Freitag, 5. Februar 2021

90 Jahre Vatican Radio

"Civiltà Cattolica" hat anläßlich des 90-jährigen Bestehens von Vatican Radio einen Artikel von Pater Federico Lombardi, seinem früheren Direktor zur Geschichte und Bedeutung des Senders veröffentlicht.
Hier geht´s zum Original

"PATER LOMBARDI: MISSION VON VATICAN RADIO IM DIENSTES  DES PAPSTES" 

Wir geben Ausschnitte aus einem Artikel wieder, der in den 90-er Jahren vom früheren Dirketor von Vatican-Radio geschrieben wurde, der in der jüngsten Ausgabe von Civiltà Cattolica verföffentlicht wurde. 

von Fr. Federico Lombardi, SJ 

Am 12. Februar 2021 sind es genau 90 Jahre seit Papst Pius XI den neuen Sender von Vatican Radio einweihte, der in seinem Auftrag von Guglielmo Marconi gebaut und der dem Jesuiten-Pater Giuseppe Gianfranco als seinem ersten Direktor anvertraut wurde. Die "Aufgabe von Radio Vatican war  von Anfang an ein Instrument im  Dienst des Papstes- für seine Aufgabe, der Welt das Evangelium zu verkünden und die universale Gemeinschaft der Katholischen Kirche zu leiten. Diese Mission ist über die Zeiten bewahrt worden und mehrmals von den Päpsten bestätigt worden- die der Institution eine starke Identität gearantierten" [...]

Die Stimme des Papstes

Radio Vatican [...] wurde 1931 gegründet im Zusammenhang mit der schnellen Etablierung des Vatican-Staates.[...] Der von Marconi gebaute Radiosender war zu der Zeit technologisch ganz vorn und in der Lage seine Telegraphen- und Radiodienste völlig unabhängig von Italien anzubieten. Dank der Kurzwellen-Technologie in einem noch nicht durch zahllose Sendungen "überfüllten" Äther, war es möglich mit relativ geringer Energie überall auf der Welt gehört zu werden. Zu Beginn seines Bestehens war Radio Vatican das Instrument Dank dessen die  Katholiken in aller Welt zum ersten mal die Stimme des Papstes hören konnten. 

Die 1930-er waren Jahre der Macht des Totalitarismus. Die Standpunkte von Pius XI waren mutig und- im zunehmenden Sturm- sah er zuversichtlich auf die Kirche. Die Nachfrage nach Sendungen in verschiedenen Sprachen zur Stärkung der Gläubigen in Europa nahm rapide zu. Pater Filip Soccorsi, der1934 (mit 34 Jahren!) nach dem vorzeitigen Tod von Pter Gianfrancesci, widmetrezum Leiter des Radios ernannt wurde, widmete sich nicht nur der Verbesserun der technischen Strukturen- wie die neuen Antennen, die als "Finger des Papstes" bekannt- über die Vaticanischen Gärten hinausragen- sondern ergriff auch sofort die Gelegenheit, den Programminhalt auszuweiten. So wurde Radio Vatican 1936 in die Internationale  Rundfunk Union aufgenommen- unter Anerkennung seiner besodneren Natur, was es zu geographisch unbegrenzten Radio-Ausstrahlungen ermächtigte. Wegen der begrenzt zu Verfügung stehend Mittel bat Pater Soccorsi um die Mitarbeit seiner Jesuiten-Brüder in verschiedenen Ländern bei der Formulierung und Präsentation von Texten. Die deutschsprachigen Sendungen warne besonders wichtig, 

Während der Tragödie des Krieges. für Frieden und Solidarität mit den Leidenden 

[...] Am Vorabend des Krieges, 1939, gab reguläre Sendungen in Italienisch, Französisch, Englisch, Deutsch, Spanisch, Portugiesisch, Polnisch, Ukrainisch und Litauisch und der Sender war in der Lage bei der ungeheuren Tragödie Bezugspunkt für die Kirche zu sein, seine Rolle bei der Verurteilung der Gewalt, Unterstützung für die Opfer Mitgleider des Widerstands und Ermutigung zur Hoffnung zu spielen. Die Radio-Botschaften von Pius XII, die in der Kriegszeit  in ganz Europa ungeduldig erwartet und mit großer Aufmerksamkeit gehört wurden, sind berühmt geblieben. Seine Stimme war die lauteste, mit der größten Autorität und erhob sich über die kriegsführenden Parteien dieser schrecklichen Jahre, die Gerechtigkeit und Frieden forderte. 

Während des Krieges wurde Vatican-Radio jedoch wegen eines anderen Angebotes berühmt:  es war tatsächlich mit dem 1939 eingerichteten "Informationsbüro des Staatssekretariates" ein fundamentales Instrument für das große Engagement, das Pius XII sich wünschte-  um vermisste Ziviliste, Soldatgen und Gefangene aufzuspüren, Informationen für ihre Familien zu liefern und- wenn möglich- zumindest eine Verbindung zur Begrüßung und für Erinnerungen zwischen ihnen herzustellen,. [...]


