Samstag, 23. April 2022

Wie die Chinesische Regierung gegen die Christen vorgeht, um keine Märtyrer zu schaffen...

Rorate Caeli gibt den Bericht von Fr. Vincent Woo über die Verfolgung der Kirche in China wieder, der zuerst in der katholischen Zeitung The Wanderer am 10. März veröffentlicht wurde. 
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"EIN KATHOLISCHER PRIESTER AUS HONGKONG SPRICHT ZUM ERSTEN MAL ÖFFENTLICH ÜBER DIE VERFOLGUNG DER KIRCHE IN CHINA"

1917 erschien die Hl. Jungfrau in Fatima und warnte uns, daß wenn wir unsere Sünden nicht bereuten, sich die Irrtümer Rußlands ausbreiten würden. Wie wahr das angesichts dessen ist, was in den letzten Tagen in der Ukraine passiert. Dennoch sind die Fehler Rußlands auch in anderen Teilen der Welt gegenwärtig, wie in China. Die Chinesische Kommunistische Partei ist berüchtigt für ihren vollkommenen Mangel an Respekt vor der Menschenwürde. Ein Beispiel ist die Einschränkung der Religionsfreiheit. Anstatt die frühen Christen zu ermorden, wie es die Römer taten, greift die CCP zu einer anderen Strategie, um keine Märtyrer zu schaffen. Sie hat eine vom Staat geleitete, von Rom unabhängige Kirche -namens Patriotische Vereinigung- geschaffen, und wünscht von ihr, den Glauben von innen zu zerstören. Die CCP wollte wirklich, daß Kardinal Kung- der damalige Bischof von Shanghai - diese Nationalkirche, die eine Allianz mit dem Staat versprach, leiten sollte. Kardinal Kung blieb eisern dabei, daß er seinen Glauben niemals verraten werde. Die CCP verhaftete ihn 1955 zusammen mit Hunderten von Priestern, Nonnen und Mönchen und katholischen Laien aus Shanghai. Kardinal Kung blieb - zusammen mit vielen dieser Helden des Glaubens- 33 Jahre in Gefangenschaft.

Deshalb sind wie heute hier aus drei Gründen versammelt. Erstens um für die Seele von Kardinal Kung zu beten. Zweitens um für die verfolgten Christen der Gegenwart und für ihre Verfolger zu beten. Drittens um die wahre Geschichte der Untergrundkirche in China zu bewahren.

Erstens beten wir für Kardinal Kung und jene, die wegen der religiösen Verfolgung in China gestorben sind. Eine klare Eigenschaft der Katholischen Theologie ist, daß wir nicht annehmen, daß die Toten sofort in den Himmel gehen. Wir sind der Gerechtigkeit wegen verpflichtet, für jene zu beten, die gestorben sind, damit sie von ihren Sünden gereinigt werden können und so schnell wie möglich in den Himmel gelangen können. Für jede Sünde, die wir begehen. müssen wir entweder in diesem Leben Wiedergutmachung leisten oder im Fegefeuer-bevor wir Gott von Angesicht zu Angesicht sehen können.



Wir sollten für Kardinal Kung beten. damit er so bald wie möglich bei Gott sein kann. Kardinal Kung hat sein Fegefeuer schon hier auf Erden begonnen, weil Chinesische Gefängnisse und Arbeitslager auf Erden wohl dem Fegefeuer am nächsten kommen. Die Chinesischen Arbeitslager - als laogaie bekannt- das heißt Umerziehungslager- sind das chinesische Äquivalent des sowjetischen Gulags. Gefangene müssen harte Arbeit verrichten- oft 16 Stunden am Tag- abgesehen von kommunistischer Indoktrinierung, damit sie vielleicht ihr Denken der sozialistischen Ideologie anpassen. 

Wie haben diese Männer und Frauen des Glaubens überlebt, ohne den Verstand zu verlieren? Es ist ihr Glaube an das Ewige Leben. Nur der Gedanke an den Himmel ließ sie weitermachen und hinderte sie daran, Selbstmord zu begehen. Es ist ihr Glaube, in dem alle diese Schmerzen und Leiden in Gottes Plan erlösenden Wert haben. Sie können diese Schwierigkeiten Gott für die Erlösung der Seelen und die Bekehrung der Verfolger aufopfern. Viele dieser Shanghai-Märtyrer waren College-Studenten, als sie verhaftet wurden. Einige von ihnen blieben 20 - 30 Jahre in Gefangenschaft. Freunde- wann immer Sie denken, daß das Leben hart ist und aufgeben wollen, denken Sie an diese jungen Männer und Frauen, die um Christi Willen so viel gelitten haben.

