Roberto de Mattei faßt die Lage beim Malteser Orden am Vorabend der Wahl des neuen Großmeisters in Il Tempo zusammen. Leider kann man das Wortspiel von "ordine und disordine" nicht ins Deutsche übertragen, wir müssen uns mit Unordnung begnügen.
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"DIE UNORDNUNG VON MALTA"
"Nach dem Interdikt mußt der Vatican den Rückzug antreten. Der ehemalige Großmeister des Ordens Fra Matthew Festing , dem am vergangenen 15. April "in Übereinstimmung mit dem Papst" Erzbischof Giovanni Angelo Becciu verboten hatte, an der Wahl seines Nachfolgers teilzunehmen, ist nach Rom aufgebrochen und hat das Veto von Papst Franziskus mißachtet.
Der Vatican konnte nicht handeln, auch weil nach dem Vaticanista Edward Pentin dem Staatssekretariat bekannt geworden war, daß die Wahl durch die Abwesenheit Festings die Wahl hätte ungültig machen können, der das absolute Recht hat, an diesem Ereignis teilzunehmen"sei es als Wähler oder um wiedergewählt zu werden."
Bleibt die Tatsache, daß der Brief, in dem Fra´Festing befohlen wird, in diesen Tagen von Rom fernzubleiben, bedeutet eine neue unglaubliche Verletzung der Souveränität des Malteser Ordens.
Der Staatsrat, der sich am 29. April in der Villa Magistrale, dem exterritorialen Sitz des Malteser Ordens in Rom, zum "Konklave" trifft, setzt sich aus 56 Wählern zusammen.
Papst Bergoglio wollte, bevor er nach Kairo aufbricht, eine Gruppe von ihnen treffen und so von Neuem übermäßigen Druck ausüben, um das Wahlresultat zu beeinflussen.
Dieses Eindringen auf ein Gebiet, das nicht in die Kompetenz des Hl. Stuhls fällt, läuft Gefahr das Gegenteil von dem Gewollten zu erreichen.
Allein die Anwesenheit Festings in Rom erscheint wie ein stolzer Schuß des adeligene Briten nach seinem vom Papst am 28. Januar erzwungenen Rücktritt.
Im Rahmen seiner Ägyptenreise wird Papst Franziskus den Namen des neuen Großmeisters erfahren oder- was wahrscheinlicher ist- den eines Leutnants ad interim des Ordens, der für ein Jahr im Amt bleiben wird, während dem er die Arbeiten für eine Erstellung neuer Statuten koordiniiert.
Die Namen, die da genannt werden, sind die des Großkommandanten Fra´ Ludwig Hoffmann von Rumerstein und des aktuellen Großpriors von Rom Fra´ Giacomo Dalla Torre Del Tempio di Sanguinetto.
Der Gewählte wird im Verlauf einer Messe in Santa Maria all´Aventino den Eid ablegen, in Gegenwart des Spezialdelegierten des Papstes, erzbischof a. Becciu, eine Art "Kommisar", der-de facto-Kardinal Ramond Leo Burke, der offiziell noch Ordenspatron ist, abgesetzt hat.
In den vergangenen Monaten hat der Großrat des Ordens die Einmischung des Staatssekretariates in "die innere Leitung und Regierung des Souveränen Malteser Ordens" , die "ausschließlichin seine Kompetenzen fällt" als inkzeptabel bezeichnet und die Entscheidung bekräftigt "um seine Sphäre der Souveränität vor Entscheidungen zu schützen, die diese Sphäre objektiv in Frage oder zur Diskussion stellen.
So kam es nicht, aber der offensichtliche Sieg des Vaticans ist in Gefahr ein Boomerang zu werden. Der Malteser Orden und der Hl. Stuhl stehen sich als Subjekte des Internationalen Rechts gegenüber, mit vielen Parallelen.
Der Malteser Orden ist eine juristische Person im doppelten Sinn- auf der Ebene des kanonischen Rechts ist der dem Hl. Stuhl unterstellt und auf der Ebene des Internationalen Rechts ist ihm die Unabbhängigkeit garantiert, Aber auch der Hl. Stiihl ist eine besonder internationale Rechtsperson, was sich in der Fähigkeit manifestiert Verträge und Konkordate zu schließen und in der Rolle eines ständigen Beobachters in Institutionen wie dem Europäischen Rat und den Organisationen der Vereinten Nationen.
Die Verletzung der Souveränität des Malteser Ordens stellt einen gefährlichen Präzedenzfall dar, weil-wie bekannt ist- es Regierungen und Menschenrechtsorganisationen gibt, die indem sie die selbe Methode anwenden wie der Vatican gegen den Malteser Orden- den Hl. Stuhl seines juristischen Status den er in der internationalen Gemeinschaft hat zu berauben.
Wer durch Souveränitätsverletzung verletzt, riskiert durch Souveräniutätsverletzung unterzugehen.
Quelle: Roberto de Mattei, Il Tempo
Freitag, 28. April 2017
Roberto de Mattei zur Causa Malteser Orden
1 Kommentar:
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Ich glaube, daß der Malteserorden in der Folge als Staat weit größere Überlebenschancen als der Vatikan hat. Der Angreifer auf die Souveränität eines Staates hat stets schlechtere Chancen, als seine/dessen Verteidiger. Es ist dieser moralische Impetus, welcher diesen Papst nicht nur als Spalter der Kirche, sondern möglicherweise auch als Totengräber des eigenen Staates im Gedächtnis bewahren wird. Die Verdammung durch seine Nachfolger wird keine Überraschung auslösen.
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