Vatican Radio widmete den Nachrichten über die Vermißten spezielle Sendungen und sandte Kurzbotschaften der Familien an die Gefangenen, deren Namen langsam von der "mtallischen" Stimme der Sprecher buchstabiert wurden. Diese Sendungen erreichgten eine Dauer von 70 Stunden in der Woche, mit Spitzen von 12-13 Stunden am Tag. Zwischen 1940 und 1946 wurden insgesamt 1.240 728 Botschaften in 12.105 Stunden gesandt.In einigen Fällen wurden die Sendungen in den Gefangenenlagern per Lautsprecher ausgestrahlt. Die Dankbarkeitszeugnisse für diesen Dienst waren zahlreuich und bewegend. Hier ist finden wir die schönsten in der Geschichte von Vatican Radio.

Eine Stimme für die "Kirche des Schweigens"

Am Ende des Krieges hat Vatican Radio das Klima des moralischen und spirituellen Wiederaufbaus in den durch den Konflikt verwüsteten Ländern  begleitet, während dieVorbereitungen für das Heilige Jahr 1950, einer Zeit neuer Vitalität der Kirche, in vollem Gange waren. 

Aber in der Zwischenzeit fiel der grrößte Teil Osteuropas unter die Unterdrückung durch die kommunistischen Regimes und die katholischge Kirche wurde i vielen Ländern Ziel harter Verfolgung. Das war für Vatican Radio eine historische Herausforderung, praktisch der einzige Weg durch den die Gläubigen ihre Verbindung mit dem Papst und der Universaken Kirche aufrecht halten und Unterstützung für ihren Glauben empfangen konnten. Sogar mit begrenzten Ressourcen wurden die Programme in den osteuropäischen Sprtachen zahlreicher und bekamen mehr Sendezeit. Am Ende der 1940-erschlossen sich dem Polnischen Programm , das zusammen mit den italienischen,engischen, französischen, spanischen und deutschen immer eine der Haupt-Sendesparchen war- jene in Tschechisch, Slowakisch, Litauisch, Lettisch, Russisch, Kroatisch, Slowenisch, Ukrainisch, Rumänisch, Bulgarisch, Weißrussisch, und kurz darauf Albanisch an. Jahrzehtnelang- während der Zeit der Unterdrückung boten die Sendungen von Vatican Radio regelmäßig und sichere Begegnungen für die Gläubigen , Religiösen, Priester und Bischöfe, die der Freiheit ihren Glauben auszudrücken und zu leben, beraubt waren. 

Es gäbt zahllose Geschichten, die man über diese Jahre erzählen könnte. In bestimmten Ländern und Zeiten der härtesten Verfolgung , war das Hören von Vatican Radio absolsut verboten und sehr gefährlich: es konnte der Grund für schwere Strafen werden - bis zu Gefängnis und in einigen Fällebn sogar zur Todesstrafe. sondernBei einigen Sprachen, wie Polnisch oder Slowakisch gab es ein großes Publikum, während es bei anderen Sprachen, in denen die Katholiken eine Minorität waren, nicht viele Zuhörer gab. Aber das Prinzip, das sie Patres beim Sender gemäß der Ziele des Papstes leitete, war nicht die Größe des Publikums, sondern die Notlage der Hörer. Das ist der Grund, weshalb die Sprachen der Sendungen für Osteuropa immer mehr als die Hälfte der von Vatican Radio verwendeten Sprachen ausmachten. Als viele jahre später die Mauern fielen konnte die Dankbarkeit der Gläubigen sich endlich artikulieren- in mehr als 40.000 bewegenden Briefen, die in der Ukrainischen Abteilung im ersten Jahr nach dem Sturz des Regimes eintrafen oder die Verleihung des Albanischen Staatspreises an Radio Vatican. [...]

Kommunikation für Kommunion

In den 1970 sind die Büros und Studios von Vatican RAdio in den Palazzo Pio - bei Castel Dant´Angelo umgezogen-der genügend Raum für das boten, was füjr Jahrzehnte das Hauptquartier des Senders werden sollte. 1973 folgte Pater Roberto Tucci [...] Pater Martegani als Generaldirektor. Wir befanden uns am Vorabend des Hl, Jahres 1975 und der Sender war komplett mobilisiert. Es ging nicht nur darum, die großen Papst-Feiern,-Audienzen und Ereignisse live auszustrahlen und in allen Sprachen die angemessenen Informationen anzubieten, so daß sich die Universale Kirche sich beteiligt fühlte, sondern auch darum, einen Dienst für die Pilger anzubieten, die aus aller Welt nach Rom kamen [...]

Pasquale Borgomeno, der ein dynamischer und kreativer Programmdirektor werden sollte und Pater Felix Juan Cabasés - verantwortlich für das "Zentrale Redaktionsbüro" -später für den Dokumentations-Service: der Erstere sollte die wertwollen internationalen Beziehungen des Senders zur EBU großartig kultivieren, während der Letztere ein bleibendes Zeichen in der Organisation der Dokumentation und der Redaktionsplanung hinterließ.[...]

So erlangte Vatican Radio Reife - mit zunehmender professioneller und journalistier Qualität, die es nicht nur zum schlagenden Herzen der täglichen Kommunikation in der Universalen Kirche macht- "Kommunikation für Kommunion" wie das Konzil hoffte, sondern auch aktiver Vorkämpfer für die größere Welt einer katholischen Laienkommunikation im Leben der Kirche, [...]"

Quelle: Civiltà Cattolica, Fr. F. Lombardi

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