Donnerstag, 23. August 2018

Kardinal Burke über die aktuelle Krise der us-amerikanischen Kirche - up-date.

In einem Interview mit EWTN  hat sich Kardinal Burke über die aktuelle Krise der us-amerikanischen Kirche geäußert- und bezeichnet sie, als die möglicherweise Schlimmste ihrer Geschichte. LifeSiteNews berichtet.
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"KARDINAL BURKE: DIE US-AMERIKANISCHE KATHOLISCHE KIRCHE IST "MÖGLICHERWEISE IN DER SCHLIMMSTEN KRISE, DIE SIE JE ERLEBT HAT" 

"LifeSiteNews berichtet über das, was Kardinal Burke über den aktuellen Mißbrauchsskandal und das Mißtrauen gegenüber den Bischöfen, die darin eine Rolle spielen, gegenüber dem Sender EWTN gesagt hat.

"Das muß anerkannt werden und es muß auf sorgfältige Weise gehandhabt werden, die dem Moralgesetz der Kirche und der Kirche und dem Amt der Bischöfe treu ist" sagte Burke, der frühere Präfekt der Apostolischen Signatur und einer der bei Orthodoxen Katholiken beliebtesten Katholiken Kardinäle, zu Raymond Arroyo von EWTN.

Er habe gerade einen einmonatigen Besuch in den USA gemacht und er habe nie zuvor von so viel Ärger, soviel Enttäuschung, so viel Frustration von guten, katholischen Gläubigen gehört".

LifeSiteNews dann weiter:
"Am Dienstag hat der Generalstaatsanwalt von Pennsylvania Josh Shapiro den lange erwarteten Bericht der Grand Jury über die Jahrzehnte sexuellen Mißbrauchs und der Vertuschung durch die Kirche in den verschiedenen Diözesen veröffentlicht. Der Report benennt 301 Priester, die eines abscheulichen sexuellen Mißbrauchs beschuldigt werden und verschiedene Bischöfe, die damit beschäftigt waren, die Fälle unter Verschluss zu halten. 

Der Report der Grand Jury "müsse sorgfältig studiert werden", habe Burke gesagt "aber er scheint zu zu zeigen, daß es ...seitens bestimmter Bischöfe ein Versagen gab."

LifeSite dann weiter:

"Der Pennsylvania-Report wurde am Vorabend der Enthüllung veröffentlicht, daß Erzbischof Theodore McCarrick, der frühere Erzbischof von Washington D.C. jahrzehntelang Seminaristen und  Priester sexuell belästigt hatte. Das kam gemeinsam mit Aussagen ans Licht, daß er Kinder sexuell mißbraucht hat, einschließlich des ersten Menschen, den er taufte.

Papst Franziskus hat den Rücktritt des in Ungnade gefallenen Prälaten aus dem Kardinalskollegium am 27. Juni angenommen.

"Es scheint mir nicht vernünftig, zu denken, daß andere Prälaten nichts von McCarricks Päderastie wußten" sagte Burke.

Indem er  kommentierte, daß die Diözesen Newark und Metuchen McCarricks Opfern  Schweigegeld  gaben und sie Vertraulichkeitsabkommen unterschreiben ließ, sagte Burke, daß er denkt, daß diejenigen, die diese Arrangemenst getroffen haben, in die Mißbrauchsuntersuchungen einbezogen werden sollten.





"Sicher hätten die Untersuchungen auch die, die solche Arrangements machten und eine Bewertung ihrer Verantwortung in dieser Sache umfassen müssen" sagte er."Wir müssen dieser Sache auf den Grund gehen und das muß aufhören."

Kardinal Burke sagte, er habe "einfach zugehört", als Amerikanische Katholiken ihren Ärger über diese Skandale mit ihm teilten.

"Der war gerechtfertigt" sagte er "Sie drückten meine eigenen Gefühle aus. Wir sehen uns einer sehr schweren Krise gegenüber, die das wahre Herz des Kirche betrifft, weil unser Herr durch diese Hirten, die dazu geweiht sind, in seiner Person für die Herde zu handeln, zu lehren, die Sakramente zu feiern und die Kirche zu leiten. Es gibt einen ernsten Vertrauensverlust in unsere Hirten und das Vertrauen muß einfach wieder hergestellt werden, wenn wir unserem Katholischen Glauben treu sind. Um das wiederherzustellen, müssen wir der Sache auf den Grund gehen."

