Mittwoch, 11. Oktober 2023

Briefe von der Synode, Fortsetzung....

 Fortsetzung von hier und hier 

...Pater Gerald E. Murray ist Pastor der New Yorker Kirche der Heiligen Familie, die manchmal auch als Pfarrei der Vereinten Nationen bezeichnet wird. Als Absolvent des Dartmouth College verfügt er über einen Lizenziats- und Doktorgrad der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom." BRIEFE VON DER SYNODE-2023 hat Pater Murray gefragt, was er aus der Sicht eines erfahrenen Pastors der Synode sagen würde, wenn er die Gelegenheit dazu hätte. Seine Antwort folgt hier.

WAS ICH DER SYNODE SAGEN WÜRDE

Ich schreibe Ihnen als Pastor einer multikulturellen und mehrsprachigen Gemeinde in einem großen städtischen Zentrum an der Ostküste der Vereinigten Staaten. Mein jahrzehntelanges Pfarramt war erfüllt von den Freuden und Sorgen, die das Leben unserer Gemeindemitglieder prägen. Unsere kleine Herde findet Hoffnung und Kraft im Zusammenkommen im Haus Gottes. Wir sind eine vereinte katholische Familie, die aus verschiedenen Gemeindemitgliedern besteht, die den Glauben der katholischen Kirche teilen. Der Mittelpunkt unseres Gemeindelebens ist die Feier der Heiligen Messe, in der Menschen unterschiedlichster Herkunft und nationaler Herkunft gemeinsam in Christus beten. Ihre kulturellen Unterschiede sind kein Hindernis für den gemeinsamen Gottesdienst im Geiste und in der Wahrheit. Was sie verbindet, ist ihr gemeinsamer Glaube an Christus und an seine Kirche. Sie freuen sich darüber in unserer Gemeinde ein gemeinsames Heim zu finden. Diese Einheit ist die gesegnete Frucht ihres Glaubens an die Wahrheit der Katholischen Lehre; das wird jeden Sonntag gelebt, wenn sie im Gebet zusammen kommen. Sie rezitieren das Credo wie einer; sie empfangen die Sakramente mit dem selben Glauben an die Realpräsenz in der Hl. Eucharistie und an die Gnade Gottes, der ihnen ihre Sünden im Sakrament der Beichte vergibt, sie sehen sich selbst als einen vereinten Leib von Gläubigen, die die Gabe des Glaubens von früheren Generationen gläubiger Katholiken empfangen haben, die den folgenden Generationen ihre Liebe zu Gott und Seine Kirche weitergegeben haben.

Um es einfach auszudrücken: Sie glauben – und deshalb kommen sie Woche für Woche. Sie glauben an die Lehren der Kirche und an die Autorität der Kirche, diese Lehren im Namen Christi zu lehren. Ihr Glaube ist tief und fest, weil sie glauben, daß die katholische Lehre die Wahrheit Gottes und nicht die Meinung eines Menschen ist. Sie akzeptieren friedlich, daß das, was die Kirche von ihnen zu glauben verlangt, ein himmlisches Geschenk ist. Das unterliegt keiner Überarbeitung oder Änderung im Laufe der Zeit. Es ist die göttliche Offenbarung, die heute wahr ist, gestern wahr war und morgen wahr sein wird.

Meine Erfahrung in der Pfarrei hat mich gelehrt, dass Katholiken im Allgemeinen nicht wissen, worum es bei der Synode zur Synodalität geht. Wer genau hinschaut, ist alarmiert, wenn er hört, dass die Synode Änderungen in der katholischen Lehre befürworten könnte. Sie sind sich nicht sicher, warum irgendjemand das für möglich halten sollte. Sie sind besorgt.

