Freitag, 1. Januar 2016

"So sollen sie meinen Namen auf die Israeliten legen und ich werde sie segnen."

Predigt Benedikts XVI, 1.1.2013 am Hochfest der Heiligen Gottesmutter Maria

Lesung aus dem  Buch Numeri
Der Herr sprach zu Mose:
Sag zu Aaron und seinen Söhnen: So sollt ihr die Israeliten segnen; sprecht zu ihnen:
Der Herr segne dich und behüte dich.
Der Herr lasse sein Angesicht über dich leuchten und sei dir gnädig.
Der Herr wende sein Angesicht dir zu und schenke dir Heil.
So sollen sie meinen Namen auf die Israeliten legen, und ich werde sie segnen.
(.....)
"Die erste Lesung erinnert uns daran, daß der Friede – gemäß dem Text aus dem Buch Numeri, das die von den Priestern des Volkes Israel in den liturgischen Versammlungen angewendete Segensformel überliefert – ein Geschenk Gottes und an das Leuchten von Gottes Angesicht gebunden ist. Ein Segen, der dreimal den heiligen Namen Gottes, den unaussprechlichen Namen wiederholt und ihn jedesmal mit zwei Verben verbindet, die eine Handlung zugunsten des Menschen bezeichnen: » Der Herr segne dich und behüte dich. Der Herr lasse sein Angesicht über dich leuchten und sei dir gnädig. Der Herr wende sein Angesicht dir zu und schenke dir Heil « (6,24-26). Der Friede ist also der Höhepunkt dieser sechs Handlungen Gottes zu unseren Gunsten, in denen er uns das Leuchten seines Angesichtes zuwendet.

Für die Heilige Schrift ist das Schauen von Gottes Angesicht das höchste Glück: » Wenn du ihn anblickst, schenkst du ihm große Freude «, sagt der Psalmist (Ps 21,7). Aus der Betrachtung von Gottes Angesicht gehen Freude, Sicherheit und Friede hervor. Aber was bedeutet im Verständnis des Neuen Testaments konkret, das Angesicht des Herrn zu schauen? Es bedeutet, ihn durch Jesus Christus, in dem er sich offenbart hat, unmittelbar zu erkennen, so weit das in diesem Leben möglich ist. Sich des Glanzes von Gottes Angesicht zu erfreuen bedeutet, in das Geheimnis seines Namens einzudringen, der uns durch Jesus offenbart wurde, etwas von seinem Leben und seinem Willen zu verstehen, damit wir gemäß seinem Plan der Liebe für die Menschheit leben können. 

Das sagt der Apostel Paulus in der zweiten Lesung aus dem Brief an die Galater (vgl. 4,4-7), wenn er von dem Geist spricht, der im Innern unserer Herzen » Abbà! Vater! « ruft. Es ist der Ruf, der aus der Schau des wahren Angesichtes Gottes, aus der Offenbarung des Geheimnisses des Namens hervorgeht. Jesus sagt: » Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart « (Joh17,6). Der menschgewordene Sohn Gottes hat uns den Vater erkennen lassen, hat uns in seinem sichtbaren menschlichen Angesicht das unsichtbare Angesicht des Vaters wahrnehmen lassen; durch das Geschenk des Heiligen Geistes, der in unsere Herzen ausgegossen wurde, hat er uns erkennen lassen, daß in ihm auch wir Kinder Gottes sind, wie der heilige Paulus in dem Abschnitt betont, den wir gehört haben: » Weil ihr aber Söhne seid, sandte Gott den Geist seines Sohnes in unser Herz, den Geist, der ruft: Abba, Vater! « (Gal 4,6)."  (....)

Hier geht´s zum deutschen Gesamttext der Predigt:  klicken

Quelle: La Santa Sede, LEV

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