Nico Spuntoni kommentiert bei La Nuova Bussola Quotidiana die Reaktion der RKK im Vereinigten Königreich auf das Reskript zu Traditionis Custodes von Kardinal Roche.
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"LATEINISCHE MESSE, EIN ENGLISCHER KARDINAL GEGEN SEIN VOLK"
Die weiteren Beschränkungen des alten römischen Ritus sorgt für Unbehagen und Erwartungen im Vereinten Königreich, wo die Lateinische Messe sehr populär ist. In der Tat ist der Präfekt für den Gottesdienst, Kardinal Roche, Engländer und wird von seinen Brüdern zu Hause nicht geliebt, Alle Augen sind jetzt auf Westminster gerichtet, wo auf die Nachfolge von Kardinal Nichols gewartet wird, La Nuova Bussola Quotidiana interviewt Damian Thompson.
Wenn wahr ist, daß das Vereinigte Königreich Heimat des Mannes ist, der als der in Erinnerung bleiben wird, den Liturgie-Krieg gegen die sog. Tridentische Messe geführt zu haben, dann ist auch wahr, daß das UK eine der blühendsten Gemeinschaften ist, die daran gewöhnt ist, die Messe in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus zu zelebrieren. Wenig mehr als eine Woche nach der Veröffentlichung des Rescriptum, durch das zum dritten mal in weniger als zwei Jahren Restriktionen gegen die von Benedikt XVI gewünschte Liberalisierung in Kraft gesetzt wurde, warten die britischen Gläubigen darauf, ob ihre Bischöfe die von Rom auferlegten Maßnahmen befolgen werden.
Einige erste Antworten - entmutigend für die Leute von Summorum Pontificum- beginnen einzutreffen, gerade aus der Diözese Leeds, die einmal von Kardinal Arthur Roche, dem aktuellen Präfekten des Dicasteriums für Gottesdienst und Sakramenten-Disziplin-geleitet wurde. Bischof Marcus Stock hat de facto vor kurzem verkündet, daß er die Dispensierungen widerrufen hat, denen zuvor erlaubt wurde, in Gemeindekirchen gemäß dem Römischen Missale von 1962 zu zelebrieren.
Es ist keine Geheimnis, daß das die Absicht hinter dem Reskriptum ist, mit dem Präfekt Roche das Mißfallen des Hl. Stuhls mit der Art ausdrückt, wie die Bischöfe Traditionis Custodes bis heute umgesetzt haben. Der Fall Leeds ist für das Ergebnis der Entscheidungen, die Dispensierungen in Rom zu zentralisieren anstatt sie an die Bischöfe zu delegieren. Die tridentinische Messe wird jedoch nicht ganz aus der Diözese in Yorkshire verschwinden, weil Monsignore Stock die Erlaubnis erteilt hat, sie in einer Nicht-Gemeindekirche in Bradford zu feiern. Es kann nicht ausgeschlossen werden – wie gemunkelt wird –, daß dieses Zugeständnis, das in Übereinstimmung mit den Bestimmungen des Motu Proprio vom Juli 2021 gemacht wurde, ein zaghaftes Zeichen der Bereitschaft gegenüber den treuen Anhängern der außergewöhnlichen Form ist, die der amtierende Bischof gemacht hat, der sich unfreiwillig in der Lage befindet, die zwingende Bestimmung seines Vorgängers zu respektieren, der das Dikasterium für den Gottesdienst leitet.
Außer Leeds ist die andere Diözese, die bei den Konsequenzen des Reskripts vorangeht, Liverpool, wo Erzbischof Malcolm McMahon die Gemeinde-Priester der Kirchen St. Catherins Labouré in Farington und St. John´s in Wigan über die Suspendierung der bis dato gewährten Dispense für die Feier nach dem Missale von Johannes XXIII unterrichtet hat.
Wie wird das Dokument des Heiligen Stuhls in den übrigen britischen Diözesen aufgenommen? Damian Thompson, Mitherausgeber der einflussreichen Zeitschrift The Spectator, für die er den populären Podcast Holy Smoke redigiert, hat eine eigene Theorie, die er La Bussola anvertraute: "Kardinal Roche ist keine beliebte Figur bei den meisten Bischöfen in England und Wales , die sich an ihn als selbstherrlichen Generalsekretär der Bischofskonferenz und Bischof von Leeds erinnern, der sich offen bei dem verstorbenen Kardinal Murphy-O'Connor einschmeichelte. in der Hoffnung, ihm in London nachzufolgen, aber auch die Bischöfe wissen auch, daß er sie ständig bedrängen wird, bis sie beginnen, die lateinische Messe gemäß seinem Reskript abzuschaffen“.
Der katholische englische Journalist, der Roche immer kritisch gegenüberstand, hat festgestellt, daß dieser Prozess angeblich bereits in Leeds und Liverpool begonnen habe, also "zwei Diözesen, deren Bischöfe – ironischerweise – in der Vergangenheit persönlich die tridentinische Messe gefeiert haben“. Tatsächlich ordinierte Monsignore McMahon – an den sich die Leser von La Bussola durch den Fall von Alfie Evans erinnern werden – 2017 zwei Priester der Priesterbruderschaft St. Petrus in der St. Mary’s Church in Warrington in der außerordentlichen Form. Im selben Jahr hatte Monsignore Stock auch für seine verstorbenen Vorgänger in der Kathedrale von Leeds eine Requiem-Messe in der außergewöhnlichen Form gefeiert.
