Montag, 7. November 2016

Die Bibel: ein heidnischer Text?

Die wohlfeile Empörung über Pater Cavalcoli hat sogar die Redaktionräume der ZDF-Prakikanten erreicht und es bis in den Teletext geschafft und das will bei Kirchenthemen was heißen.
Marco Tosatti  hat sich mit den Reaktionen der Brüder im Priesteramt auseinander gesetzt.
Hier geht´s zum Original bei Stilum curiaeklicken

"CAVALCOLI, DIE ERDBEBEN,  MSGR GALANTINO UND DIE BIBEL. EIN HEIDNISCHER TEXT?"

Wie weh tut es, Brüder, Priester und Bischöfe herbeilaufen zu sehen, bereit und entschlossen, einen alten Priester und Theologen der Medienbestrafung auszuliefern, dessen Schuld es ist, wohl zu direkt die Ursünde und das Erdbeben in einen Zusammenhang gebracht zu haben.
Daß die Naturkatastrophen - wir sprechen hier offensichtlich von der Theologie- wie Krankheiten angesehen werden, Schmerz und der Tod selbst als Frucht der Vertreibung aus Eden sollte niemanden verwundern. Das große Mysterium des Schmerzes und darüber hinaus des Leidens der Unschuldigen, mit denen es so schwer fällt, sich zu versöhnen, hat hier seine Erklärung: im Fall.

Was hat Pater Cavalcoli gesagt?
"Diese Katastrophen sind die Folge der Ursünde. man kann sie als göttliche Strafe ansehen." 
"Ja, man hat den Eindruck, daß die Verletzungen des Göttlichen Gesetzes, denken Sie nur an die Würde der Familie, der Ehe, an die würde sexueller Verbindungen- dann kommt man dazu zu denken, daß wir ..sagen wir einer göttlichen Bestrafung ausgesetzt sind, aber verstanden als der Ruf, die Prinzipien des Naturrechts wiederzufinden."

Ich denke, daß wenn Pater Cavalcoli sich mit dem Göttlichen Gesetz begnügt hätte, wir hier heute den Fall nicht diskutieren müßten,
Aber- wehe ihm- er hat das sensibelste und wichtigste Thema der Massenmedien und der Partei, die an der Macht ist, berührt: die Zivilehe und die HS-Ehe.
Mehr muß man nicht sagen.

Von der direkten Verbindung- über die man sicher diskutieren kann- einer Glaubenssache und einer Naturkatastrophe ist man sofort zum Lynchen übergegangen. Dem haben sich leider auch Kirchenleute angeschlossen.





"Das sind Behauptungen, die für die Gläubigen und Nichtgläubigen verletzend und skandalös sind"
hat der Substitut des Staatssekretariates, Erzbischof Angelo Becciu gesagt, "die auf vorchristliche Zeiten zurückgehen und nicht mit der Lehre der Kirche übereinstimmen, weil sie der Vision die Christus uns von Gott angeboten hat, widersprechen."
Und er hat hinzugefügt: "Mögen die Erdbebenopfer uns verzeihen, ihnen gilt die Solidarität des Papstes."

Aber dazu kommt, daß Pater Cavalcoli im Ruch steht, ein bißchen traditionell zu sein (die allerschwerste Sünde in der Kirche von heute) und bei Radio Maria gesprochen hat, auch das sehr wenig modern, progressistisch und barmherzig, Und deshalb
Besonders von den Brüdern, Priestern und Bischöfen, die anstatt zu versuchen Christen und Nichtchristen die "skandalöse" Verbindung von Sünde und Schmerz verständlich zu machen, die Gelegenheit ergriffen haben, einen Mitbruder auf den Kopf zu schlagen, der nicht ihrer Schule angehört.

Da durfte der Generalsekretär der CEI, Nunzio Galantino nicht fehlen. Der Mann, der entgegen der Bibel Sodom und Gomorrha gerettet hat.

"Das Urteil Cavalcolis ist grenzenlos heidnisch" hat er geurteilt.

Was soll man dazu sagen? Seit Luther uns die Bibel in die Hand gegeben hat, haben wir ab und zu einen blick hineingeworfen. Die Experten mögen herausfinden ob es im Evangelium direkte  Verbindungen zwischen ....und den Sünden der Menschen gibt.
Aber daß es in der Bibel einen "eifersüchtigen Gott" gibt, der die Menschen aktiv und direkt straft und besonders, die die für den Bruch des Bundes verantwortlich sind, stimmt. und auch....

Vielleicht ist die Bibel für Msgr. Galantino ein heidnischer Text. Wenn wir ihn nächstes Jahr- und das ist nicht unwahrscheinlich -an der Spitze der Italienischen Bischofskonferenz finden, werden wir sehen und hören.
Inzwischen hat sich de Domenikanerorden ebenfalls in einer öffentlichen Erklärung von den Worten Pater Cavalcosis distanziert und sich für sie entschuldigt.

Insgesamt also: alle für einen, einer für alle.

Quelle: Marco Tosatti, Stilum curiae



 



2 Kommentare:

  1. Beispiele für diese „grenzlos heidnische“ Sichtweise findet man z.B. Lk 13,1-4. Das sind übrigens die gern bemühten „Zeichen der Zeit“ (Lk 12,56), die zu deuten man so große Anstrengungen unternimmt, damit man nicht die „grenzlos heidnische“ Interpretation („wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle ebenso umkommen“, Lk 13,5) aufgreifen muss.
    [Man möchte allerdings im Hinterkopf haben, dass der Kommentator den gegenwärtigen Papst unklar und verwirrend findet, was nach Aussagen seiner Entourage ein sicheres Anzeichen ist, dass jemand die Bibel nicht gelesen und Jesus nicht verstanden hat – also Vorsicht beim Lesen meiner Worte.]

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  2. Natürlich ist die Bibel ein heidnischer Text! Paulus war von Geburt Römer (sprich: Heide!???!), und er hat die meisten Briefe geschrieben.
    Jesus selbst hat kein einziges überliefertes Wort geschrieben. Also. *Ironie aus*

    Leute, das "Judasevangelium" wurde etwa um 900 nach Christus geschrieben. Das. was Sokrates gesagt hat, etwa 1000 Jahre nach seinem Tod. Aber DAS glaubt ihr!!!

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