Dienstag, 4. Juli 2023

Wie die Kirche zur Bezeichnung "Katholisch" kam...

Rorate Caeli veröffentlicht einen Beitrag von Fr. J. Rickert,  in dem er erklärt wie die Kirche die Bezeichnung "Katholisch" erhielt. Hier geht´s zum Original: klicken

"KATHOLISCH" MIT GROSSEM K: DIE INTERESSANTE GESCHICHTE DES WORTES "KATHOLISCH" ZUR BESCHFREIBUNG DER KIRCHE" 

Während wir diese Woche das Hochfest der Hl. Petrus und Paulus feiern, können wir auf die interessante Geschichte des Wortes "katholisch" schauen, um die Kirche zu beschreiben.

Der Hl. Ignatius von Antiochia war ein Kirchenvater, der direkt vom Hl. Apostel Johannes gelehrt wurde und im frühen 2. Jahrhundert das Martyrium erlitt. Hier folgt, was der Hl. Ignatius von Antiochia in seinem Brief an die Gemeinde in Smyrna sagt: 

   - ὥσπερ ὅπου ἂν ῇ Ἰησοῦς Χριστός, ἐκεῖ ἡ καθολικὴ ἐκκλησία. -

 "Wo immer Jesus Christus ist,  da ist die Katholische Kirche" 


Das ist das erste bekannte Vorkommen des Wortes "katholisch" in Bezug auf die Kirche.
Natürlich werden die Nicht-Katholiken schnell sagen, daß das Wort nicht "Katholisch" mit großem K bedeutet, sondern mit einem kleinen k. Mit anderen Worten "universal" oder "die ganze".

Sie würden interpretieren, daß der Hl. Ignatius sagt "Wo immer Jesus Christus ist, ist die gesamte Kirche, die ganze Kirche". Und tatsächlich stimmt diese Behauptung. Wir wollen diese Bedeutung sicher nicht leugnen. 


Aber dieses versuchte Gegenargument kann nicht beide Bedeutungen ausschließen.   

Mit anderen Worten, es ist völlig akzeptabel das Wort "katholike" bei St. Ignatius als beides zu interpretieren, Katholisch mit großem K  und katholisch mit kleinem k. Beides.

Die Gegner der Großes-K-Interpretation haben eine weitere Lesart vorgeschlagen, aber keine entgegengesetzte.

Was passiert ist, daß der Begriff im Laufe der Zeit, unabhängig von der beabsichtigten Bedeutung oder den Bedeutungen, die der heilige Ignatius hatte, tatsächlich eine bestimmte Körperschaft bezeichnete, die katholische Kirche, die wir heute haben.

Im Jahr 380 n. Chr. erließen die Kaiser Gratian, Valentinian und Theodosius in Konstantinopel das folgende Edikt. Später stellte Kaiser Justinian, ebenfalls von Konstantinopel, das Edikt ganz an den Anfang seines Gesetzbuches. Hier ist, was er sagt:

"Wir wünschen allen Völkern, die das Maß unserer Gnade regiert, daß sie in dieser Religion bleiben, die selbst erklärt, daß der selige Apostel Petrus sie zu den Römern gebracht hat und, nachdem sie dort von ihm eingeführt wurde, bis zum heutigen Tag fortbesteht. Dem folgt offensichtlich Papst Damasus zusammen mit Petrus von Alexandria, ein Mann von apostolischer Heiligkeit."

Sollten noch Zweifel darüber bestehen, um welche Religion es sich handelt, heißt es im Edikt in der nächsten Bestimmung ausdrücklich:

"Wir ordnen an, daß alle, die diesem Gesetz gehorchen, den Namen "Katholische Christen" annehmen.
 
Und da haben Sie es: der Glaube, der vom gesegneten Apostel Petrus nach Rom gebracht wurde, dem Papst Damasus zur Zeit des Edikts von 380 folgte, ist es die Katholische Kirche mit großem K. "

Quelle: Fr. J.  Rickert, Rorate Caeli

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