Sonntag, 25. Januar 2015

Kardinal Maradiaga: Unumkehrbare Reformen.....

Kardinal Oscar A. Maradiaga, Koordinator des päpstlichen Kardinalsrates, hat in einer Rede in Silicon Valley die von Papst Franziskus beabsichtigte Totalreform der Kirche beschrieben. Dabei hat er auf einen eigenen Text zum Thema zurück gegriffen ("Die Kirche der Gnade mit Papst Franziskus") und läßt keinen Zweifel daran, daß die geplante "Erneuerung der Kirche" in jeder Hinsicht eine totale, unumkehrbare und unkorrigierbare werden soll. rorate-caeli berichtet: klicken

"Es gibt keine wahre kirchliche Erneuerung ohne Transformation der Institutionen, der Qualität und des Schwerpunktes ihrer Aktivität, der Mystik und der Spiritualität. Üblicherweise beginnen Erneuerungen mit den pastoralen Aktivitäten. Weil dort das Auseinanderklaffen eines bestimmten Kirchenmodells und der Realität zuerst erfahren wird. Die Missionare, die Evangelisierer an den Rändern der Kirche erfahren als Erste die Unzulänglichkeit der traditionellen Wege, die Kritik der Pastoral beginnt mit der Erfahrung der Mission in der Peripherie. Änderungen und Anpassungen beginnen dort.

Nach dem II. Vaticanischen Konzil ändern sich die Methoden und Inhalte der Evangelisierung und die Christliche Erziehung. Die Liturgie ändert sich, örtliche Sprachen werden eingeführt, einige Rituale und Symbole wechseln, Maßnahmen für eine größere Teilnahme usw. werden ergriffen.
Die Missionsperspektive ändert sich, der Missionar muß die Kultur, die menschliche Situation kennen, der Missionar muß einen Missionierungsdialog auf diesen Realitäten aufbauen. Das Soziale Handeln ändert sich, es ist nicht länger nur Wohltätigkeit und Entwicklungsdienst sondern auch der Kampf um Gerechtigkeit, Menschenrechte und Befreiung.
Um eine christliche Kohärenz zu erreichen, werden einige institutionelle und organisatorische Änderungen gleichzeitig angedacht, neue Funktionen brauchen passende Institutionen.


"Das Konzil hat, der Logik des Geistes folgend, institutionelle Erneuerungen der Kirche hervor gebracht. Diese Reformen umfassen alle Ebenen der kirchlichen Organisation: die religiösen Kongregationen und missionarischen Gesellschaften, die Diözesen, die Kurie, Bischofskonferenzen, Synoden, Pfarreien, die Pastoral, die Presbyterien, die Lehre der Theologie, die Seminare und die katholischen Schulen.... Neue Institutionen für den missionarischen Dialog tauchen auf, in der Ökumene, mit den Juden, mit anderen Religionen...mit einem erneuerten pastoralen Modell erneuert sich alles in der Kirche nachhaltig."

Nachdem er seinen Hörern in Silicon Valley die Veränderungen, die das II. Vaticanische Konzil brachte, so beschrieben hat, fuhr der Kardinal fort :

"Vielleicht dachten einige, daß das die Erneuerung der Kirche gewesen sei. Aber die institutionellen und funktionellen Veränderungen- in sich selbst- haben sich als unzureichend und oberflächlich erwiesen. Manchmal haben sie neue Probleme und Krisen, beide sowohl schwerwiegend als auch unnötig- hervorgerufen.
Jede Veränderung in der Kirche benötigt eine Erneuerung der von den Neuerungen inspirierten Motivation. 
Ohne tiefwurzelnde und lebendige ausdrückliche Motivation kann keine Menschengruppe, keine Institution, keine Gesellschaft lange überleben., viel weniger sich selbst erneuern.
Die Motivation antwortet auf das fundamentale "warum" der Wahl, der Unternehmungen, der Bedürfnisse und sogar auf die Frage der Daseinsberechtigung der Institution,

Der Papst will die Erneuerung der Kirche bis zu einem Punkt fortführe, wo sie irreversibel wird. Der Wind, der die Segel der Kirche auf das offen Meer ihrer tiefen und totalen Erneuerung  treibt, ist die Barmherzigkeit."  (....)


Den Begriff Bescheidenheit kann man sicher auf verschiedene Weise interpretieren- beispielsweise als eine äußerliche ( keine Mozzetta, Ford Focus, keine Renaissance) oder als eine innere Haltung.
Wenn man den drohenden Worten von Kardinal Maradiaga glauben darf, ist die zweite Form dieser Bescheidenheit beim aktuell regierenden Pontifex nicht so deutlich ausgeprägt wie die erste.
Papst Franziskus -immer nach den Worten des honduranischen Purpurträgers- plant nicht weniger als eine so grundlegende Umformung, Neuerschaffung der Kirche aller Zeiten, daß diese irreversibel ist- ( führt man diesen hochmütigen Gedanken zuende, könnte also selbst Gott daran nichts mehr ändern, dabei haben wir immer gedacht, es sei Seine Kirche und nicht die des Bischofs von Rom....)
Quelle: rorate caeli, Kard. Maradiaga. "Die Kirche der Gnade"



6 Kommentare:

  1. In dieser Welt ist nichts irreversibel und schon gar nichts von dem, was Gott höchst persönlich am Leben erhält, nämlich die Kirche!
    Wie es in der bekannten Komödie Bruce Allmächtig am Ende heißt "egal wie dreckig was wird, man kann es immer wieder sauber machen" und die Kirche ist geworden, sie kann wieder werden!

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  2. Und was ist, wenn man einfach nur katholisch bleiben will?

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    1. Abwarten, aussitzen, katholisch bleiben. Bis jetzt ist ja noch nix passiert außer Karnickelgate.
      Ansonsten: Wir glauben an die eine heilige katholische und apostolische Kirche. Und daran, dass es SEINE Kirche ist. Und daran, dass die Mächte der Unterwelt sie nicht überwinden werden.

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  3. wir versammeln uns virtuell in den Katakomben, die Katholische Christenheit hat schon mehrere solche theologischen "Schlechtwetterkatastrophen" überstanden.

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    1. Aber wo ist unser Athanasius?

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    2. Die Geschichte wiederholt sich nie eins zu eins, wenn ich mich so umgucke. bin ich davon überzeugt, Gott hat die Leute, die die Not wenden schon längst berufen, aber solange wir alle denken wir hätten ein Recht auf Gottes Liebe, Führung, und die Bewahrung vom Kreuz, solange, wird Gott uns nicht helfen, weil: dem Hochmütigen widersteht er!
      Ich denke die Umkehr wird dann kommen, wenn wir anfangen an der Situation, wie sie ist, zu leiden, dieses Leid annehmen, als Sühne dafür dass wir alle uns einen Dreck um JPII, Benedikt und Paul VI geschert haben (gibt Ausnahmen, aber derer sind wenige) udn dem Gott "Ne Etage tiefer " nachgelaufen sind, von wegen wir sind doch keine katholischen Karnickel und so.
      Oder der berühmte Satz "Ja aber, heutzutage..." wie oft habe ich den schon gehört, auch von ansonsten ganz Frommen und fleißigen Betern.

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