Dienstag, 9. April 2024

Fr. Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes heute über sozial-darwinistische Vorstellungen und Gesetze in Irland und England des frühen 20. Jahrhunderts und die heutigen sehr unterschiedlichen Schuldzuweisungen nebst der medialen Aufarbeitung. Bemerkenswert ist, daß das britische Eugenik-Gesetz erst 1959 aufgehoben wurde. Hier geht s zum Original:   klicken

                          "ARMES ALTES IRLAND!" 

Die Magdalena Wäschereien...die Behandlung gefallener Frauen...was für eine grausame und verkommene die Insel Irland war! Armer alter DeValera... Armer alter Erzbischof  McQuaid...was für eine korrupte, hasserfüllte Gesellschaft sie regierten! Entschuldigungen...Schmerzensgeld...aber wofür ist das alles gut? Nicht viel besser als Worte. 

Die Times hat vor kurzem eine Kritik eines neuen Buchs veröffentlicht. Die Kritikerin fragt: "Wie überrascht wären Sie, wenn Sie entdecken würden, daß es ein vergleichbares System während des 20. Jahrhunderts auch in England gab? Ein System, das von niemandem anerkannt wurde, für das sich niemand entschuldigt, geschweige denn es kompensiert hat?

Das Buch heißt "Die Unerwünschten. Das Gesetz, das eine Generation wegsperrte" von Sarah Wise. Es tut für Groß-Britannien das, was so viele "Enthüllungsbücher" für Irland getan haben. Das Britische Gesetz wurde nicht vor 1959 aufgehoben. 

Alice O´Keefe, die Times-Kritikerin, ermöglicht es uns, auf mehr als nur statistische und legale Weise die sozialen Vorkehrungen in Britannien und Irland inhaltlich zu verstehen. Die Ursprünge des Britischen "Mental Deficiency Act " von 1913 liegen in der eugenischen Bewegung des frühen 20. Jahrhunderts. Alarmiert von der Armut in den Slums der grossen Städte Britanniens, beschloss diese Gruppe eifriger Sozial-Darwinisten, daß beste Lösung wäre, die Armen daran zu hindern, sich fortzupflanzen... Wie der Eugeniker George Mudge es formulierte: "Die verkümmerten Personen sind nicht das Produkt der Einzimmerwohnung, sondern die Einzimmerwohnung ist Ausdruck ihrer inhärenten Unfähigkeit.“

Die Eugenische Erziehungs-Gesellschaft wurde 1907 gegründet und fand bei Winston Churchill ein offenes Ohr, der damals schrieb, daß die Verbesserung der Britischen Rasse das Ziel meines Lebens ist"- beeinflusst durch ein amerikanisches Buch mit dem Titel "Die Sterilisation der Degenerierten". Als er Innenminister in der Asquith-Regierung war, plädierte Churchill für einen einfachen chirurgischen Eingriff... Der Arbeiterklassen Labour- Parlamentsabgeordnete Will Crooks stellte fest, daß "solche Leute meistens wie menschliche Würmer sind. Sie kriechen herum... beschmutzen und verderben alles, was sie berühren.."

Leon Whitney von der Amerikanischen Eugenischen Gesellschaft bemerkte: "Viele weitsehende Männer und Frauen sowohl in England als auch in Amerika haben ernsthaft an etwas gearbeitet, was Hitler jetzt obligatorisch gemacht hat..."

Was für durch und durch böse alte Männer De Valera und Churchill waren, daß sie in einer Kultur gelebt haben, die sich von unserer unterscheidet!

Und was ist mit allen diesen Metropolitan-Erzbischöfen, McQuaid in Dublin und Fisher in England und seinen Nachfolgern, die fast ein halbes Jahrhundert im Dienst der Church of England waren? Und ich weiss alles über diesen Satz: "Jemandem eine zweite Chance geben". Mein eigener Dienst wurde durch einen Bischof namens Peter Ball überschattet: weil er ein Alumnus des College war, an dem ich arbeitete, pflegte er dort herumzuhängen und die (männlichen) Studenten einzuladen "Jesus ein Jahr zu schenken." Ein  anderer seiner Sätze war: "Sei stark für Jesus" Das bedeutete "Lass mich dich auspeitschen"  

Das war...buchstäblich...Jahrzehnte bevor er endlich verurteilt und eingesperrt wurde. "Vertuschungen", in der Tat!

ARMES ALTES ENGLAND! "

Quelle: liturgicalnotes, Fr- J. Hunwicke

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit dem Posten eines Kommentars erteilen Sie die nach der DSGVO nötige Zustimmung, dass dieser, im Falle seiner Freischaltung, auf Dauer gespeichert und lesbar bleibt. Von der »Blogger« Software vorgegeben ist, dass Ihre E-Mail-Adresse, sofern Sie diese angeben, ebenfalls gespeichert wird. Daher stimmen Sie, sofern Sie Ihre email Adresse angeben, einer Speicherung zu. Gleiches gilt für eine Anmeldung als »Follower«. Sollten Sie nachträglich die Löschung eines Kommentars wünschen, können Sie dies, unter Angabe des Artikels und Inhalt des Kommentars, über die Kommentarfunktion erbitten. Ihr Kommentar wird dann so bald wie möglich gelöscht.