Enrico Roccagiachini kommentiert nach dem Ende der ersten Phase der Synode zur Synodalität bei Messa in Latino den Weg, den die Kirche nach dem Willen des Papstes und des Glaubenspräfekten gehen soll. Hier geht zum Original: klicken
"FERNANDEZ´ REPONSUM UND DER FALL STRICKLAND: BEWEIS FÜR DIE SYNODALITÄT"
In den letzten Wochen hatte wir Gelegenheit aus erster Hand zu sehen, in welche Richtung die Minderheit, die die Macht hat, die Katholische Kirche drängt. Mit dem Responsum von Kardinal Fernandez "über die mögliche Teilnahme an den Sakramenten von Taufe und Ehe für transsexuelle oder homosexuelle Personen (vgl, andererseits die Absetzung von Bischof Strickland von der Leitung der Diözese Tyler) haben wir zwei praktische Beispiele dafür, wie die Kirche durch die Synodalität umgestaltet wird. Wir konnten konkret sehen, daß Synodalität darin bestehen wird, alles in Frage zu stellen, vor allem auf der Ebene der Lehre und der Moral; und daß ein synodaler Katholik zu sein, bedeutet, nichts lehramtlich und moralisch Definitives zu haben, werden diejenigen, die es für ihre Pflicht halten quod ubique, quod semper, quod ab omnibus zu verteidigen, in dieser Kirche nicht Bischöfe sein können.
Weil es nichts Absolutes mehr geben wird, mit dem wir uns als Katholiken identifizieren können, wird das einzigen Element der Einheit darin bestehen, blind gehorsame Untertanen der Mächtigen des Augenblicks zu sein, sich ganz ihrem Denken anzupassen. Der Papst wird ein absoluter Souverän werden, genau in dem Sinn, den Benedikt XVI in seiner Predigt bei seiner Inaugurationsmesse auf die Cathedra Romana (7. Mai 2005 hier) sagte: "Der Papst ist kein absoluter Souverän, dessen Denken und Wille Gesetz ist. Im Gegenteil: Das Amt des Papstes ist eine Garantie für den Gehorsam gegenüber Christus und seinem Wort. Er darf nicht seine eigenen Ideen verkünden, sondern muss sich und die Kirche ständig zum Gehorsam gegenüber dem Wort Gottes verpflichten, trotz aller Anpassungs- und Verwässerungsversuche sowie gegen jeden Opportunismus."
Entfernen Sie das "nicht" aus den Sätzen, in die Papst Ratzinger es eingefügt hat, und setzen Sie eine Bejahung in die Sätze ein, und Sie haben den Papst der synodalen Kirche. Und um es noch besser zu verstehen, wiederholen wir auch die Ausführung zu diesem Abschnitt: "Der Papst ist sich bewusst, dass er in seinen großen Entscheidungen mit der großen Glaubensgemeinschaft aller Zeiten verbunden ist, mit den verbindlichen Auslegungen, die auf dem Pilgerweg der Kirche gewachsen sind. Seine Macht steht also nicht über, sondern im Dienst des Wortes Gottes, und auf ihm ruht die Verantwortung, dafür zu sorgen, dass dieses Wort in seiner Größe gegenwärtig bleibt und in seiner Reinheit erklingt, damit es nicht durch den ständigen Wechsel der Moden in Stücke gerissen wird."
Vielleicht sollten wir das nicht als völlig auf die Zukunft gerichtet betrachten. Schon in diesem Pontifikat, in dem wir anfangen, von einem beispiellosen und ganz speziellen päpstlichen Charisma zu sprechen, das nicht "einen statischen Sinn des Glaubensguts betrifft, sondern aus einer lebendigen und tätigen Gabe besteht, die in der Person des Hl. Vaters wirkt" (Theorie von Kard. Fernandez) Es scheint daß es manchmal katholisch zu sein bedeutet, sich nur und genau deshalb an das Denken des Papstes zu halten, weil sein Denken und sein Wille Gesetz sind. Er wird zu einem einzigen Gedanken, nicht aufgrund der Einzigartigkeit der Wahrheit, sondern weil er der einzige Gedanke ist, der in der Kirche politisch-theologisch tragfähig ist: Die Kirche muss sich ganz dem anschließen, was der Papst will, dem die Macht zugeschrieben wird, den Inhalt des Glaubens aktiv umzugestalten; Diejenigen, die das nicht tun, sind raus, selbst in dem, was bisher erlaubt schien, anderer Meinung zu sein, selbst in dem, was bisher das depositum fidei "im statischen Sinne" konstituiert hat. Der Wille, sich anzupassen, aber nicht messbar in Begriffen von dauerhaft wahr oder dauerhaft falsch, noch vor allem in Begriffen von Kontinuität oder Bruch, kann sich im Laufe der Zeit ändern, und so kann ein synodaler Katholik zu sein bedeuten, heute das Gegenteil sein, was man gestern gedacht hat, und auch von dem, was man morgen denken muss: jedes Mal, wenn der Papst heute das Gegenteil von dem denkt (oder besser: will), was er gestern dachte (oder wollte) und was er morgen denken ( besser: wollen) wird.
In der synodalen Kirche bedeutet katholisch zu sein, am Ende gar nicht nachzudenken, sondern nur unkritisch der Macht zu gehorchen, Wir werden die Gewißheit des Dogmas und die wahre Verabsolutierung der päpstlichen Macht durch politische Zweckmäßigkeit - wenn nicht trivialerweise durch reine Willkür - ersetzen. Und zwar im Extremfall: als die Fähigkeit, ohne Zwänge, ja sogar bis zur Auflösung des Prinzips der Widerspruchsfreiheit zu entscheiden, was wahr und was falsch ist, was gut und was schlecht ist, was geglaubt werden muss und was nicht mehr geglaubt werden darf, und zwar allein deshalb, weil die Machthaber in einem bestimmten Augenblick wollen, dass etwas Bestimmtes wahr ist und geglaubt wird, und dann können sie morgen frei wollen, dass es falsch ist und vergessen wird.
Aber auf diese Weise würde sich das Verhältnis zwischen Macht und Wahrheit umkehren, und erstere stünde nicht mehr im Dienste der letzteren, sondern letztere, da sie das große "W" verloren hat, würde zu einem bloßen Instrument für die Ausübung der ersteren werden: es wäre die Autorität – das heißt die Macht –, die die Wahrheit konstituieren würde, nicht die Wahrheit, die die Autorität begründen würde. Das Papsttum würde dann wirklich all die negativen Eigenschaften annehmen, die ihm von seinen Feinden immer fälschlicherweise zugeschrieben wurden. Die katholische Kirche würde nicht nur protestantisch werden, und zwar nicht so sehr in dem Sinne, dass sie den Irrtümern des Protestantismus anhing, sondern dass sie der trügerischen Karikatur entsprach, die Luther und seine Gefährten von ihr gemacht haben,"
Quelle: Enrico Roccagiachini, MIL
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