Montag, 25. März 2024

Fr. Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes heute über die Frage, welche liturgische Farbe zum Karfreitag passt und ob das Schwarz ist. Hier geht´s zum Original: klicken

"KARFREITAG: WELCHE FARBE PASST FÜR EINEN DIES AMARITUDINIS?"

(In einigen Bemerkungen während der Karwoche, habe ich dem Kommentar von Braga und Bugnini zur Karwoche von 1955 Informationen entnommen)

Zufällig gefällt mir der alte Lateinische Name Große Woche.

Im Ordinariats-Messbuch heißt es in der Rubrik, daß "der Priester und die Heiligen Amtsträger rote oder schwarze Gewänder tragen ...“. Dieser freizügige Einsatz von Schwarz ist interessant und verlockend. Im "reformierten“ Ritus von 1955 war immer noch die Verwendung von Schwarz die Regel, wie es im Römischen Ritus seit langem üblich war (in dem Teil des Ritus, der das Allerheiligste Sakrament betrifft, wurde es durch Violett ersetzt). Ich sehe keinen Sinn in der modernen Farbe Rot, einer Farbe, die auch zu Pfingsten und anderen Anlässen verwendet wird. Gibt es ein düstereres und nüchterneres Zeichen dieses einzigartigen Tages als die entblößte Kirche und die Zelebranten in Schwarz, die sich schweigend auf den Weg zum Heiligtum machen?

Der Hl. Ambrosius nennt diesen Tag ein Dies Amaritudinis; das heißt, von luctus et dolor (Bitterkeit ... Trauer ... Angst). Wörterbücher zitieren Cicero und Quintilian und sprechen von leidenschaftlichem Ausdruck, Pathos). Ich denke, daß wir uns gelegentlich mit der Rolle (oder Abwesenheit) der Psychologie in unseren liturgischen Überlegungen auseinandersetzen müssen. Ich glaube nicht, daß es völlig gesund ist, solche Überlegungen gänzlich auf jene Epochen der christlichen Geschichte zu verweisen, die wir auf unsere herrschaftliche Art vielleicht als emotionaler oder affektiv betrachten würden. Ist unsere Religion nicht so konzipiert, daß sie auf jeden Teil unseres Lebens und unserer Persönlichkeit anwendbar ist? Wenn ich in einer hispanischen Gegend wäre (und gesund genug wäre), würde ich mich all dieser Riten und öffentlichen, gemeinschaftlichen Gebräuche erfreuen, bei denen barocke Bilder des Heiligen im Mittelpunkt stehen. Nennen Sie mich einen Bauern, wenn Sie möchten .

Und wenn Amaritudo an diesem besonderen Tag keine Bedeutung hat, wann wird es dann relevant sein?

Ich vermute, daß die alte anglo-katholische Praxis der Andachten für Maria Desolata am Abend des Karfreitags (und dann für Maria Consolata am Ostersonntag) ihren Sinn hat."

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke

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