bei liturgicalnotes heute in Fortsetzung zu seinem gestrigen Beitrag über den Besuch von Kardinal Nichols in einem Hindu-Tempel im Londoner Stadtteil Neasden.
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"NICHOLS IN NEASDEN"
Ich glaube nicht, daß Kardinal Nichols ein schlechter Hirte ist oder war. Ich neige stark zum gegenteiligen Urteil. Und ich fühlte, daß ihm bei der Untersuchung zur Pädophilie keine faire Anhörung gewährt wurde. Deshalb würde ich- anstatt ihn anzugreifen oder zu verspotten- eher die größere Frage behandeln, warum sich ein solcher Mann so benimmt, wie er es in Neasden getan hat.Also was?
Das "unreformierte" Brevier besaß einen durch das Martyrium markierten Kalender. Also gab es im vorkonziliaren Römischen Offizium Tag für Tag grausame Berichte über die körperlichen Leiden unserer christlichen Märtyrer. Manchmal sind die Berichte so einander so ähnlich, daß man eine Kontamination vermutet. Manchmal gibt es ernsthafte Gründe, die Historizität einiger Details anzuzweifeln ... oder sogar mehr als nur bei Details. Seit der Aufklärung forderten die Gelehrten eine Überarbeitung der Texte im Sanctorale. Lesen Sie alles darüber in Batiffol. Aber eine umfassende Überarbeitung schien sich Gelehrten und Päpsten gleichermaßen zu entziehen ... sogar der erhabenen und gelehrten Gestalt von Benedikt XIV. Tradition unterstützte Trägheit.
Seine früheren Ausgaben, die auf das Zeitalter der Verfolgung zurückgehen, wurden nicht völlig durch die Betonung der Jahrhunderte der Gegenreformation auf diese "Bekenner-Bischöfe" verdunkelt, die Ordensgründer gewesen waren und deren gut ausgestatteten Kongregationen Kanonisationen garantieren konnten. In dieser Hinsicht war der frühere lateinische Westen auf gleicher Stufe mit dem Byzantinischen Kalender, in dem der Fülle der Märtyrer der frühen Jahrhunderte die Neuen Märtyrer der Osmanischen Aggression angefügt wurden (Hl. Chrysostomos von Smyrna bitte für uns) angefügt wurden.
Ich habe gerade meine Pars Autumnalis willkürlich aufgeschlagen
... inanibus diis sacrificare jussus, constantissime renuit. Cumque variis artibus ad Christi fidem ejurandam fustra tentaretur, una cum uxore et liberis leonibus objicitur. Horum mansuetudine concitatus imperator, aeneum in taurum subjectis flammis candentem eos immitti jubet, ubi divinis in laudibus consummato martyrio ...
Im präkonziliaren Römischen Offizium gab es also Tag um Tag grausame Berichte über die physischen Leiden unsere christlichen Märtyrer. Manchmal sind die Berichte so ähnlich, daß man eine Kontaminierung vermutet. Manchmal gibt es ernsthafte Gründe dafür, die Geschichtlichkeit mancher Details zu vermuten...oder sogar bei mehr als nur Details. Seit der Aufklärung haben die Gebildeten die Revision der Texte im Sanctorale gefordert.
Und in England wurde der alte römische Kalender durch die Berichte über die "englischen Märtyrer“ ergänzt. Die englischen katholischen Geistlichen erhielten dadurch, daß sie ihre Breviere täglich vot Gott öffneten, eine gründliche Aufklärung über die Folgen, die eine Weigerung Götzendienst zu leisten, haben konnte.
Nachdem das Brevier durch die Stunden-Liturgie ersetzt wurde, wurde die "Virus-Last" grausamer martyrologischer Narrative erleichtert; und der Unwillen jener, die die neuen Texte herausgaben, die Details physischer Qualen zu betonen verursachte eine signifikante kulturelle Verschiebung.
Als er die alten Hymnen nach dem Konzil überarbeitete, dachte Dom Anselmo Lentini, daß die Woerte des Hl. Ambrosius Nudata pendent viscera/ sanguis sacratus funditur ... für eine Generation, die den II.Weltkrieg erlebt hatten, zu stark seien.
Die von den postkonziliaren Texten genährten, sind wahrscheinlich nicht annähernd beim bloßen Gedanken an Götzendienst so instinktiv entsetzt wie es ihre unaufgeklärten Vorgänger waren. Ich vermute, daß die innere Abscheu über den Abfall Opfergaben (sogar nur Blumen!) auf oder vor die Altäre heidnischer Gottheiten zu legen, abgeschwächt wurde.
Daher die sanfte, freundliche und gefährliche Eleganz des Nichols-Zeitalters.
Was immer man über die Details oder sogar den Geist des alten Breviers sagen kann, sein überwältigender, kumulativer Effekt muß kraftvoll genug gewesen sein, um den Klerus gegen die Verlockungen und kulturellen Reize neuer und neuerdings modischer Synkretismus zu stärken.
Es mag subtilere Methoden geben, die Tradition zu stärken, als durch gründliche historische Genauigkeit. Die Vorsehung mag mehr als einen Weg kennen, eine Katze zu töten.
Wie Benedikt XIV sehe ich keine Alternative darin, daran zu kleben, was wir vor der "Reform" hatten. Diese ältere Kultur mag jetzt einigen Teilen unseres Geistes als fehlerhaft erscheinen...jenen Teilen, auf die die Annahmen der Aufklärung am meisten zugegriffen haben.
Aber..."
Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke
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