Mittwoch, 17. Februar 2021

Luthers Traum

Angela Pellicari kommentiert und beurteilt für La Nuova Bussola Quotidiana den "Synodalen Weg" der DBK. Hier geht´s zum Original:  klicken

"DIE DEUTSCHE KIRCHE NIMMMT DEN TRAUM LUTHERS WIEDER AUF" 

Die arrogante Haltung der Bischöfe Deutschlands, die mit der laufenden Synode einen Bruch mit Rom zu riskieren drohen, hat ihre Wurzeln in alten Freiheitsansprüchen, aber ohne Wahrheit.

Seit jeher ist Rom- caput mundi- der Sitz der höchsten spirituellen Macht, Deutschland iseinerseits war fast 1000 Jahre lang Sitz der größten weltlichen Macht, von 961 mit Otto I bis 1806, als Franz II aus dem Hause Habsburg das Amt des Kaisers des Heiligen Römischen Reiches aufgab. 1804, zwei Jahre zuvor, hatte sich sein Schwiegersohn in Paris zum Kaiser gekrönt -in einem Reich, das weder römisch noch christlich war - ein freimaurereisches Reich. Franz II akzeptiert ausdrücklich den epochalen Wandel und proklamiert sich zu Franz I von Österreich-Ungarn. 

Sichtbare Spur der Beziehung Rom.- Deutschland ist auf alle Fälle innerhalb der Mauern des Vaticans sichtbar, wo der Campo Santo Teutonico an die enge Beziehung, die für ein Jahrtausend die beiden höchsten Autoritäten der Welt verbunden hat, erinnert.

Die erste Nation, die die spirituelle Macht Roms untergrub, war Frankreich, das zuerst mit der Gefangenschaft in Avignon und dann mit dem Anspruch seiner Könige auf angebliche Rechte der gallicanischen Kirche eingriff.

Als es Paris nicht gelang, Rom nach Avignon zu versetzen, wurde 1517 der Versuch vom Deutschland Luthers wieder aufgenommen. Sollte Deutschland (in Wittenberg) die spirituelle Führung der Welt zustehen?  Rom-: Luthers Feder beschreibt es als die "rote Hure Babylons" . Die Päpste? Antichristen, immer Feinde der guten Deutschen. Tatsächlich führen Luther und seine Freunde aus der Renaissance die angeblich ewige Feindschaft zwischen Rom und Deutschland auf Arminius zurück ( seine Vernichtung der Römischen Legionen im Jahre 9 AD im Teutoburger Wald). Luthers Unterfangen war nur teilweise erfolgreich und keine der reformierten Kirchen hat Rom als Sitz der universalen spirituellen Macht ersetzt. Die Reformation bleibt auf entschiedene Weise innerhalb der nationalen Grenzen abgeschlossen.

Jetzt aber fängt es von vorne an und die deutsche Kirche nimmt den Faden dort wieder auf, wo er durchtrennt wurde. Roma locuta causa soluta?  Nein, die deutsche Synode, die vor ihrer Schlußphase steht, hat mit klaren Worten gesagt: Unsere Beschlüsse gelten, sie müssen auch in Rom gelten.  Sie müssen akzeptiert werden. Warum? Weil sie richtig sind. Weil sie auf der Höhe der Zeit sind. Rom muß den Anspruch aufgeben, immer das letzte Wort zu haben,. Diesesmal wird es das nicht haben. Also- Rom muss wissen, daß wenn es unsere Vorschläge ablehnt (die Wahl von Bischöfen und Priester durch die Laien, Frauen-Priestertum,  Änderung der Sexualmoral etc) wird es isoliert bleiben. Die Welt wird mit uns sein. 

Nachdem es nicht möglich ist, offen die weltliche Macht zu beanspruchen, weil ein Viertes Reich heute verpönt wäre, beginnt Deutschland mit der spirituellen Macht. Die deutsche Kirche ist nur noch ein Flackern? Haben die Gläubigen sie in Massen verlassen? Tut nichts.  Es ist das Prinzip, das gelten muß. Gerechtigkeit muß Rom gegenüber tirumphieren. Die Macht gehört uns-und das ist richtig so.

Die Geschichte ist kein Wasser. Die historischen  Perioden sind lang. So lange Deutschland seine Ursprungssünde nicht anerkennt, so lange es den Kampf gegen Rom im Namen der Freiheit, einen um Freiheit ohne Wahrheit geführten Kampf nicht aufgibt, ist es zur Wiederholung gezwungen. Es wird verurteilt, auf unbestimmte Zeit seine angebliche Überlegenheit zu beanspruchen. Sein legitimes Streben nach Macht." 

Quelle: A. Pellicari, LNBQ

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