-Katholischer Dialog

Daß die Kopten ihren Dialog mit Rom abbrechen, ist ein Paukenschlag, den Papst Franziskus angesichts seiner Freundschaft mit dem koptischen Patriarchen Tawadros II. wahrscheinlich besonders zu spüren bekommen wird. Tatsächlich macht dieser Schritt in nur wenigen Wochen die 50 Jahre andauernde Arbeit zunichte.

Letztes Jahr besuchte Tawadros II. Rom, wo er neben einer Reihe historischer Ereignisse eine Ansprache bei der wöchentlichen Generalaudienz, die Papst Franziskus im Vatikan abhält, hielt. Anschließend feierte Tawadros eine koptische Liturgie in der päpstlichen Lateranbasilika für die in Italien ansässigen koptischen Gläubigen.

Der Besuch des Patriarchen in Rom im vergangenen Jahr diente hauptsächlich der Feier des 50. Jahrestages des historischen Treffens zwischen Papst Paul VI. und dem koptischen Patriarchen Papst Shenouda III. im Jahr 1973. Während dieses Treffens unterzeichneten Paul VI und Shenouda III die "Gemeinsame Christologische Erklärung“, die als Durchbruch in den Beziehungen zwischen den beiden Kirchen nach Jahren der "Entfremdung“ angekündigt wurde und in der es unter anderem heißt:

-Wir bekennen, daß unser Herr und Gott und Erlöser und König von uns allen, Jesus Christus, ein vollkommener Gott in Bezug auf seine Göttlichkeit und ein vollkommener Mensch in Bezug auf seine Menschlichkeit ist. In ihm ist seine Göttlichkeit mit seiner Menschheit in einer echten, vollkommenen Einheit vereint, ohne Vermischung, ohne Mischung, ohne Verwirrung, ohne Veränderung, ohne Spaltung, ohne Trennung. Seine Göttlichkeit trennte sich keinen Augenblick von seiner Menschlichkeit, nicht für einen Augenblick."

 Auf dem Konzil von Chalcedon im Jahr 451 hatte die koptische Kirche die Aussage über Christus als Träger einer göttlicher und einer menschlicher Natur abgelehnt. Sie akzeptierten, daß Christus nur eine Natur hatte, die Natur des fleischgewordenen Wortes, das die menschliche und die göttliche Natur "ohne Vermischung, ohne Verwirrung und ohne Veränderung“ vereinte. Katholiken bekennen, daß die menschliche und die göttliche Natur voneinander verschieden sind, aber natürlich in der hypostatischen Einheit vereint sind.

Doch wie LifeSiteNews letztes Jahr berichtete, werden die Freundschaft und die entschlossenen ökumenischen Bemühungen von Tawadros II. mit Papst Franziskus nicht unbedingt von der Mehrheit der Koptisch-Orthodoxen Kirche geteilt – eine Tatsache, die durch ihre Erklärung vom 7. März zusätzlich bestätigt zu werden sein scheint. Der koptisch-orthodoxe Klerus von Tawadros sieht in ihm zu viele Zugeständnisse und eine gefährliche Ökumene gegenüber der katholischen Kirche.

Pater Rafic Greiche, ehemaliger Sprecher der Koptisch-Katholischen Kirche – nicht mit der Koptisch-Orthodoxen Kirche von Tawadros zu verwechseln – erklärte über Tawadros‘ Besuch in Rom im letzten Jahr, daß „er mit großer Diskretion verbunden“ sei, "weil eine Reihe von Kopten und ihre Bischöfe dagegen sind.“
Eine "interne Quelle“ in der koptisch-orthodoxen Kirche argumentierte letztes Jahr, daß einige orthodoxe Gläubige befürchteten, "Tawadros II. werde unsere Kirche den Katholiken übergeben“.

Obwohl Tawadros daran interessiert war, seine Beziehung zu Franziskus zu vertiefen, blieb er bei seiner Verurteilung homosexueller Aktivitäten klar und unerschütterlich. Im Zusammenhang mit dem australischen Referendum über die Homo-Ehe im Jahr 2017 erklärte Tawadros:

"Als Gott Mann und Frau erschuf , wurde für sie die erste Familie aus Mann und Frau gebildet. Dieses ist nicht akzeptabel und wird als Sünde angesehen. Es ist Sünde."

LifeSiteNews hat die koptisch-orthodoxe Kirche kontaktiert und sich erkundigt, wie sich die Aussetzung des "theologischen Dialogs“ mit Rom auf die Beziehung von Tawadros II. zu Papst Franziskus auswirken wird. Dieser Bericht wird nach Erhalt einer Antwort aktualisiert."

Quelle: M.Haynes, LifeSite News 

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