Sonntag, 29. März 2015

Wer hat die Konfusion in der Kirche verursacht ?

Paolo Togni bei La Nuova Bussola Quotidiana , hier geht´s zum Original : klicken

                  "WER HAT DIE KONFUSION IN DER KIRCHE VERURSACHT?"

"Ich gestehe, daß ich Schwierigkeiten habe, meinen katholischen Glauben und meine Überzeugungen, die in den 50-er und 60-er Jahren des vorigen Jahrhunderts geprägt worden sind, mit den Überzeugungen und Wortmeldungen von Teilen der Hierarchie zu vereinbaren, die dem zu widersprechen scheinen, was ich glaubte und glaube: die Klassifizierung sexueller Abweichungen, seien sie gegen die soziale Natur des Menschen oder gegen seine individuelle Natur gerichtet (siehe Römerbrief I, 19-20)  als nicht schwerwiegende Sünde, zum Verbot für Gläubige, die sich im Zustand der Sünde befinden an der Eucharistie teilzunehmen, zum undiskutierbaren und absoluten Primat des Bischofs von Rom in der Kirche und über jedes einzelne Mitglied, zur Wahrnehmung der Heiligen Kirche nicht als eine Vereinigung örtlicher Organisationen sondern als eines einzigen Körpers ( ..ich glaube an die eine Heilige, Katholische und Apostolische Kirche), dieser Einheit-auf der die Beziehung mit dem Herrn sich gründet, dem Weg der gegangen werden muß.

Ich glaube, daß es auch wichtig ist, den wahren Wert von Konsens und Dissenz wiederzuentdecken und diesen beiden Haltungen das rechte Gewicht beizumessen. Der Konsens -auch der Massen- zeigt nicht die Wahrheit dessen, was gesagt wird, der Dissenzs nicht dessen Falschheit.

Auf der anderen Seiten haben jene guten Patres der SJ mir, als sie mich erzogen, beigebracht, daß es Pflicht ist, die Hierarchie zu respektieren und ihr zu gehorchen. Ich gestehe, dass mir das größere Schwierigkeiten macht. Mich tröstet der Gedanke, daß wenn - si parva licet componere magnis- sich die Hl. Catharina von Siena mit einer so eindrücklichen Aktion gegen den Papst wandte, sie an die Grenze der Insubordination ging.


Weil ich überzeugt bin, mich nicht zu irren, wird der Kampf zwischen Vernunft und Gehorsam manchmal sehr lebhaft. Ich bin in der Tat ausreichend eingebildet, um sicher zu sein, daß viele der Probleme, die jetzt diskutiert werden, schon von unseren Vätern gelöst worden sind, und dass eine gut durchgeführte Suche im Depositum Fidei alle erkennen lassen kann, daß wir nicht in Richtung Wahrheit unterwegs sind sondern zum Gegenteil.

Aber warum handeln und sprechen so viele Männer der Kirche, so viele Bischöfe, so viele Kardinäle so, daß sie Verwirrung stiften? Warum fahren die Theologen der 70-er Jahre, die so viel der Doktrin Entgegengesetztes schreiben,  ohne auch nur eine Idee einer korrekten Beweisführung zu haben, die auf den erforderlichen Kenntnissen beruht, damit fort, ohne daß die Kirchliche Autorität interveniert? Ich habe den Eindruck, daß die Abweichung vom richtigen Denken, nach der die Kirche keine Hoheit mehr über die Christenheit hat, sich in Richtung Soziologie bewegt, und ihr immer breiteren Rau,m verschafft.

Aber wie wissen sehr gut, daß das Befolgen der Lehre der Evangelie ohne Glauben, ohne das Lehramt und ohne die Tradition  vergebliches Bemühen ist, das kein einziges Problem löst, wie uns Lehramt und Tradition lehren. Ich bin der Letzte, der die Hierarchie belehren könnte, habe aber dennoch einige Ideen, wie man die aktuelle Situation überwinden könnte, beizutragen: 
ich denke, dass man sagen muß, daß die Verantwortlichen in der Kirche das Steuer des Schiffes Petri fester in die Hande nehmen müssen und -damit die Befehlskette besser funktioniert- daß diese Wiederlangung der Autorität von einer wirklich außerordentlichen lehramtlichen Überpüfung der fundamentalen und am meisten angezweifelten und bestrittenen Punkte unseres Glaubens begleitet werden muß.
In dieser schwierigen Situation ist unser größter Trost die Sicherheit, daß der Herr Seine Kirche und seine Gläubigen nicht verlassen wird. Auf ihm ruht unsere Zuversicht in die Zukunft."
Quelle:LaNuivaBussolaQuotidiana, Paolo Togni




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