Donnerstag, 16. Juni 2022

Fr. Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes heute - am Hochfest Corpus Christi- über die Frage, wie das Allerheiligste am würdevollsten aufzubewahren ist, die im England der 20-er Jahre in der Church of England kontrovers diskutiert wurde.
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                                                   "CORPUS CHRISTI"

In den späten 1920-ern war die Frage, wie das Allerheiligste aufzubewahren ist, ein aktuelles politisches Thema in der Church of England. Dies lag an der wachsenden Zahl von Geistlichen, die die Aufbewahrung in ihren Kirchen einführen und ... nachdrücklich ... Segnungen und Aussetzen fördern wollten. Der Episkopat wollte solche päpstlichen Praktiken unterdrücken; die klerikale Fraktion, die sie wünschte, verwendete viel emotionale Rhetorik über die Bedeutung der Aufbewahrung, damit kein Kranker ohne Viaticum sterben müsse.

Bischöflicher Konsens war, daß das Allerheiligste auf möglichst unaufdringliche Weise, die spaltend sein könnte, aufbewahrt werden möge...und umgeben von umfassenden Regulierungen, die vorschrieben, wie es nicht zu gebrauchen sei. Ein Wandschrank ("Aubry") in der Nordwand einer Seitenkapelle wurde als praktische Lösung bevorzugt!

Zu der Zeit gab es einen Bischof...Walter Frere von Truro...der über eingehende liturgische Kenntnisse verfügte. Er war nicht wirklich einer von uns...er mochte den Gebrauch des Römischen Kanons und den Tridentinischen Ritus nicht; der sich in jener Zeit wie ein Waldbrand im Anglikanischen Klerus ausbreitete ("...weit verbreitete Sitte Teile des Lateinischen Missale zu benutzen- sei es legitim in Form privater Anbetung, oder in Form einer Ergänzung für die Defizite unseres gegenwärtigen Ritus´- im Stillen gesprochen, aber vom Zelebranten im Geiste mit der gleichen Wichtigkeit behandelt wie der offizielle Ritus")  aber er bevorzugte allerdings die Legalisierung der Aufbewahrung und schrieb 1926: 

"Erstens möchte ich zunächst für die Methode der hängenden Pyxis plädieren. Das ist weltweit unsere englische Tradition und allein aus diesem Grund ist es, denke ich, wünschenswert sie beizubehalten. Mit sehr wenigen Ausnahmen ist das die Methode des Ursprungs, die vom 10. bis 16. Jahrhundert in England vorherrschte: der Tabernakel ist italienischen Ursprungs; das aumbry oder Sakramentenhaus, das wir in Schottland finden, ist in Deutschland üblich und wird -grob gesprochen - in Frankreich ebenso angetroffen wie die hängende Pyxis. Wir sollten, denke ich, ganz klar machen, daß wir zur englischen Sitte zurückkehren und keine fremde annehmen. "

"Zweitens: das ist in seiner Auswirkung besser; es verortet die Sakramentale Gegenwart nicht auf die gleiche Weise: die Kirche ist mit ihr angefüllt, sozusagen, und nicht nur eine Ecke oder Kapelle. Das fördert  viel weniger den Instinkt, nieder zu knien oder Dinge in eine bestimmte Richtung zu tun. In diesem Sinne minimiert es die Tendenz, Christus herunter zu holen und den Gefangenen des Tabernakels auf der eigenen Ebene des Anbeters zu betrachten. Der psychologische Unterschied ist meiner Meinung nach enorm."

Frere war Mönch, Bruder der Gemeinschaft der Auferstehung in Mirfield und der erste Mönchsbischof in der Church of England seit 1559. Es muß ungefähr in jener Zeit gewesen sein, als die Kapelle mit einer äußerst eindrucksvollen Hängenden Pyxis ausgestattet wurde. Ich finde es schwer zu glauben, daß das nichts mit Freres Meinungen zu tun hatte: weiß irgendwer genau, wann das passiert ist? Und wer der verantwortliche Architekt war? 

Ich hoffe Sonntag, Sonntag in der Oktav von Corpus Christi ,zur Diskussion der Psychologie dieser Art der Aufbewahrung zurück zu kommen."

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke

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