Wie Aldo Maria Valli auf seinem Blog schreibt ,"haben vier us-amerikanische Anwälte, die die Männer vertreten, die behaupten als Minderjährige von Priestern sexuell mißbraucht worden zu sein, eine Sammelklage eingereicht.
Mit dieser juristischen Gemeinschaftsaktion fordern die Kläger von der Katholischen Kirche Schadensersatz für die erlittenen Schäden, eine öffentliche Absichtserklärung und Initiativen zur Wiedergutmachung im Sinne von Verantwortung und Transparenz.
Die Klageschrift trägt das Datum vom 13. November und stellt fest, daß der Vatican und die amerikanischen Bischöfe - obwohl sie wußten, was seit Jahren in einigen Diözesen und Pfarrgemeinden fortwährend geschah,- geleugnet haben, daß es Mißbrauch gab, die Fälle versanden ließen und Verantwortliche von einer Gemeinde in die andere versetzten und so die Minderjährigen gefährdet haben."
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Valli berichtet dann weiter: daß die Klage beim Distriktsgericht von Washington von vier Anwälten eingereicht wurde, die sechs Einzelpersonen vertreten, die zum Zeitpunkt des Mißbrauchs in sechs verschiedenen Bundesstaaten lebten.
Die Anwälte seien alle Experten in der Materie, weil sie bereits ähnliche Fälle sexuellen Mißbrauchs durch Kleriker bearbeitet haben.
Kläger sind- so berichtet Valli- Timothy B. Lennon, Mark S.Belenchia, Alfred L.Antonsen Jr-. Giuseppe Piscitelli, Shaun A. Docherty und Mark Crawford.
Die Klage behauptet, daß die Bischöfe und der Vatican das als RICO bekannte Gesetz- das Bundesgesetz gegen organisierte Kriminalität- verletzt haben, ein Gesetz, das dazu gedacht war, organisierte Kriminalität zu bekämpfen- besonders die mafiösen Typs- ein Gesetz, das 1970 während der Präsidentschaft Richard Nixons erlassen wurde.
Die Anwälte begründen ihren Rückgriff auf RICO damit, daß sie die Katholische Kirche als "Unternehmen" betrachten und ziehen den Vatican, den sie sei es als "fremden Staat", sei es als "nicht registrierte Organisation" sei es als "Spitze einer internationalen religiösen Organisation" vor Gericht.
In den letzten Wochen - so Valli- hat das amerikanische Justizmínisterium RICO angewendet, um die Untersuchungen zum sexuellen Mißbrauch in der Katholischen Kirche in Pennsylvania voranzubringen. Zum erstenmal habe die Bundesregierung der USA jetzt in Fällen sexuellen Mißbrauchs durch Exponenten der Kirche eingegriffen. Bisher seien die Fälle immer von den örtlichen Gerichten der einzelnen Bundesstaaten gehandhabt worden.
Pater Nicolas S. Vaskov, Sprecher der Diözese, hat bestätigt, daß "die Diözese von Pittsburgh vom Justizministerium den Auftrag erhalten hat, bei den Untersuchungen der Mißbrauchsfälle mitzuarbeiten. und das werde sie tun."
Diese Aufforderung des Bundes folgte- so Valli- auf die Veröffentlichung des Grand-Jury-Berichtes über sexuellen Mißbrauch in Pennsylvania - den 1400 Seiten starken Bericht, Resultat von jahrelanger Ermittlungsarbeit, nach dem seit den 40-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts Hunderte von Priestern Tausende von Gläubigen- besonders Minderjährige- mißbraucht haben- während ihre vorgesetzten Prälaten sie systematisch gedeckt hätten.
Im Vorwort der Sammelklage- so Aldo Maria Valli weiter- sprechen die Anwälte von "epidemischer, systematischer und verbreiteter Vergewaltigung" begangen "von Kardinälen, Bischöfen.. Msgr., Priestern, Nonnen, leitenden Laien, Mitgliedern religiöser katholischer Orden, Erziehern und anderen Mitgliedern der Römisch Katholischen Kirche."
Die Vorwürfe seien schwerwiegend "anstatt für die Kläger zu sorgen und sie zu beschützen, die minderjährig waren, haben die Beklagten die schuldigen Mitglieder des Klerus geschützt, haben außerordentlichen Maßnahmen ergriffen, um ihr rechtswidriges Verhalten zu verbergen, die Verantwortung von einer Pfarrgemeinde zur anderen geschoben....auf diese Weise letztendlich die Praktiken gefördert und sich geweigert, den mißbrauchenden Klerus bei der Justiz oder anderen verantwortlichen Autoritäten anzuzeigen, wie das Gesetz es vorschreibt- und "unglaublicherweise seien einige Mißbrauchstäter befördert worden."
Gemäß der Sammelklage verletzt das "unkorrekte Verhalten" seitens des Vaticans und der USCCB ganz klar die Gesetze des USA, das allgemeine Staatsrecht, das allgemeine Bundesrecht, das Kanonische Recht der Katholischen Kirche und das internationale Recht, einschließlich die vom Hl. Stuhl angenommenen und unterschriebenen Konventionen."
Valli weiter: "Die Kläger sagen, sie hoffen, daß ihre Aktion den Hl. Stuhl und die Bischöfe der USA zwingen wird, die staatlichen Normen anzuerkennen, die fordern, klerikale Mißbrauchstäter den Ordnungskräften zu melden, dem Phänomen ein Ende zu bereiten, die Schuldigen zu identifizieren und Transparenz zu schaffen- damit die die Öffentlichkeit und besonders die Eltern ihre Kinder schützen können."
Wie man sehe- so Valli- "ist die Mißbrauchskrise weiterhin ein heißes Thema und wird es noch mehr werden, nachdem beim Treffen der US-amerikanischen Bischofskonferenz in Baltimore der Brief an den Präsidenten DiNardo, der im letzten Augenblick forderte, nicht über die vorbereiteten Entwürfe abzustimmen, sondern auf die Begegnung der Vorsitzenden aller Bischofskonferenzen der Welt im Februar zu warten, Überraschung, Verblüffung und Beunruhigung unter den Bischöfen hervorgerufen hat."
Quelle:Aldo Maria Valli
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