Mittwoch, 4. März 2015

Eloge an den Emeritus

Pater Santiago MARTIN  auf  Catolicos org. com  "Benedikt-zur Erinnerung"
Original-Text  klicken und französische Übersetzung von benoît-et-moi  klick 
                  

                                      "BENEDIKT- ZUR ERINNERUNG"
"Es gibt eine alte spanische Redewendung, die das Erstaunen und die Ungläubigkeit ausdrückt, wenn jemand einer anderen Person Beifall zollt,  besonders wenn diese sich nicht bedanken kann.
Gegen wen richtet sich die Eloge? fragt das böswillige Publikum.
Ich will heute Papst Benedikt XVI preisen, den Papa emeritus, der-Gott sei Dank-noch lebt, nachdem 2 Jahre seit seinem Amtsverzicht vergangen sind.
Und diese Eloge, das weiß Gott gut, richtet sich gegen niemanden, soll heißen, daß sie sich nicht gegen den aktuellen Pontifex, Papst Franziskus, richtet.

Ich lobe seinen Vorgänger, weil ich ihn geliebt und bewundert habe. Ich mache ihm Elogen, weil er vom theologischen Standpunkt aus der brillanteste Papst der Kirchengeschichte war. Und- zu guter Letzt-weil wie man in Madrid, meiner Heimat sagt-ich es möchte.
Ich weiß, daß es modern ist, Steine auf Benedetto zu werfen- das tun sie nun seit 2 Jahren- und das haben sie in der Tat immer schon getan. Sei es darüber, wie seine Schuhe waren oder daß er schüchtern war, oder daß er im päpstlichen Appartemento wohnte und dort Klavier spielte. Aber mir waren Moden immer fremd. 
Und deshalb- wenn sie auf den aktuellen Pontifex ihre Steine werfen werden, und es wird viele unter denen geben, die zur Zeit seine glühendsten Anhänger sind- wird er in mir vielleicht einen der wenigen finden, die die positiven Seiten seines Pontifikates von seiner Person trennen.
Aber jetzt ist das, was ich tun will, weil es mit richtig vorkommt und weil ich dazu Lust habe, eine Eloge an Benedikt zu verfassen.
Es war der 28. Februar und er hat sich nach Castel Gandolfo zurück gezogen, und so den Amtsverzicht, den er am 11. Februar angekündigt hatte, wahr gemacht. 
Ich hab mich nicht gefreut. Ich habe es nicht verstanden. Ich freue mich immer noch nicht und ich verstehe es immer noch nicht. 
Aber ich habe es akzeptiert, weil ich sicher bin, daß Benedikt das nicht nur entscheiden hat, weil sein Gewissen es ihm befahl, sondern weil es für die Kirche in dieser schwierigen Situation besser war. Ich habe schon bei anderen Gelegenheiten gesagt, daß ich von der Gültigkeit seines Verzichtes und folglich der Legitimität des aktuellen Papstes überzeugt bin.



Aber das bedeutet nicht, daß der Rücktritt mir nicht weh getan hätte, und daß ich nicht denke, daß in diesem Verzicht der Prozess im Milieu von Mobbing und Zerstörung gegen Benedikt endete.
Es ist offensichtlich, daß sie gegen ihn waren. Und wenn er sich frei entschieden hat, die Macht aufzugeben-dann war das zum Guten der Kirche, aber nicht, weil er das naturgemäß so oder so hätte tun müssen, als ob es seine schlechte Gesundheit war, die ihn dazu gezwungen habe. Der Beweis dafür ist, daß er jetzt alt und zerbrechlich ist- aber bei klarem Verstand und relativ guter Gesundheit.

Benedikt war ein Luxus für die Kirche und die Menschheit. Besonders für diese verworfene Menschheit, die im Westen lebt und die ihn nicht nur nicht verstanden, sondern ihn auch am meisten gemobbt hat.
Seine Klarheit und Fähigkeit-Probleme zu erkennen, ihm genügten zwei oder drei Worte um die abstraktesten Zusammenhänge darzustellen: wie z.B: die "Diktatur des Relativismus" oder jene-vor einigen Monaten-von den getauften Heiden, machten ihn für jene gefährlich, die dabei waren ihre  "Neue Weltordnung" zu installieren. Er war ein Arzt, der mir der Präzision eines Lasers diagnostizierte und das war für die Herren der Welt unerträglich. Deshalb waren sie gegen ihn. Weil sein Licht zu hell leuchtete.
Aber wir, wir lieben das Licht, nicht weil wir nicht gesündigt hätten, sondern weil wir es vorziehen, zu wissen, daß wir gesündigt haben und uns nicht täuschen, gute Menschen zu sein, wir bedauern seine Abwesenheit und wir hören nicht auf, keinen einzigen Tag- sie zu bedauern! Ihn zu bedauern und für ihn zu beten, wie er uns gebeten hat, als er seinen Abschied nahm.

Nichtsdestoweniger- und das ist wirklich wichtig- die Kirche ist weder von diesem Papst noch von irgendeinem Papst "regiert" worden, sondern allein durch Jesus Christus. Es ist Christus, der die Kirche vorwärts trägt, er ist es , der garantiert, daß sie nicht mitten im Sturm der Geschichte verdunkelt wird. Das war, das ist und das wird so sein.
Ich habe meine Hoffnung niemals auf Johannes Paul II, Benedikt oder Franziskus gesetzt, den ich für seine Tausende von Bewunderern bedaure, die ihn für einen Blasphemiker halten, weil sie den Anschein erwecken, daß sie ihn für höher halten als Jesus Christus- meine Hoffnung ist Christus
Das ist ein großer Vorteil, weil weder menschliche Schwächen noch menschliche Eigenschaften mich so von der Kirche trennen noch mich zur Idolatrie führen, die dermaßen in Mode zu sein scheint.
Ich will Benedikt diese Eloge weihen, die gegen niemanden gerichtet ist. Ich tue das, weil ich ihn liebe, weil ich ihn bewundere, weil es richtig erscheint, das zu tun und weil ich Lust dazu habe.

Wenn einer der Steine, die auf ihn geworfen werden, mich trifft, betrachte ich das als Ehre und nicht als ein Unglück.
Quelle: Benoît-et-moi, Catolicos online. Santiago Martin

1 Kommentar:

  1. Herzlichen Dank für die wunderbaren Worte!! Den letzten Satz werde ich auch für mich beanspruchen.Gott behüte unseren geliebten Papa emeritus!!

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