Mittwoch, 28. September 2016

Briefe an Sandro Magister, Fortsetzung


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"Carissimo Magister,
die Anmerkung von Kardinal Agostino Vallini zu Amoris Laetitia hat ganz den Anschein einer heroischen Klettertour auf einen Spiegel und einer Pirouette um einen rutschigen Pfahl, um zu beweisen, daß er ihn erstiegen hat.
Und insgesamt fehlt etwas, ein bißchen unglaublich- fehlt also etwas, das bei allem fehlt.
Bei der Exhortation wie bei vielen seiner Kommentare, ob sie positiv sind oder kritisch.

Es fehlt die Gnade. Die, die den Hl. Paulus- als Wort Gottes- sagen läßt: "omnia possum in eo qui me confortat"(Phil.4, 13) 
Die, die uns daran hindert, als Katholiken zuzustimmen, daß es unmöglich ist, Abstinenz zu praktizieren, Schwierig, sehr schwierig- sicher, aber es wäre weise und vorsichtig, sich selbst nicht die Gelegenheit zur nächsten Sünde zu geben und die Betten zu  trennen- aber niemals unmöglich.
Was den Rest angeht, auf der Ebene der elementaren Logik, wenn Gott das Unmögliche befehlen würde wäre er mehr als ein Tyrann- ein Sadist. Und wie dem auch sei, es ist die unabänderliche Lehre der Kirche, in Trient verkündet und erklärt, daß mit der Hilfe der Gnade Gottes alle Tugend und Moral nach ihrem eigenen Zustand ausüben können.

Mir scheint, daß das der wahre Kern von Amoris Laetitia ist: eine horizontale Vision, die nur der gefallene menschliche Natur Rechnung trägt und ihren Angewohnheiten, aus dem Horizont alles Übernatürliche auszuschließen. Insgesamt: Psychologismen, Soziologismen, philosophierende Attacken: und wenn das möglich ist, ist es nicht unmöglich- für jeden von uns die 10 Gebote zu einzuhalten und die spezifischen Pflichten unserer Umstände. 
Das schließt zum Beispiel die priesterliche, eheliche und außereheliche Keuschheit ein.

Und bezüglich dieser Keuschheit -so wie wir und auch Kardinal Vallini es sagen- mit der akzeptierten Tatsache, daß im forum internum niemals die Nichtigkeit einer vorhergehenden Ehe festgestellt werden kann, bleiben die beiden für die Kirche nicht verheiratet und deshalb nicht frei für einen legitimen Ehegatten."

Immer Dank für das, was Du tust und "un carissimo saluto "in Jesu et Maria".
Giovanni Formicola

Quelle: Settimo Cielo, Sandro Magister

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