Freitag, 4. Februar 2022

Päpstliche Favoriten, Exfavoriten und Bewerber für das nächste Konklave, Fortsetzung

Fortsetzung von hier und hier

..."Was den Fall der Gemeinschaft von Sant´ Egidio angeht, hat Settimo Cielo dessen Umrisse schon einem post vom 12. Oktober angeboten. 

> Konklave in Sicht, Operation Sant’Egidio

Es ist kein Geheimnis, daß die Gemeinschaft von Sant´ Egidio im kommenden Konklave Kardinal Matteo Zuppi, den aktuellen Erzbischof von Bologna und von Anfang an ihr führendes Mitglied, zum Papst wählen lassen will. Genau so , wie es ihnen nicht entgeht, daß, wenn Zuppi zum Papst gewählt würde, mehr als er der handelnde Führer der Kirche der allmächtige Gründer und Vorsitzende der Gemeinschaft Andrea Riccardi wäre.

Das ist für Franziskus offensichtlich in Ordnung, angesichts der liebevollen Zeichen von Wertschätzung, die er der Gemeinschaft von Sant´ Egidio und ihre Führer fortwährend zeigt, im Gegensatz zu den Strafmaßnahmen die er für fast alle anderen kirchlichen Bewegungen bereit hält, die ihm mehr oder weniger zuwider sind.

So wr z.B. die 10-Jahre-Begrenzung für die Amtszeit des Präsidenten, die er den Führern der BEwegungen per Dekret vom vergangenen 3. Juni aufgezwungen hat, eine Falle die Franziskus dem Führer von Communione e Liberazione, Julian Carrón, gestellt hat, der abrupt gezwungen wurde, seinen Posten aufzugeben. Aber der Papst achtet darauf, das nicht auf Marco Impagliazzo anzuwenden, der kontinuierlich seit 2003 der Gemeinschaft von Sant´ Egidio vorsteht, d.h. seit fast 20 Jahren. 

Ein ähnlicher Unterschied in der Behandlung findet sich auch in der Behandlung gegenüber der dunklen Seiten dieser oder jener kirchlichen Bewegung durch Franziskus. Bei einigen dieser Bewegungen hat Franziskus bereits unerbittlich gehandelt, mit Ermittlungen, Beauftragten und Verurteilungen. Aber nicht bei Sant’ Egidio, die er immer geschont hat. Denn die Geschichte dieser Gemeinschaft ist hinter der leuchtenden Fassade auch geprägt von Machtkämpfen, von sexueller Unmäßigkeit, von sehr starren internen Hierarchien, von Zwangsheiraten, die deshalb annulliert werden, zu deren gerichtlicher Dokumentation Settimo Cielo beigesteuert hat, um nicht von der sorgfältigen Deckung zu sprechen, die bestimmten hochrangigen Mitgliedern der Gemeinschaft mit weniger als tadellosem Hintergrund geboten wird.

Tatsache ist, daß die Gemeinschaft Sant’Egidio eine Macht wie nie zuvor ist, umso mehr dank der Glücksfälle, von denen sie in den letzten Wochen profitiert hat, mit niemand geringerem als ihren beiden führenden Vertretern, Zuppi und Riccardi.

Der Kardinal von Bologna genoss bereits große internationale Anerkennung, aber am 14. Januar hatte er die zusätzliche Ehre, in Rom das Staatsbegräbnis für den verstorbenen Präsidenten des Europäischen Parlaments David Sassoli, seinen Mitschüler am Gymnasium „Virgilio“ im jungen Jahren, zu leiten Rom, wo der erste Kern von Sant' Egidio entstand. Natürlich in Anwesenheit der wichtigsten politischen Führer Italiens und Europas.

Darüber hinaus hat Zuppi sehr gute Chancen, der nächste Präsident der italienischen Bischofskonferenz zu werden, die Franziskus aus den drei Bischöfen auswählen muss, die bei der bevorstehenden Vollversammlung im Mai die meisten Stimmen erhalten. Aber immerhin könnte der Papst einen anderen ernennen, gerade um Zuppi die Unannehmlichkeiten einer schwierigen Präsidentschaft zu ersparen.

Aber als ob dies nicht genug wäre, fiel es Riccardi sogar zu, unter den Spitzenkandidaten für die Präsidentschaftswahlen der italienischen Republik zu erscheinen, bei der am Ende Sergio Mattarella am 29. Januar wiedergewählt wurde, aber mit dem Gründer der Gemeinschaft Sant "Egidio wurde während der Wahltage vom führenden linken Parteisekretär Enrico Letta mit nicht weniger als dem Titel "unser ideales Profil eines Präsidenten“ geehrt, den "wir die Ehre hatten, dem Land vorzustellen“ als "wunderbare Persönlichkeit, eine der besten Persönlichkeiten unserer Zeit.“

Während der Aufstieg zum präsidialen (und einst päpstlichen) Palast des Quirinale ins Stocken geraten ist, hat die Gemeinschaft Sant’Egidio unverminderte oder sogar verbesserte Chancen auf den Stuhl Petri. Es wird angenommen, daß Zuppi und Riccardi den von Franziskus begonnenen Weg in einer geordneteren Form und ohne das charakterlichen Ungleichgewicht, das dem derzeitigen Pontifikat schadet, fortsetzen wollen. Aber es kann sein, daß genau diese Kontinuität zwischen ihnen und Bergoglio angesichts der wachsenden und weit verbreiteten Unzufriedenheit darüber, wie die Kirche heute regiert wird, ihr Chance beim Konklave zunichte machen könnte"

Quelle: S- Magister, Settimo Cielo

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