Wie Mario Galgano für vaticannews berichtet, hat Kardinal Baldo Reina heute am Ende des Heiligen Jahres der Hoffnung in San Giovanni in Laterano die Heilige Pforte geschlossen. Hier geht´s zuum Original: klicken
KARDINAL REINA SCHLIESST DIE HEILIGE PFORTE DER LATERANBASILIKA
Während das Heilige Jahr der Hoffnung seinem Ende entgegengeht, hat Kardinalvikar Baldo Reina an diesem Samstag die Heilige Pforte der Kathedrale von Rom geschlossen. In seiner Predigt mahnte er, die „Abwesenheit von Gerechtigkeit und Frieden“ in der Stadt nicht länger hinzunehmen und die Hoffnung der Millionen Pilger in den Alltag zu tragen.
In Gemeinschaft mit den Diözesen weltweit, die an diesem Wochenende das Ende des lokalen Jubiläumsjahres begehen, hat Kardinal Baldo Reina, Generalvikar des Papstes für die Diözese Rom, die Heilige Pforte der Basilika San Giovanni in Laterano geschlossen.
Die feierliche Zeremonie, begleitet von den Gesängen des Diözesanchors unter der Leitung von Monsignore Marco Frisina, ist der Vorbote für das finale Ereignis am 6. Januar: Dann wird Papst Leo XIV. die Heilige Pforte des Petersdoms schließen und damit das Jubeljahr offiziell beenden, das mehr als 32 Millionen Pilger und Touristen in die Ewige Stadt geführt hat.
Die Schliessung der Heiligen Pforte bei der Lateranbasilika in Rom (@Vatican Media)
Wo ist Gott in der Krise?
In seiner Predigt schlug Kardinal Reina eine Brücke vom Weihnachtsfest zum Fest des Evangelisten Johannes. Ausgehend von der Frage der Jünger am leeren Grab – „Wo ist der Herr zu suchen?“ – spannte er den Bogen zur sozialen Realität Roms. Viele Menschen, so der Kardinal, sähen in ihrem Leben heute nur noch ein „leeres Grab“ als Zeichen der Abwesenheit Gottes und der Solidarität.
„Können wir unseren Glauben bekennen, ohne uns um jene zu kümmern, die aufgrund ihrer Lasten, ihres Schmerzes und der Ungerechtigkeiten nichts anderes als Leere sehen?“, fragte Reina kritisch. Er prangerte die „Abwesenheit von Aufmerksamkeit für ökonomische und existenzielle Nöte“ an, die tiefe Kluft zwischen Peripherie und Zentrum sowie die Einsamkeit, die selbst vor dem Klerus nicht halt mache.
Ein Katalog der Versäumnisse
Die Predigt des Kardinalvikars las sich wie eine Bestandsaufnahme der städtischen und globalen Krisen. Er kritisierte den Mangel an Visionen in einer Kultur ohne „glaubwürdige Lehrer“; die Abwesenheit von Gerechtigkeit, die gleichen Chancen auf Arbeit, faire Löhne und Wohnraum im Wege steht, sowie den Verlust von Frieden in einer Welt, in der die „Logik des Stärkeren“ regiert.
„Wir müssen Missionare der Verklärung aller sozialen und existenziellen Orte sein“, forderte Reina. Die Heilige Pforte im Lateran trage nun die „Abdrücke der Streicheleinheiten“ all jener Millionen Menschen, die dort in diesem Jahr Barmherzigkeit gesucht haben.
Ein neuer Abschnitt für Rom
Auch wenn die Pforte nun physisch geschlossen sei, betonte der Kardinal, dass der auferstandene Herr weiterhin „durch verschlossene Türen tritt“. Er erinnerte an die Worte von Papst Leo XIV., der Rom als ein „Laboratorium der Synodalität“ bezeichnet hatte. Die Kirche von Rom sei nun aufgerufen, „Taten des Evangeliums“ in einer Stadt zu vollbringen, die von wachsender Armut und desorientierten Jugendlichen gezeichnet ist.
Mit dem Segen und dem Aufruf, das Jubeljahr als „ausgestreutes Sakrament der Nähe Gottes“ im Gedächtnis zu behalten, endete die Feier. Die Diözese Rom tritt nun in eine neue Etappe ein, in der die Hoffnung des Jubiläums im konkreten Einsatz für die Schwächsten Gestalt annehmen soll.
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