"JA, NEIN, ICH WEISS NICHT. MACHEN SIE, WIE SIE DENKEN. FRANZISKUS´ RICHTLINIE FÜR DIE INTERKOMMUNION MIT DEN LUTHERANERN"
"Jetzt ist die Stunde der versöhnten Verschiedenheit" hat Papst Franziskus bei seinem Besuch in der lutherischen Christuskirche in Rom gesagt.
Jorge Mario Bergoglio hat aus dem Stegreif gesprochen und die geschriebene Predigt, die für ihn vorbereitet worden war, beiseite gelassen. Und natürlich hat er auch die Fragen, die die Anwesenden ihm gestellt haben, aus dem Stegreif beantwortet.
Ist man aber am Ende dieser Antwort angekommen, weiß man nicht, was er sagen wollte. Mal scheint er sich dem Ja zuzuneigen, dann dem Nein, dann wieder versteckt er sich hinter seiner eigenen Inkompetenz, zu entscheiden. Oder er überläßt die Entscheidung ganz den Einzelnen:" Das ist ein Problem, auf das jeder selbst antworten muß."
Und das ist vielleicht die Quintesssenz die man daraus ziehen muß. Der Papst hat das Nein der Kirche zur Interkommunion zwischen Katholiken und Lutheranern faktisch zur Diskussion gestellt. Er hat einen neuen "Prozess" angestoßen. Man weiß nicht in welche Richtung. Und deshalb soll das jeder so halten wie er will."
S. Magister, L´Espresso
Hier nun die komplette Mitschrift der Frage und der päpstlichen Antwort:
Frage: "Ich heiße Anke de Bernardinos und bin, wie viele aus unserer Gemeinschaft, mit einem Italiener verheiratet. Wir leben seit vielen Jahren glücklich miteinander und teilen Freude und Leid. Und deshalb schmerzt es uns ziemlich, daß wir im Glauben getrennt sind und nicht gemeinsam am Mahl des Herrn teilnehmen können. Was können wir tun, um am Ende die Kommunion gemeinsam empfangen zu können?"
Antwort Papst Franziskus:
" Danke! Auf die Frage, wie man gemeinsam das Herrenmahl feiern kann, fällt es mir nicht leicht zu antworten... Aber ich glaube, wenn wir gemeinsam das Herrenmahl feiern, erinnern und vergegenwärtigen wir, tun wir dasselbe, was der Herr Jesus getan hat. Das Herrenmahl wird es geben, das Schlussbankett im Neuen Jerusalem wird es geben, aber dies wird das letzte sein. Auf dem Weg dorthin frage ich mich und weiß nicht zu antworten, mache mir Ihre Frage aber zu eigen und frage mich: Ist die gemeinsame Feier des Abendmahls des Herrn das Ende eines Wegs, oder ist es die Wegzehrung für das gemeinsame Vorangehen? Ich überlasse die Frage den Theologen, denen, die das verstehen. Es stimmt, dass die gemeinsame Feier gewissermaßen bedeutet, dass es keine Unterschiede unter uns gebe, dass wir dieselbe Lehre haben..., doch ich frage mich: Aber haben wir denn nicht dieselbe Taufe? Und wenn wir dieselbe Taufe haben, dann müssen wir zusammen gehen! ...Frage antworte ich nur dies...: Das ist ein Problem, auf das jeder seine Antwort geben muss.
Mir hat mal ein befreundeter Pastor gesagt: „Aber wir glauben, dass der Herr dort anwesend ist. Er ist anwesend! Und auch ihr glaubt, dass der Herr anwesend ist. Was ist denn der Unterschied?“ – „Nun ja, die Erklärungen, die Interpretationen... “ Das Leben ist größer als die Erklärungen und Interpretationen! Beziehen Sie sich immer auf die Taufe: Ein Glaube, eine Taufe, ein Herr, so sagt uns Paulus, und daraus ziehen Sie dann die Konsequenzen! Ich werde es niemals wagen, eine Erlaubnis zu geben, um das zu tun, denn das ist nicht meine Kompetenz. Ein Glaube, eine Taufe, ein Herr. Sprechen Sie mit dem Herrn, und schreiten Sie voran! Mehr wage ich nicht zu sagen. "
Quelle: Radio Vatican
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