Donnerstag, 1. November 2018

Exkommunikation als Strafe für priesterlichen sexuellen Mißbrauch?


Dr. Maike Hickson berichtet bei LifeSiteNews über die Forderung des Erzbischofs von Johannesburg, Priester, die des sexuellen Mißbrauchs schuldig sind, zu exkommunizieren.
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"ERZBISCHOF: PRIESTER, DIE SEXUELLE MISSBRAUCHSTÄTER SIND, SOLLTEN EXKOMMUNIZIERT WERDEN"

"Erzbischof Buti Tlhagale, OMI, von Johannesburg, Südafrika sagt, das Kirchenrecht sollte geändert werden, damit Priester, die sexuellen Mißbrauch begehen, automatisch exkommuniziert werden.

Wie die südafrikanische Nachrichten-Website "Times Select" am vergangenen Dienstag berichtete, sagt Erzbischof Tlhagale, daß im aktuellen Kodex des Kanonischen Rechtes ein Priester, der zu einer Abtreibung verhilft oder heiratet, von der Kirche automatisch durch Exkommunikation bestraft wird, aber ein Priester, der sexuellen Mißbrauch begeht, nicht.

In seinen Augen muß das korrigiert und geändert werden. Der afrikanische Erzbischof sagte diese Worte am 27. Oktober anläßlich der Weihe von vier Männern zum Priesteramt in Johannesburg.
Nach Angaben des Artikels sagte der Erzbischof : "wenn man bedenkt wie moralisch schwerwiegend der Mißbrauch Minderjähriger durch Priester ist, sollte die Kirche überlegen, die Liste der Handlungen, die eine sofortige automatische Exkommunikation nach sich ziehen, zu erweitern."

Nach Erzbischof Tlhagale ist die starke und gnadenlose Kritik, die aktuell an der Kirche geübt wird, der mangelnden Reaktion seitens des Klerus zu verdanken: "Der Heiligenschein des katholischen Priestertums ist zerbrochen worden. Die Kirche wird gegeißelt, weil sie eine "heiliger als ihr"-Attitude angenommen zu haben scheint. Wir Priester behaupten der Alter Christus zu sein. Wir haben die Hürde hoch gelegt, versagen aber beklagenswert dabei, diesem moralischen Standard gerecht zu werden, diesem moralischen Ideal, daher die gnadenlose und harsche Kritik."

Es gibt eine spürbare Wut gegen die Hierarchie der Katholischen Kirche wegen ihrer Komplizenschaft des Schweigens, ihrer Vertuschung-wegen des Zusammenhaltens mit den Tätern und des Versteckens der Täter" fügte er hinzu.



Der Prälat bezog sich in seiner Predigt auch auf konkrete Mißbrauchsfälle, die in Südafrika stattfanden. "Kindesmißbrauch sollte es einfach nicht geben" so der Kommeentar Tlhagales. Er erwähnte den Fall des mißbrauchenden Pastors Timothy Omotoso in Port Elizazbeth und sagte: "Dieser Fall bringt rohe Gefühle von Ärger, Wut, Verbitterung, Frustration, Haß ja sogar Selbsthaß zum Vorschein: Gefühle von Wünschen nach Rache, von Betrug, Illoyalität, Verlogenheit, Vertuschungen, finsterem Machtmißbrauch und Täuschung."

Wie die katholische deutsche Zeitung "Die Tagespost" berichtet, hat die Südafrikanische Bischofskonferenz Anfang Oktober angekündigt, in Zukunft mehr Maßnahmen gegen von Kirchenpersonal begangenen sexuellen Mißbrauch zu ergreifen. Sie haben z.B. als Regel eingeführt, daß Priesteramtskandidaten erst ein einwandfreies Führungszeugnis vorlegen und sich einem psychologischen Test unterziehen müssen. Die südafrikanischen Bischöfe sagen auch, daß sie in Fällen von von Kirchenpersonal begangenem sexuellen, physischen und sogar emotionalen Mißbrauch mit der Polizei zusammenarbeiten werden.

Erzbischof Tlhagale ist nicht der einzige Katholik, der die Exkommunikation für mißbrauchende Priester fordert. Professor Peter Landau, ein international renommierter Experte für Kanonisches Recht, stellte kürzlich in einem Kommmentar für die "Süddeutsche Zeitung" fest, daß Kanon 1917 des Kanonischen Rechtes die sofortige Exkommunikation für solche Priester forderte. Diese Vorschrift wurde 1983 aus dem Kanon des CIC entfernt. In Landaus Augen könnte die Kirche "Vertrauenswürdigkeit" wiedergewinnen, wenn sie eine solche harte Strafe wieder ins Kanonische Recht aufnehmen würde.

Der katholische Laien-Theologe und Autor Scott Hahn sagte vor den Zuhörern der "Authentic Catholic Reform Conference" im Napa Institut in Washington D.C., daß die Strafe für überführte Mißbrauchstäter eher die Exkommunikation als die Laisierung sein sollte.
Er fügte hinzu, daß Exkommunikation eine "harte Medizin" ist, die letztendlich dem Bestraften zugute kommen soll. Diese Forderungen, daß Ex-Kardinal Theodore McCarrick nur in den "Laienstand zurück versetzt" werden solle, zeigt für Hahn eine Verachtung der Laien.

Quelle: LifeSiteNews, Dr. M.Hickson





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