"Die Gläubigen wollen von den Hirten der Universalen Kirche, vom Papst und ihren eigenen Bischöfen hören- und das zu Recht- " sagte Burke- als er auf eine Frage von Arroyo zum Schweigen des Vaticans zu McCarrick und seinem kurzen und bündigen Statement zum Pennsylvania-Report befragt wurde.

Arroyo brachte auch den kürzlichen Bericht von Kardinal Donald Wuerl, Erzbischof von Washington und früherer Bischof von Pittsburgh auf. Seine Name erscheint mehr als 200 mal im Bericht der Grand Jury und er sieht sich jetzt Rücktrittsforderungen gegenüber.  Die "Washington Post" und der "Washington Examiner" haben beide Meinungsartikel veröffentlicht, die fordern, daß Wuerl zurücktreten müsse. Der Artikel im "Washington Examiner" wurde mit einem Untertitel publiziert, der  angibt, daß er die Meinung der gesamten Redaktion wiedergibt.

"Ich glaube nicht, daß das irgendeine schwere,massive Krise ist" sagte Wuerl über den McCarrick-Skandal. "Es war eine furchtbare Enttäuschung."

"Seien wir ehrlich: es handelt sich hier um die schwersten Sünden und kirchlichen Verbrechen" antwortete Burke.

"Wir müssen unsere Aufmerksamkeit darauf konzentrieren und das tun, was im Hinblick auf alle Beteiligten gerecht ist und für einen Bischof, der auf diesem Gebiet schwer gefehlt hat...die heilenden Strafen der Kirche sind auch zu seinem Guten, " fuhr er fort. "Wenn ein Bischof in seiner Herde Beute macht...begeht er eine Todsünde...das ist einfach inakzeptabel."

Als er den neu entwickelten Plan der US-Bischofskonferenz zum Umgang mit dem anwachenden Skandal kommentierte, erinnerte Burke die Zuschauer "es ist die Verantwortung des Hl. Vaters, des Pontifex, Untersuchungen über die Bischöfe durchzuführen."

"ES GAB EINE PRAKTISCHE APOSTASIE VOM GLAUBEN"
Obwohl der 884-Seiten starke Report der Grand Jury von Pennsylvania nur den sexuellen Mißbrauch Minderjähriger durch Priester betrifft, hat der McCarrick-Skandal neue Fragen über ein homosexuelles Netzwerk und Probleme von Priestern in einem Seminar in Honduras zutage gefördert, deren "Beute" andere erwachsene Männer sind.

"Unsere Liebe Frau hat uns in Fatima vor dem Glaubensabfall gewarnt," sagte Burke. "Ich glaube, daß es eine praktische Apostasie vom Glauben im Hinblick auf alle Fragen der menschlichen Sexualität gab und die beginnt im Prinzip mit der Idee, daß es legitime sexuelle Aktitvitäten außerhalb der Ehe geben kann, was natürlich falsch ist, vollkommen falsch."

"Diese Perversion der sexuellen Sitten, die in der Gesellschaft so weit verbreitet ist, sagte er düster, ist- wie wir zugeben müssen- auch in der Kirche."
"Ich habe Leute gesehen, die vorschlagen, daß die Kirche einvernehmliche Handlungen unter Erwachsenen - Personen gleichen Geschlechts nicht mehr als Sünde ansehen soll- das ist falsch, vollkommen falsch.  Die Kirche hat immer gelehrt, daß das zu den schwersten Sünden gehört, die ein Kleriker begehen  kann und normalerweise dazu führt, daß er aus dem Klerikerstand entfernt wird."

"Ich glaube, daß wir zu einer ausdrücklicheren und detaillierteren Sprache zurückkehren müssen, zum Kodex 1917 des Kanonischen Rechtes zu übergriffigen Priestern,  sagte Burke zu Arroyo. "Ich glaube, daß der Kodex 1983 dazu tendiert, die Disziplin zu ändern oder lockerer mit ihr umzugehen, aber ich denke, daß die Sprache nicht adäquat ist."