Mein Rat als Pastor an Sie, die Mitglieder der Synodalen Versammlung, ist einfach und geradlinig: 
Widerstehen Sie jedem Druck, Veränderungen der Lehre der Katholischen Kirche zu unterstützen. Das Volk Gottes ist genau das- ein durch Gottes Gnade im Bezeugen des göttlich offenbarten Glaubens vereintes Volk. Dieser Glaube lehrt gewisse Dinge, die heute bei manchen in der Kirche unpopulär sind. Die Leute, die bestimmte Lehren in Verfolgung von Gleichheit und Inklusion anstreben, behandeln den Glauben als eine menschliche Errungenschaft, die einer kompletten Überholung und Neuformulierung unterworfen ist. Sie behaupten, daß aktuelle gesellschaftliche Umstände oder sich entwickelnde ethische Standards  oder wissenschaftlicher Fortschritt  es unmöglich machen, bestimmte Dinge zu glauben, die die Kirche immer gelehrt hat. Diese Lehren - behaupten sie- sollten jetzt als  überholt und falsch verworfen werden. 

Dieser Ansatz, liebe Synodenteilnehmer, würde den gewöhnlichen gläubigen Katholiken großes Leid zufügen, denen zu Recht beigebracht wurde, daß die Lehren der Kirche nicht auf den Müll geworfen werden können, wenn diese Lehren von einflussreichen Menschen abgelehnt werden, die sie für inakzeptabel halten. Die Menschen in den Kirchenbänken wissen, daß die Kirche viele Heilige heiliggesprochen hat, die gelitten und gestorben sind, um die Lehre der Kirche gegen diejenigen zu verteidigen, die diese oder jene Lehre ablehnten. Es schmerzt die Gläubigen zu sehen, daß Aspekte des Glaubensguts gleichgültig als Peinlichkeiten behandelt werden – oder, noch schlimmer, als ungerecht und beleidigend gegenüber denen, die behaupten, daß bestimmte Lehren ihrer "vollständigen Akzeptanz“ in der Kirche im Wege stehen.

Wir sind alle Brüder und Schwestern in Christus. Christus ist der Mittelpunkt von allem. Seine Lehre ist Gottes Wahrheit, die die selbe ist- gestern, heute und in Ewigkeit. Jeder Kompromiss gegenüber Forderungen bestimmte Lehren abzuschaffen wird einen großen Skandal verursachen und unnötigen Unfrieden schaffen.

Der einfache Glaube des normalen Katholiken sollte Modell und Inspiration für Sie, die Mitglieder der Synodal-Versammlung sein. Verteidigen Sie den Glauben gegen jene, die glauben, daß der Zweck Eures Treffens eine Veränderung der Lehre ist. Die Menschen in den Kirchenbänken wissen, daß der Hl.Geist sich nicht selbst widerspricht. Was wahr ist, bleibt wahr und kann nicht falsch werden. Einheit in der Kirche kann nicht dadurch gefunden werden, indem man die ruhig stellt, die bestimmte Katholische Doktrinen ablehnen. Die Einheit, die ich in meiner Gemeinde erlebe. ist die Einheit, die us dem gemeinsamen Bekennen des einen Glaubens kommt, der von den Aposteln weitergegeben und von der Kirche durch die Zeiten gelehrt wurde.

Ich bete für Sie, wenn Sie über die Dinge, die vor Ihnen liegen diskutieren und beraten. Erinnern Sie sich daran, daß wir alle Instrumente in Gottes Hand sind und ihm antworten.



Elizabeth Doerr  Gorneys Antworten auf die Fragen, was sie zur 2023-Synode sagen würde, spiegeln ihre Arbeit als Leiterin der Evangelisierung der Heiliges-Sakrament-Kirche in West-Lafayette, Indiana, und ihre Erfahrung als Ehefrau und Mutter von 6 Kindern wider.

Auf die Frage: "Wenn Sie die Gelegenheit hätten, was würden Sie der Synode sagen?" war Lachen meine erste Reaktion und ich habe mich gefragt, wieso diese Versammlung an den Gedanken jemandes sein sollte, der in der Universalen Kirche so einflußlos ist wie ich. Ich bin keine Theologin oder Philosophin. Ich führe kein großes Apostolat oder schreibe Bücher aus Bestseller-Listen. Aber ich bin eine Ehefrau und Mutter von 6 Kindern. Ich bin Angestellte einer Pfarrgemeinde und aber mehr als 25 Jahre gearbeitet- sowohl als Freiwillige als auch beruflich, um die Mission Jesu Christi voran zu bringen. Und als eine von vielen, die den schönen Körper der Katholischen Kirche bilden  -habe ich einige Worte zu sagen. 

