Montag, 2. März 2020

A. Gagliarducci Wie geht es nach 7 Jahren mit dem Pontifikat von Papst Franziskus weiter?

In seiner heutigen, montäglichen Kolumne in Monday in the Vatican befaßt sich A. Gagliarducci mit einem möglicherweise bevorstehenden Tempowechsel bei der Umsetzung der Agenda des aktuellen Pontifikates .
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"PAPST FRANZISKUS - TEMPOWECHSEL IM PONTIFIKAT?"
In dieser Woche hat Papst Franziskus keine geplanten Termine. Er sollte außerhalb Roms sein, um an den spirituellen Fastenexerzitien der Kurie teilzunehmen. Aber er zog sich eine Erkältung zu und blieb zu Hause. Auch im Vatican wird es keine Aktivitäten geben. Das könnte eine gute Unterbrechung sein. Nach Querida Amazonia könnte das Pontifikat einen Tempowechsel erleben.

In konkreten Worten ausgedrückt: diejenigen, die Papst Franziskus´ Pontifikat immer als Wasserscheide zu etwas Neuem betrachtete haben, wahrscheinlich bei Themen der Lehre, könnten beschließen woandershin zu schauen und Papst Franziskus wird seinem Pontifikat einen neu gestalten müssen..

Nicht daß die möglichen innovativen Vorstöße des Pontifikats vorbei wären. Kardinal Oscar Andrés Rodríguez Maradiaga, einer der Hauptmitarbeiter von Papst Franziskus, beruhigte alle. In einer Konferenz an der Theologischen Fakultät von Turin sagte der Kardinal, dass die Synode über Amazonien noch nicht beendet sei. Laut Kardinal Rodríguez ist Papst Franziskus nur einem möglichen Widerstand ausgewichen.

Dennoch gibt es große Enttäuschung über die postsynodale Exhortation Querisda Amazonia, die sich mehr als eine Exhortation über Papst Franziskus´ Traum für Amazonien als eine Exhortation die einige doktrinale Themen anspricht, herausstellte.

In der deutschen Kirche ist die Enttäuschung offensichtlich. Benedikt XVI hatte bereits 2011 während seiner letzten Reise in sein Heimatland die kritischen Themen der deutschen Kirche angesprochen.

Benedikt XVI deutete mit dem Finger auf eine selbstbezogene Kirche- die in ihren Funktionalismus verliebt ist aber gleichzeitig weit von Jesus Christus und der Verkündigung des Evangeliums entfernt ist. Der jetzt emeritierte Papst beleuchtete auch auf die Vorsehung säkularisierender Tendenzen. Die Tendenz zur Säkularisierung griffen die Kirche an und nahmen der Kirche ihre säkulare Macht und ermöglichten ihr so, weniger weltlich zu werden, weniger ihren Strukturen verhaftet.





Alle diese Themen klangen von Anfang an in den Worten von Papst Franziskus wieder. Nur diejenigen, denen die Ansichten Benedikts XVI nicht geläufig waren, konnten Papst Franziskus´ Aufruf gegen Weltlichkeit und Selbstbezogenheit als bahnbrechend bezeichnen. 

Trotzdem wurde um Papst Franziskus eine robuste ideologische Agenda konstruiert. Die Agenda drängte zu doktrinalen Veränderungen, die bis jetzt nicht stattgefunden haben.

Papst Franziskus´Pragmatismus endete mit den Schlußfolgerungen der beiden Familien-Synoden und mit einer Exhortation, Amoris Laetita , die auf eine immerwährende Synode hinweist und keine Schlüsse zeiht. In Querida Amazonia hat Papst Franziskus es vermieden, doktrinale Themen anzusprechen. Sogar in diesem Fall haben viele von einer immerwährenden Synode gesprochen.