Kodex 1917 des Kanonischen Rechts sieht harte Strafen für Kleriker vor, die "unreine Handlungen mit Personen unter 16 Jahren, Ehebruch, Angriffe auf Frauen, Bestialität, Sodomie, Obszönität, Inzest mit Blutverwandten oder angeheirateten Verwanden ersten Grades begehen."

"Sie sind zu suspendieren, mit Schande vor dem Gesetz, und aus jedem Amt, Nutzen, Würde zu entfernen und in ernsteren Fälle abzusetzen" besagt er.

Der aktuelle Kodex des Kanonischen Rechts, das 1983 up-gedated wurde besagt: "Ein Kleriker, der
auf andere Weise ein Delikt gegen das 6. Gebot des Dekalogs begeht, und das Delikt mit Gewalt oder Drohungen oder öffentlich oder mit Minderjährigen unter 16 Jahren, soll mit einer gerechten Strafe bestraft werden, auch eine Entlassung aus dem Klerikerstand ist nicht ausgeschlossen, wenn der Fall das rechtfertigt."

Der Kardinal sagte, daß es Fälle gibt, wo ein Priester, der Sex mit anderen Erwachsenen hat "sicher aus dem Amt entfernt werden muss" im Falle, daß solche Anschuldigungen sorgfältig untersucht worden sind und ein ordentlicher kanonischer Prozess geführt worden ist."

Er und Arroyo haben auch die Notwendigkeit der finanziellen Veranwortung diskutiert und wie sexuelle und finanzielle Delikte in Kirchlichen Einheiten Hand in Hand gehen.

"Der Teufel ist gerade jetzt sehr aktiv" sagte Burke gegen Ende des Interviews und daß Gebet, Fasten und "ernsthafte Aktionen zur Reparation" nötig sind.

"Die heilige Liturgie muß in diesen Zeiten mit dem größten Gefühl für die Gegenwart Gottes in unserer Mitte, Gott mit größtem Ernst um seine Hilfe anrufen, " sagte er.

MEHR NIEDERSCHLAG
Bostons Kardinal O´Malley der sich Kritik wegen Fundraising und Reisen mit McCarrick nachdem sein Büro über das Beuteverhalten des Kardinals gewarnt worden war, hat in dieser Woche angekündigt, daß er seine Teilnahme am kommenden Vatican-gelenkten Weltfamilientreffen in Dublin abgesagt hat. Er hat es auch mit Anschuldigungen zu tun, daß der Rektor seines St. John-Seminars Seminaristen sexuell belästigt habe. O´Malley leitet eine neue päpstliche Kommission zum Kindesmißbrauch.

Ein anderer hochrangiger Kardinal, Kardinal Kevin Farrell vom Vaticanischen Dikasterium für Laien, Familie und Leben, soll beim Weltfamilientreffen erscheinen. Er hat 6 Jahre mit McCarrick zusammen gelebt, hat aber sagt, daß er nichts darüber wisse, über die Vorlieben für jüngere Männer und Jungen.
Farrell gehörte früher zu den vom Mißbraucher Marcial Maciel gegründeten Legionären Christi und leugnet, daß er irgendwas von den schändlichen Aktivitäten Maciels wußte.

"Ich wußte damals nichts...Ich habe nie irgendwas vermutet." sagte er 2016. 

Auf zwei andere Kardinäle, die am Weltfamilientreffen teilnehmen werden, die Kardinäle Joseph Tobin und Oscar Maradiaga, warten ebenfalls harte Fragen über kürzliche Enthüllungen über sexuellen Mißbrauch. 

Katholiken, die sich Sorgen über die Förderung der LGBT-Sache durch das Weltfamilientreffen machen, haben eine orthodoxe Alternative mit Namen "Konferenz für Katholische Familien" organisiert, die vom 22. - 23. August in Dublin stattfinden soll. 

Einige nennen das Ganze den "Sommer der Scham" für die Katholische Kirche.

Quelle: LifeSiteNews, Kard. R. Burke

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