Ehrlich gesagt muss ich zugeben, dass die Mehrdeutigkeit einer „Synode zur Synodalität“ an sich nicht leicht zu verstehen ist. Ich bin "bodenständig", was eine taktischere Vorgehensweise erfordert als diejenigen, die an dieser Synode teilnehmen. Deshalb werde ich Ihnen mitteilen, was ich aufgrund meiner Erfahrungen von Ihnen erwarte. Ich arbeite, wie ich es tue, jeden Tag mit den Menschen im Weinberg und lege offen, was sie mir beigebracht haben und wie sie meinen Dienst in Gemeinschaft, Teilnahme und Mission leiten.

Seien Sie in der Wahrheit verwurzelt. Es ist nicht leicht im 21, Jahrhundert Katholik zu sein. Wir verzichten freudig und ohne Widerwillen auf die Verlockungen dieser Welt. Und wir tun dies für die Verheißung des Himmels und der Ewigkeit bei Gott. Wenn wir von den Menschen erwarten, daß sie verstehen, daß das Opfer ihrer Bemühungen würdig ist, muss die Kirche die Lehren Christi klar zum Ausdruck bringen und der Welt selbstbewusst das Wort Gottes vermitteln. Die Kirche muss alle fest und liebevoll in der Wahrheit leiten. In einer Kultur, die ständig predigt, daß die Wahrheit relativ sei, erkennen die Menschen die Täuschung doch mmer noch von Natur aus. Sie wollen Gewissheit in einer Welt, die ungewiss ist, und Fakten in einer Zeit, in der diese unerkennbar erscheinen können.

Wir müssen verstehen, daß wenn die Botschaft Christi so verkleinert wird, daß sie für die Gläubigen unerkennbar wird, verliert die Kirche nicht nur diese magnetische Kraft, Menschen anzuziehen - sie stößt sie ab. Wenn dir Sünde nicht verdammt und die Doktrin verwässert, um jenen zu gefallen, die an den Rändern sind- viele aus eigenem Entschluss- tut die Kirche das Gegenteil von dem, was sie bezweckt. Das vermittelt denen, die nach Gottes heiligender Barmherzigkeit streben nur, daß ihre Hoffnung aus Heiligkeit ungerechtfertigt ist.

Wir sehen uns einer Kultur der Finsternis gegenüber, die das glorifiziert, was in direktem Widerspruch zur Botschaft steht, die Jesus Christus uns gegeben hat. Aber in dieser Finsternis gibt es immer einen Schimmer von Licht. Dieses Licht sollte eine Kirche sein, die das Heilige Glaubenserbe, das uns von den Aposteln Jesu übergeben wurde, behält. Wie Motten zu einer Flamme werden wir zu diesem Licht fliegen. Aber eine Motte wird nicht in die äußeren Bereiche gezogen, wo das Licht so schwach ist, daß es keine Anziehungskraft mehr ausübt. Nur die hellste Lichtquelle bekommt unsere Aufmerksamkeit. Ähnlich verhält es sich mit dem Glauben: Die jüngsten Versuche, die Kinder Gottes durch Abschwächung der Lichtstärke zu ihm zurückzubringen, haben nur dazu geführt, daß das Licht so stark zerstreut wurde, daß es nicht heller leuchtet als das, was es umgibt. Das hat niemanden in der Peripherie angezogen und nur diejenigen verwirrt, die sich bereits der Quelle genähert haben.

Seien Sie präzise, In dieser In dieser ungeordneten und chaotischen Welt streben die Menschen nach einer Authentizität und Klarheit, die nur in den Lehren Jesu Christi zu finden ist, und sie fordern sie sogar. Wir müssen uns darüber im Klaren sein, was Jesus geboten hat, daß er uns aufgefordert hat, im Glauben zu leben, und wie wir einander lieben sollen. Überlassen Sie es nicht der Herde, darüber zu spekulieren, ob sich diese Lehren und die Kirche geändert haben. In letzter Zeit sind gefälschte Botschaften und beiläufige Bemerkungen zum Glaubensgut, die manchmal im Widerspruch zu zweitausendjähriger Lehre stehen, teilweise so erstaunlich, daß man sich fragt, ob diese Aussagen absichtlich dazu gedacht sind, den Leib Christi durcheinander zu bringen.