Die Schlussfolgerungen von Querida Amazonia berührten die Agenda, die für, aber ohne Papst Franziskus, orchestriert wurde, insbesondere die progressive Agenda, die in Deutschland und Österreich entwickelt wurde. Leonardo Boff, der berühmteste Befreiungstheologe, hatte in Deutschland studiert. Hans Kung, der sich für die Abschaffung der päpstlichen Unfehlbarkeit einsetzte, ist ein Schweizer, der an der deutschen Universität Tübingen forschte. Bischof Erwin Krautler, Emeritus der Prälatur von Xingu und starker Befürworter der Frauenweihe, ist ein in Brasilien eingebürgerter Österreicher. Kardinal Claudio Hummes, einer der Architekten der Synode, ist deutscher Herkunft.

Es überrascht nicht, daß die deutschen Bischöfe einen Synodalen Weg gestartet haben, um über den Zölibat, Sexualität und Machtmißbrauch zu sprechen, mit dem Ziel bindende Entschlüsse zu fassen, sogar auf einen "Römischen Ebene".

Das sagte Pater H. Langendörfer. Pater Langendörfer war 24 Jahre lang Sekretär der DBK. Er wird als einer der Hauptunterstützer der progressiven Agenda der deutschen Kirche.

Pater Langendörfer hat beschlossen nicht noch einmal für eine weitere Amtszeit zu kandidieren. Dieser Entschluss folgte dem von Kardinal Reinhard Marx sich nicht mehr für eine weitere Amtszeit als Vorsitzender der DBK zu Wahl zu stellen,.

Dieser Generationswechsel wird eine erhebliche Wirkung haben. Die deutsche Synode geht weiter. Papst Franziskus jedoch hat von Anfang an davor gewarnt, diese Synode so wie sie geplant war, fortzusetzen, Ein Brief von Kardinal Marc Ouellet, Präfekt der Bischofskongregation, hat gemeinsam mit einer Botschaft von Erzbischof Filippo Iannone, Präsident des Päpstlichen Rates für legislative Texte, betont , daß die deutsche Synode in dieser Hinsicht keine Gültigkeit haben könne.

Schließlich schickte Papst Franziskus einen Brief an das pilgernde Gottesvolk in Deutschland. Er legte die Priorität für die Synode auf die Evangelisierung und drängte darauf, der Versuchung zu widerstehen angesichts von "Problemen und Fehlern" die "Dinge neu zu strukturieren"

Am Ende warnten die Worte von Papst Franziskus vor den Versuchungen des Funktionalismus. Das ist ein anderes Hauptthema von Papst Franziskus: Trotz diese lauten und klaren Feststellungen, war das Pontifikat von Papst Franziskus voller Erwartungen auf doktrinale oder theologische Veränderungen, die sich nicht erfüllt haben oder es auf unerwartete Weise taten.

Am Ende ist es klar, daß die einzige Lösung für die Kirchenkrise eine ist, die Benedikt XVI schon 
aufgezeigt hat: zu Gott zurück zu kehren und zur Freude des Evangeliums zurück zu kehren.
Papst Franziskus´ erste Exhortation, die als Leitfaden des Pontifikates angesehen wird, trägt den Iitel: "Evangelii Gaudium" Allerdings haben nur wenige diesen Aufruf zur Freude wahrgenommen.

Angesichts alles dessen wird das Pontifikat von Papst Franziskus entweder mißverstanden, weil es zu oft durch die falschen Schemata und Sichtweisen interpretiert wird; oder es ist nicht in der Lage sich selbst klar zu machen und so Erwartungen zu wecken, die nicht erfüllt werden können.

Während Papst Franziskus kurz davor ist, 7 Jahre seines Pontifikates zu feiern, biete sich ein Tempowechsel an. Ende dieses Jahres wird alles anders sein: viele Leiter von Vatican-Dicasterien werden zurücktreten., die Kuirenreform wird beendet sein und Papst Franziskus wird den Großteil seiner Männer in führenden Positionen haben.

Jetzt muß Papst Franziskus entscheiden, ob er er diesen Tempowechsel - der säkularen Agenda folgend oder mit einer breiteren Perspektive  kommunizieren will. Ich würde das eine  katholischere Perspektive nennen.

Quelle: Monday in the Vatican, A. Gaglkiarducci

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