Zweitens: bitte fahren Sie fort für die Untergrund-Katholiken und ihre Verfolger zu beten. Während einer Zeit nach den 1980-er Jahre gab es in China mehr Religionsfreiheit. Aber die CCP hat in den vergangenen Jahren ihre Kontrolle der Religionen wirklich wieder verschärft. Die CCP verfolgt alle Religionen: Christen, Buddhisten, Muslime; keine ist ausgenommen. Erst im vergangenen Mai haben Hunderte von bewaffneten Polizisten ein Untergrund-Seminar in der Provinz Henan durchsucht, weil der Bischof und die Priester sich weigerten, der Patriotischen Vereinigung beizutreten. Aus christlicher Nächstenliebe müssen wir Christen in der freien Welt gegen diese Grausamkeiten sprechen, weil die verfolgten Christen unsere Brüder und Schwestern im Mystischen Lein Christi sind. Stellen Sie sich nur einmal vor, sie hätten eine Cousine, die von ihrem Vater mißbraucht wird, wie können Sie nicht für sie sprechen? Aus Nächstenliebe und Gerechtigkeit müssen wir die in China stattfindende Verfolgung im Rest der Welt bekannt machen: nicht nur die Verfolgung der Christen sondern auch den Genozid an den Uyghuren, der im Augenblick stattfindet. Mindestens eine Million Uyghuren sind eingesperrt und werden systematisch verfolgt. Deshalb, meine Freunde, müssen wir aus Nächstenliebe und Gerechtigkeit für diese Verfolgten sprechen, damit diese Christen ihren Glauben bewahren und sich nie den ungerechten Forderungen der CCP beugen. Durch Ausdauer werden sie ihre Seelen retten,

Wenn wir darüber reden, tun wir das auch aus Nächstenliebe gegenüber den Verfolgern, Wir vollbringen ein spirituelles Werk der Barmherzigkeit, wenn wir das böse Tun anderer berichtigen. Im Gegenteil: wenn wir schweigen und nichts sagen, üben wir gegenüber diesen Verfolgern keine Barmherzigkeit. Wir weigern uns, ihnen gegenüber barmherzig zu sein, Sie müssen wissen, daß das, was sie tun, wirklich falsch ist, so daß sie bereuen sollten, bevor sie sterben. Aus Liebe - nicht aus Hass- sollten wir diese bösen Akteure wegen ihrer Bösen Taten berufen,

Drittens: müssen wir die authentische Geschichte der Untergrund-Kirche in China bewahren, weil die CCP ihr Bestes gegeben hat, um zu versuchen, das Geschichts-Narrativ über das, was in den 1950-ern passierte, zu manipulieren. Ihre Versuche, die chinesische Kirchengeschichte neu zu schreiben, indem sie behauptet, daß der Konflikt zwischen der Untergrund-Kirche und der Patriotischen Vereinigung lediglich ein menschlicher Konflikt zwischen zwei Gruppen von Katholiken ist. Tatsächlich sind auch einige Kleriker in die Falle dieses falschen Narrativs getappt. Vor kurzem sagte ein Vatican-Diplomat: "was Katholiken in der Untergrund-Kirche festhält, ist eine psychologische Barriere, die daraus besteht, plötzlich aufgefordert zu werden, ihre 50-Jahre alte Wahrnehmung der vom Staat geleiteten Kirche zu ändern." Laut dieses Mitarbeiters gibt es keine dogmatischen Differenzen zwischen den beiden. Leider ist das nicht die Wahrheit. Während man anerkennt, daß nicht alle Katholiken, die der Patriotischen Vereinigung angehören, schlechte Menschen sind, muß ich kraftvoll darauf hinweisen, daß die Patriotische Vereinigung eine vom Staat geführte Kirche ist, die massiv von der Regierung kontrolliert wird. Sie wurde von einigen Bischöfen gegründet, die der CCP Gefolgschaft zusicherten. Nach Chinesischem Gesetz können Menschen unter 18 Jahren keine dieser Kirchen betreten. Andererseits gehören der Untergrund-Kirche Bischöfe, Priester und katholische Laien an, die ihr Bestes geben, um der ungerechten Kontrolle durch die Regierung zu entgehen und dem Glauben treu zu bleiben.

Das ist die Geschichte dieser beiden Körperschaften, die niemand verleugnen kann. Weil die Überlebenden der Shanghai-Verfolgung in fortgeschrittenem Alter sind, müssen wir diese Geschichte bewahren und uns nicht durch die CCP täuschen lassen.

Ich möchte meine heutige Predigt mit einem persönlichem Zeugnis von Kardinal Kung beenden. Nach seiner Freilassung wurde Kardinal Kung gefragt, welches der schwerste Augenblick in diesen 30 Jahren im Gefängnis war. Laut dem Kardinal war die schwerste Zeit für ihn Folgendes: der Jesuiten-Pater Jin, der seit mehr als zwei Jahrzehnten gefangen war, sich der CCP unterwarf und illegal zum patriotischen Bischof geweiht wurde und die CCP nach der Weihe diesen Bischof zu Kardinal Kung schickte- um zu versuchen, den Kardinal zu überredcn, seine Meinung zu ändern und sich der Patriotischen Vereinigung anzuschließen. Das war der größte Schmerz, den der Kardinal in den 30 Jahren seiner Gefangenschaft erleiden mußte. Das sagt eine Menge über die Haltung des Kardinals gegenüber der Natur der Patriotischen Vereinigung aus, die sich bis heute nicht geändert hat.

1917 hat die Hl. Jungfrau uns gebeten, zu beten und zu fasten, sonst würden sich die Fehler Rußlands ausbreiten. Trotz des Zusammenbruchs der Sowjet-Union gibt es die Fehler Rußlands noch immer. Liebe Freunde, bitte beeilen Sie sich, die Hl. Jungfrau im Gebet und Fasten anzurufen. Wenn wir das Gebot Unserer Lieben Frau nicht befolgen, werden die Folgen sehr schwerwiegend sein. Erfüllen wir unseren Teil und vertrauen der Hl. Jungfrau, weil ihr Unbeflecktes Herz am Ende triumphieren wird."


Quelle: Rorate Caeli, Fr. V.Woo, The Wanderer

 

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