Marco Tosatti hat heute bei Stilum Curiae den Sorgenbrief veröffentlicht, den ihm die Ordensschwester Gertrude geschrieben hat, nachdem der Sekretär der Ordenskongregation sich mit ihrem Orden befaßt hat.
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"DIE SORGE VON SUOR GERTRUDE: WOLLEN UNS DIE FREUNDE DES PAPSTES SAGEN, DASS DIE KIRCHE SICH 2000 JAHRE GEIRRT HAT?"
Liebe Stilumcuriale, Suor Gertrude, deren Kloster bis jetzt auf wundersame Weise vor dem klosterfeindlichen Furor des neuen Groß-Inquisitors, dem Sekretär der Ordenskongregation, Pater Carballo, verschont wurde, der nicht damit zufrieden ist, dem vom Hl. Franziskus gegründeten Orden den größtmöglichen finanziellen Einbruch beschert zu haben, und der jetzt bestrebt zu sein scheint, überall dort Ruin und Zerstörung zu verbreiten, wo die an das konsekrierte Leben gebundenen Berufungen blühen, hat uns einen traurigen Brief geschickt, Und wie könnte man ihr widersprechen?
Lieber Doktor Tosatti,
nach einer angemessenen Meditation, habe ich beschlossen, mit Ihnen und Ihren Lesern meine Überlegung zu teilen. Unserer Brüder, die in unserer sogenannten westlichen Welt leben, gehen sozusagen auf allen Vieren oder erscheinen sogar wie Zombies. Sie gehen ohne Ziel durch die Welt: sie arbeiten und produzieren nur zu ihrer eigenen materiellen Befriedigung, studieren und lernen nur das, wovon sie glauben daß es dazu dient,- oft falsche - Ziele zu erreichen. Sie glauben an nichts mehr, obwohl sie viel gelehrter sind als in der Vergangenheit und mehr Wissen haben als zuvor; aber sie haben die Weisheit verloren.
Sie scheinen von Wissenschaft und Technologie fasziniert zu sein und glauben, daß nur die Wissenschaft die Wahrheit bieten kann; aber sie fragen sich nicht, warum die Wissenschaft nicht erklären kann, was das Gute und Böse ist, schön und häßlich, gut und schlecht.
Außerdem regt diese westliche Welt, die den Sinn des Lebens vergessen hat, die Einwanderung von Bevölkerungsgruppen muslimischen Glaubens an und will sie integrieren und weiß nicht, daß sie - im Gegensatz zu denen, die sie beherbergen, fest an etwas glauben, das weder modifiziert noch an das angepaßt werden kann, was dagegen diese westliche Welt glaubt.
Nachdem das gesagt und verstanden ist, sehen wir, daß die höchste moralische Autorität der Welt, unser Papst, sich nicht sehr für alles das zu interessieren scheint. Er scheint sich um die Umwelt, Migration, Ungleichheit zu sorgen, aber ohne je gezeigt zu haben, daß er die Ursachen kennt. Ich war in der Mission in Indien; dieser Papst scheint mir eher ein Charisma á la Gandhi (ich sage à la Gandhi, nicht mit dem Original zu vergleichen) als wie Johannes Paul II zu haben.
Manchmal - nachdem ich gelesen habe, was heilige Männer schreiben, die ihm nahe stehen, ich würde sogar sagen sein Sprecher oder seine Vertrauten (wie S.E. Kardinal Kasper oder z.B. die Kardinäle Marx und Maradiaga, Pater Sosa, Fr. Enzo Bianchi etc.) gerate ich in Momente der Entmutigung und bin versucht, zu denken, daß sie uns sagen wollen, daß uns die Kirche Christi 2000 Jahre lang getäuscht und uns Dinge, die "interpretiert" oder "eingebildet" waren, erzählt und glauben gemacht hat, um die Macht über die Menschen sicher zu stellen. So wie sie jetzt diese Kirche in eine sozial nützliche Organisation umwandeln zu wollen scheinen, die nicht länger spirituellen Nutzen hat. Und dieser Gedanke ängstigt mich."
Quelle: Stilum Curiae, M.Tosatti, S.Gertrude
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