Sprechen Sie direkt und unzweideutig zu den Gläubigen, damit sie nicht interpretieren müssen, was beabsichtigt war. Geschieht dies nicht, entsteht Verwirrung, die nicht nur gläubige Katholiken verunsichert, sondern wird auch die Glaubwürdigkeit der Kirche als Quelle der Wahrheit und Hüterin des Glaubens verloren. Das angerichtete Chaos, das durch die Ungewissheit darüber verursacht wird, wohin die Kirche ihre Anhänger führt, entmutigt nicht nur diejenigen, die ein Leben im Glauben führen möchten; Es ist für diejenigen, die daran arbeiten, Menschen auf praktische und sinnvolle Weise zu Christus zu führen, ärgerlich.

Feiern Sie das Göttliche. Es scheint, daß wir kürzlich aufgefordert wurden, das Wunder, das Gottes Initiative in der Messe und in den Sakramenten ist, herunterzuspielen. Ermutigen Sie die Menschen, Gottes Liebe durch diese Gaben zu erfahren, und verehren Sie sie mit dem Staunen, das sie verlangen. Jesus hat der katholischen Kirche etwas gegeben, das sich von dieser Welt unterscheidet, etwas Geheiligtes. Im Heiligen Messopfer vereinen wir uns mit einer himmlischen Realität. Das Versprechen dieses Tores ist so unglaublich, daß es unsere Herzen und Gedanken mühelos in den Himmel erhebt, wenn wir es durchschreiten. Versuchen Sie nicht, diese Erfahrungen "in dieser Welt“ zu machen. Ermutigen Sie uns, Heiligkeit zu erfahren, und erlauben Sie unserem Geist, die tiefe Bedeutung, die reiche Symbolik und die tiefe Gnade aufzunehmen, die nur in der katholischen Kirche zu finden sind.

Haben Sie Mut. Wenn wir in die Welt hinausgehen, ist es, als ob wir in die Schlacht ziehen. Es ist eine Schlacht gegen das Böse und die Sünde, bei der wir die Gläubigen, die Kirche und die Lehre Christi verteidigen. Jene, die den Leib Christi bilden, leben tapfer und mt solchem Mut, daß ich oft staune. Es ist entmutigend, auf unsere Führer, unsere Hirten zu schauen und sie inmitten des Kampfes als schwach oder zweideutig zu empfinden. Rufen Sie uns dazu auf, die Linien neu zu formieren oder die Schlachtpläne zu ändern, aber verlangen Sie nicht von uns, daß wir uns zurückziehen und dem Feind erlauben, an Boden zu gewinnen. Couragiert sein. Führen Sie mit der Zuversicht, daß Christus am Ende siegreich sein wird.

Meine Berufung ist das Mutter-sein. Ich möchte meine Familie lieben, beschützen und ernähren, so daß sie-nach einem irdischen Leben in Glauben und Dienen im Himmel willkommen sind Ich bin frustriert und ärgerlich, wenn unsere Kirche nicht länger ein Weg dorthin ist, sondern manchmal sogar als Hindernis wirkt. Seien Sie ein Beispiel an Treue nach dem die Welt sich heute sehnt. Ich bitte Sie, dem treu zu sein, was Christus von seiner Kirche wünscht. Seien Sie klar. Seien Sie mutig. Helfen Sie uns, ein Volk zu sein, daß so auf die Grundlagen von Jesus Christus fixiert ist, daß wir blendend hell in dem Glanz scheinen, der nur in der authentischen Reise eines Gottesvolkes zu finden ist, das die Mission Christi vollkommen angenommen hat. Dann wird die Welt sehen, daß das "Volk, das im Finsteren wandelt, ein großes Licht gesehen hat" (Jesaja 9:2)."

Quelle: X. Rynne, firstthings

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