Donnerstag, 11. Januar 2024

George Weigel meldet sich zu Fiducia Supplicans zu Wort...

George Weigel veröffentlicht bei Firstthings Firsteinen Beitrag zu dem, was er "Kontextuelle Theologie" nennt und zu Fiducia Supplicans. Hier geht s  zum Original:  klicken

"KONTEXTUELLE THEOLOGIE UND FIDUCIA SUPPLICANS" 

Im Apostolischen Brief  "Ad Theologiam Promovendam" den Papst Franziskus am 1. November 2023 formuliert hat - wird die Kirche dazu gedrängt, kontextuelle Theologie zu betreiben: Wie das motu proprio es ausdrückt, muss Theologie "fundamental kontextuell sein... fähig, das Evangelium zu lesen und zu interpretieren- in den Bedingungen, in denen Männer und Frauen täglich leben, in verschiedenen geographischen, sozialen und kulturellen Umgebungen." Wie gut entspricht Fiducia Supplicans, das das Dicasterium für die Glaubenslehre (DDF) am 18. Dezember 2023 formuliert hat, diesen Standard? 

Überhaupt nicht. Bedenken Sie die "Kontexte", die Fiducia Supplicans ignoriert.

Laut der sofortigen Aufnahme durch den Medien-Kontext hat der Papst in Fiducia Supplicans die Priester dazu autorisiert, "gleichgeschlechtliche Paare zu segnen" Punkt - obwohl die Erklärung selbst feststellt, daß solche Segnungen nicht als liturgisch betrachtet werden, spontan erbeten werden müssen, das Segnen von Einzelpersonen betrifft, und so ausgeführt werden soll, dass die Lehre der Kirche zur Ehe "als inklusive, stabile und unauflösliche Vereinigung von einem Mann  und einer Frau -natürlich offen zur Prokreation" (wie Papst Franziskus es im vergangenen Juli formulierte) nicht kompromitiert wird. Kardinal Fernandez beklagte sich in der Folge, dass die feinen Unterscheidungen, in denen Fiducia Supplicans sich ausführlich ergeht, in den anfänglichen Medien-Berichten ignoriert wurde. 

Wenn der Kardinal jedoch nicht genau dieses Ergebnis erwartet hatte, rechnete er nicht mit dem globalen Medienkontext, in dem Fiducia Supplicans aufgenommen werden würde. Und wenn der Kardinal wirklich unzufrieden mit der Art und Weise war, wie sein Dokument verdreht wurde, warum hat er dann nicht Fiducia Supplicans (sozusagen) re-kontextualisiert, indem er Geistliche ermahnte, die gleichgeschlechtliche "Segnungen“ sofort auf eine offensichtlich vorhersehbare Art und Weise vorgenommen haben- die offensichtlich geplant war (nicht zuletzt, um die Aufmerksamkeit der Medien zu erregen), die quasi-liturgisch war und die doktrinären und moralischen Grenzen, die der Kardinal angeblich in seinem Dokument gezogen hatte, unverkennbar verwischte?

Die Evangelischen und Kulturellen Kontexte. Stunden nachdem Fiducia Supplicans formuliert war, bekam ich den Anruf eines Afrikanischen Erzbischofs, der zutiefst besorgt war über die Wirkung, die die Erklärung auf die Bemühungen seine Ortskirche haben würde, eine Kirche missionarischer Jünger zu sein, wie Papst Franziskus es verlangt hst. Wie der Erzbischof erklärte, waren die örtlichen Christlichen Pentecostalen entsetzt über Fiducia Supllicans , ebenso wir die örtlichen Muslime; und die Evangelisierungs-Mission der Kirche sei so sehr viel schwerer geworden. Haben Kardinal Fernandez und seine DDF-Kollegen die "verschiedenen...geographischen, sozialen und kulturellen Umfelder " in Betracht gezogen, als sie Fiducia Supplicans formulierten . Wie es scheint nicht.

Der einzige kirchliche Kontext, den ich in Fiducia Supplicans erkennen kann, ist der einer Katholischen Kirche light, die an der gründlich verfälschten Behauptung festhält, dass das Beruhigen des destruktiven Zeitgeistes evangelisch wirkungsvoller ist, als den Zeitgeist durch offene Verkündigung des Evangeliums , mit den harten Aussagen (s.Mk 1:15) und allem.

Der Synodale Kontext, die Frage des Segnens gleichgeschlechtlicher Paare wurde bei der 2023 - Synode im vergangenen Oktober überprüft, wo auch die Sorgen meines afrikanischen Freundes diskutiert wurden. Wenn bei der Synode 2023 irgendein Konsens erreicht wurde, war es der, dass die Kirche keinen derartigen Segen autorisieren kann, weshalb das Thema im Schlussdokument nicht erwähnt wurde. Wie soll dann also Fiducia Supplicans den synodalen Kontext wiedergeben, in den dieses Pontifikat so eingebettet ist? Was bedeutet Synodalität, wenn ein synodaler Konsens durch einen einseitigen Akt eines Dicasterium der Kurie überstimmt werden kann, ohne vorherige ernsthafte Konsultsstion des Welt-Episkopates Was bedeutet er für die künftige Diskussion von "Synodalität" die so viele Bischöfe-und in der Tat ganze Bischofskonferenzen -ernsthaft kritisiert und in manchen Instanzen Fiducia Supplicans abgelehnt haben.

Der sprachliche Kontext. Fiducia Supplicans wird als eine echte Weiterentwicklung der pastoralen Praxis dargestellt, Menschen zu "segnen“, die gleichgeschlechtliche Neigungen zeigen, doch dieser "Segen“ "validiert oder rechtfertigt nichts“ (wie Kardinal Fernández später gegenüber The Pillar sagte). Wie die Bischöfe von Kamerun jedoch feststellten, signalisiert "Segen“ in jedem sprachlichen Kontext die Zustimmung zu dem, was gesegnet wird: eine vernünftige Beobachtung, die das unterstreicht, was man nur als Sophistik von Fiducia Supplicans bezeichnen kann.

Vor nicht allzu langer Zeit war das Dicasterium, das mit der Verteidigung der katholischen Wahrheit und der Förderung einer dynamisch-orthodoxen Theologie beauftragt war, eine Quelle der Aufklärung. Das ist nicht mehr der Fall. Und das wird beim nächsten päpstlichen Interregnum und beim nächsten Konklave ein Thema sein."

Quelle: G. Weigel, Rorate Caeli

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