Dienstag, 13. Februar 2024

Immer wieder Fiducia Supplicans ...

Edward Pentin berichtet im New Catholic Register drüber, wie sich Kardinal Müller in einem Interview zu Fiducia Supplicans und die vielen  nachgechobenen Erklärungen geäußert hat. 
Hier geht´s zum Original:  klicken

"KARDINAL MÜLLER: DIE BEMÜHUNGEN FIDUCIA SUPPLICANS ZU ERKLÄREN, TRAGEN ZUR VERWIRRUNG ÜBER DAS DOKUMENT BEI" 

Kardinal Müller hat beklagt, daß als Folge der Erklärung "niemand über das Segnen der Ehe, Kindern, der Familie spricht, das unsere  Pflicht ist und die Kirche nicht spaltet." 

Kardinal Gerhard Müller, der emeritierte Präfekt der Glaubenskongregation, sagte,  daß die häufigen Versuche Fiducia supplicans zu erklären und klar zu stellen vertiefen nur die Verwirrung und daß es stattdessen nötig ist, "zur Klarheit des Wortes Gottes zurück 

In einem Interview mit dem Register, das am 29. Januar in Rom stattfand, antwortete Kardinal Müller auf die anhaltenden Auswirkungen der Erklärung vom 18. Dezember, die „pastorale“ und „spontane“ nicht-liturgische Segnungen für gleichgeschlechtliche und andere Personen in irregulären Beziehungen zuläßt“ Das Dokument stieß vor allem in Afrika auf breiten Widerstand.

Der Kardinal bekräftigte, daß seiner Meinung nach "keine Notwendigkeit“ für die Erklärung bestand und daß Menschen in gleichgeschlechtlichen Beziehungen "nicht durch Relativierung der Wahrheit und Herabwürdigung der Gnade zur Kirche gebracht werden, sondern durch das unverfälschte Evangelium Christi“."Wie können wir als Diener Jesu Christi es wagen, diese göttliche Lehre durch bloße menschliche Sophistik unklar zu machen?“ sagte er.

Kardinal Müller beklagte, daß gemäß von Fiducia Supplicans "niemand über den Segen der Ehe, Kinder, der Familie spricht“, was "unsere Pflicht wäre und nicht, die Kirche zu spalten“. Papst Franziskus hat am Mittwoch in einem neuen Interview, das von der italienischen katholischen Zeitschrift Credere veröffentlicht wurde, erneut versucht, Fiducia Supplicans zu erklären. "Niemand ist empört, wenn ich einem Geschäftsmann den Segen gebe, der möglicherweise Menschen ausbeutet, und das ist eine sehr schwere Sünde“, sagte der Papst. "Während sie empört sind, wenn ich einen Homosexuellen segne. Das ist Heuchelei!“ Er fügte hinzu, dass er jeden im Beichtstuhl segnet: "Ich segne keine "Homosexuellen-Ehe‘; Ich segne zwei Menschen, die einander lieben [che si vogliono bene].“


Kardinal Müller wurde 2012 von Papst Benedikt XVI zum Vaticanischen Doktrin-Chef ernannt, ein Amt, das er bis 2017 inne hatte.

"Eminenz, bei einer kürzlichen Plenartagung des Dicasteriums für die Glaubenslehre bekräftigte der Papst, daß die Segnungen unregelmäßiger Beziehungen spontan und nicht liturgisch erfolgen und keine moralische Perfektion erfordern sollten, daß es um die Segnung des Einzelnen und nicht der Gemeinschaft geht. Wenn das jedoch der Fall ist, war dann ein solches Dokument erforderlich, wenn solche individuellen Segnungen bereits zulässig sind?"

"Es bestand keine Notwendigkeit für dieses Dokument, aber jetzt relativieren sich die späteren Interpretationen und vertiefen und vergrößern die Verwirrung nur noch. Sie können nicht erklären, was der Unterschied zwischen einer liturgischen und einer privaten Segnung ist. Sie vertreten eine nebulöse Konnotation, anstatt das zu sagen, was im Evangelium, dem Wort Jesu Christi, das uns im Alten und Neuen Testament überliefert wurde, absolut klar ist. Wie können wir als Diener Jesu Christi es wagen, diese göttliche Lehre durch bloße menschliche Sophistik unklar zu machen?

Einige Kommentatoren sagen, daß dieses Dokument notwendig ist, um insbesondere die Kirche in Deutschland daran zu hindern, umfassende liturgische Segnungen für gleichgeschlechtliche Personen durchzuführen, und daß dies dazu beitragen werde, so etwas zu verhindern. Was sagen Sie dazu?

Mit diesen diplomatischen Manövern können wir die Probleme um die deutschen Bischöfe nicht lösen. Wir müssen die Wahrheit sagen: daß es Gotteslästerung ist; daß es eine Sünde ist. Man kann sich selbst verraten, man kann die anderen verraten, aber niemand kann Gott verraten. Wir müssen die Wahrheit sagen, nicht weil wir Heilige und die anderen Sünder sind. Wenn ich das Evangelium predige, stehe ich unter dem Urteil des Evangeliums. Der Prediger selbst muss ein Vorbild für alles sein. Er muss große Anstrengungen unternehmen, um gute Beispiele zu geben und den Glauben durch die Glaubwürdigkeit der Prediger zu unterstreichen. Aber er muss das Wort Gottes sagen, das uns frei macht, und darf sich nicht als liberaler und aufgeschlossener als Gott darstellen, der seinen eigenen Sohn für die Erlösung der Welt geopfert hat.