Alle Augen sind jetzt auf die Erzdiözese Westminster gerichtet, denn in London erlebten die Feiern der sogenannten tridentinischen Messe nach dem Summorum Pontificum einen wahren Boom. Laut Thompson " wird es interessant sein zu sehen, wie Kardinal Vincent Nichols von Westminster mit dieser Krise umgehen wird“, da "die beliebteste Kirche in seiner Diözese, das London Oratory, jeden Sonntag die alte Messe neben der neuen feiert“. Im Hintergrund steht auch die Frage der Nachfolge in Westminster: Tatsächlich trat Nichols nach seinem 75. Lebensjahr zurück, was der Papst mit der Bitte akzeptierte, donec aliter provideratur zu bleiben. Eine Entscheidung, die der Erzbischof seinen Priestern in einem Brief mitteilte, obwohl seitdem mehr als zwei Jahre vergangen sind. Die Namen, die für eine mögliche Nachfolge im Umlauf sind, sind die von Bernard Longley, Richard Moth und John Wilson, Bischöfe von Birmingham, Arundel-Brighton bzw. Southwark. Alle drei hatten nach der Einführung von Traditionis Custodes Feiern in der außergewöhnlichen Form zugelassen.
"Nichols“, bemerkte Thompson in einem Interview mit La Bussola, "ist kein Fan der tridentinischen Messe, aber er ist auch nicht besonders verliebt in Arthur Roche, dessen grandiose Art und Bevorzugung in krassem Gegensatz zu Nichols‘ Stil stehen; meine Sorge ist, daß er bald durch einen Erzbischof von Westminster ersetzt wird, der de facto von Roche ausgesucht wird“. Man kann sich vorstellen, daß die meisten Bischöfe von England und Wales auf die Stellungnahme der Bischofskonferenz warten, bevor sie in die Fußstapfen von Stock und McMahon treten und entscheiden, wie sie die im Reskript angestrebten Bestimmungen umsetzen.
Aber Thompsons Ansicht , der seine Leser und Zuhörer an einen ätzenden und unverfrorenen Stil gewöhnt hat, ist in Bezug auf das Überleben der Gemeinschaft der Gläubigen, die an der außergewöhnlichen Form hängen, nicht so pessimistisch. Für den ehemaligen Kolumnisten von The Telegraph könnten die britischen Bischöfe tatsächlich "kurzfristig den Forderungen von Roche nachkommen, aber in dem Wissen, daß diese tyrannische Kampagne wahrscheinlich nicht über dieses Pontifikat hinaus andauern wird, selbst wenn der neue Papst ein Liberaler wäre “. An diesem Punkt wirft Thompson Franziskus vor, daß er sich dafür entschieden hat, "die Aufgabe, die lateinische Messe einzuschränken“, einem zu übertragen, den er als "einen der unbeliebtesten Kardinäle in der katholischen Kirche“ beschreibt, dessen einzigartige Fähigkeit, Ressentiments zu schüren, dessen einzigartige Fähigkeit Resentiments auszulösen, letztendlich zum Vorteil traditionalistischer Katholiken auswirken wird.
Bereits 2009 hat der katholische Journalist in den Seiten des Telegraph wiederholt seine Verblüffung über die Person Roche ausgedrückt, und ihn als Nachfolger von Kardinal Murphy-O´ Connor in Westminster, der sich ihn als Nachfolger wünschte, abgelehnt.
Benedikt XVI zog es damals trotz der Vorliebe seines Vorgängers vor, dessen Kandidatur abzulehnen und Nichols selbst zu ernennen, ernannte Roche dann aber 2012 zum Sekretär der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung. Und das, obwohl Roche beim Erscheinen von Summorum Pontificum im Jahr 2007 eine Note an die Geistlichkeit von Leeds geschickt hatte, in der eine eher einschränkende Interpretation des Motu Proprio gegeben wurde und in der einige spätere Elemente der Responsa ad dubia auftauchten und im Rescriptum zu Traditionis Custodes ließ sich etwa ein gewisser Eifer nachweisen, über jeden Priester informiert zu werden, der beabsichtigt, in der außerordentlichen Form zu feiern, informiert zu werden, um seine Eignung dazu festzustellen.
Dem Geist des Inhalts des Rescriptums steht jedoch entgegen, daß der damalige Bischof von Leeds das Recht beanspruchte, einem Priester die Möglichkeit sine populo zu feiern, zu gewähren oder nicht zu gewähren, obwohl Rom in Artikel 2 von Summorum Pontificum deutlich gemacht hat, daß "der Priester für eine solche Feier (…) keiner Erlaubnis bedarf, weder vom Apostolischen Stuhl noch von seinem Ordinarius“.
Quelle: N. Spuntoni, LNBQ
However, in opposition to the spirit of the content of the Rescriptum is the fact that the then Bishop of Leeds was laying claim to the right of granting or not granting a priest the possibility of celebrating sine populo although Rome, in Article 2 of the Summorum Pontificum, had spoken plainly by stating that "for such a celebration (...) the priest does not need any permission, either from the Apostolic See or from his Ordinary".
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