"Was sagen Sie zu der Ansicht, daß in unserer übermäßig sexualisierten Kultur, in der viele durch die tragischen Folgen der sogenannten sexuellen Revolution verletzt wurden, ein solches Dokument notwendig war, weil es keine andere Möglichkeit gab, diese Menschen zu erreichen und sie in die Kirche zurückzubringen?" Diese Menschen werden nicht durch die Relativierung der Wahrheit und die Verbilligung der Gnade zur Kirche gebracht, sondern durch das unverfälschte Evangelium Christi. Angesichts der Schwäche des Menschen, insbesondere im Bereich der Sexualität, zeigte Jesus keinerlei Verständnis für den Ehebruch, sondern sagte, daß jeder, der eine Frau auch nur lüstern anschaut, in seinem Herzen bereits Ehebruch begangen hat, also bereits das sechste Gebot Gottes im Dekalog übertreten und damit auf das Leben in Gott und seiner Wahrheit verzichtet hat. (Matthäus 5,28).

"Ein weiterer Kritikpunkt an dem Dokument betrifft nicht nur seinen Inhalt, sondern auch dessen Mängel. Es gibt beispielsweise keine Erwähnung der Sünde sexueller Beziehungen außerhalb der Ehe oder gleichgeschlechtlicher Handlungen, der Bedeutung der Reue und des festen Willens zur Besserung oder der Ermahnung der Person, zu Christus zu kommen."

Das vermeiden sie. Für sie sind diese Menschen nur aufgrund ihrer Schwäche in schwierigen Situationen, und so leugnen sie die Existenz der Sünde als Bereitschaft, Unrecht zu tun und gegen den heiligen Willen Gottes zu handeln [denken]: Das sind nur arme Menschen, und wir müssen ihnen helfen Aber was ist die Hilfe Jesu Christi? Es ist die Hilfe der Gnade; es ist die Erneuerung des Lebens. Jeder ist zum Reich Gottes berufen. Ja, jeder ist berufen. Aber die Erlösung ist das neue Leben in Jesus Christus, frei von der Sünde zu sein und nicht nur einen moralischen Standard als Ideal einer Elite oder Regeln der Gesellschaft zu respektieren, sondern dies gemäß dem heiligen Willen Jesu zu befolgen. Das ist die Bedeutung der Heiligung, und das ist wahres Glück, das den Weg Gottes geht. Das ist das wahre Glück – und nicht das hartnäckige Wiederholen von Sünden.

"Und das wird im Dokument nicht erwähnt."

Nein. Es wird nie erwähnt. Es gibt keine klare Anthropologie, keine klare Lehre: Was ist Gnade? Was ist Sünde? Was ist Erbsünde? Was sind die persönlichen Sünden? Was tun mit dem eigenen Willen und der Zusammenarbeit des freien Willens mit der Gnade? Im Konzil von Trient haben wir dieses großartige Dokument über Rechtfertigung und Erbsünde. Und dort heißt es: "Wenn jemand sagt, daß man auch mit Hilfe der Gnade nicht in der Lage ist, der Sünde zu entgehen, dann ist das ein Gräuel, und man ist von der vollen Gemeinschaft der Kirche ausgeschlossen.“ Was nötig ist, ist eine echte Abkehr von der Sünde und eine vollständige Bekehrung zum Herrn.

"Glauben Sie also, dass angesichts dieser Schwächen und Fehler, von denen Sie sagen, dass sie in der Fiducia Supplicans liegen, sie zurückgezogen werden sollte und, wie einige gefordert haben, der Rücktritt von Kardinal Fernández?"

Das ist eine Frage an den Papst und liegt in seiner Verantwortung. Aber ich denke, mit all diesen Interviews und Interpretationen von Interpretationen wird es nicht besser. Gehen Sie zurück zur Klarheit des Wortes Gottes und zu dem, was im Katechismus gesagt wird, und nicht zu dieser Verbeugung vor dieser absolut falschen LGBT-Ideologie. Das ist nicht modern; das ist ein Rückfall in das alte Heidentum. Man sieht es in der alten heidnischen griechischen, römischen und persischen Welt: Überall waren jedem homosexuelle Handlungen und sexuelle Beziehungen mit Minderjährigen erlaubt, und sie hatten nicht diesen hohen moralischen Standard, der in den Zehn Geboten festgelegt ist. Andererseits sagte der heilige Paulus, daß selbst die Heiden im Lichte ihrer Vernunft und ihres Gewissens in der Lage seien, zu verstehen, was in ihrem Herzen geschrieben steht (das natürliche Sittengesetz).

Quelle: E. Pentin, NCR

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