Mittwoch, 20. März 2024

Fr. Hunwicke spricht...

bei liturgicalnotes heute über Fürbitten und Interventionen Heiliger für die Gläubigen. 
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BITTE FÜR UNS ?? 

Vor nicht allzu langer Zeit hatten wir im Brevier dieses vom Hl.  Ambrosius: "Und wenn deine Sünde so schwer ist, daß  du sie nicht  selbst durch reuige Tränen abwaschen kannst, dann weint die Heilige Mutter Kirche für dich, weil sie für jeden eintritt [intervenit] -wie ein verwitwete Mutter für ihren einzigen Sohn. 

Das Verb kommt natürlich von venire - und von inter - zwischen.

Wir wollen die offensichtliche Implikation beiseite lassen, daß eine verwitwete Mutter mehrere Söhne haben könnte. Ich will bei intervenire sowohl als Verb als auch bei den daraus entstandenen Substantiven verweilen. 

Vielleicht hallt der ununterbrochene Schrei unserer wundervollen westlichen Litanei in unserem Geist wider... ora pro nobis. Und uns sind diese Worte im Hl. Rosenkranz  Ora pro nobis peccatoribus nunc et in hora mortis nostrae so vertraut, daß das Verb orare-beten- uns natürlich in den Sinn kommt, wenn wir an die Heiligen und ihren Gebetsdienst für uns denken. 

Aber vor kurzem-  als ich müßig -wie man das so macht- durch einige liturgischen Texte des ersten Jahrtausends aus dieser Gegend des Landes der West-Sachsen blätterte, der seinen großen Apostel, den Hl.Birinus feiert, kam ich zu einer Präfation, in der Gott gebeten wird, daß er"eum pro nobis apud te iugiter intervenire concedas"  und einen Segen [ einen dieser dreifachen Segen alten Stils, der vor dem Pax von einem Bischof erteil wird]  aus einem anderen liturgischen Buch,  die darum bittet, da der Hl.Birinus durch sein praedicationem  [Predigen]  innumeri rettete, also könnte er uns durch interventionem retten.

Also tat ich, was jeder vernünftige Mensch tun würde: ich konsultierte Sr. Dr. Ellebracht. Sie enttäuscht einen nie. 

SIe erklärt, daß intervenire in der Rechtssprache im Grunde die selbe Bedeutung wie intercedere, aber es  schließt auch die Annahme einer anderen  Verpflichtung ein. Und es ist viel seltener in den Gebeten des Römischen Missales vor als intercedere.

Dann kommt ein wirklich interessanter Teil in Ellebrachts Information. 

Intervenire erscheint viel häufiger im Veronense, dem, was wir früher das "Leoninische Sakramentar“ nannten, und Ellerbacht bemerkt, daß "intercedere“ tatsächlich theologisch das zutreffendere Wort ist, " weil die Rolle der Heiligen darin besteht, für die Gläubigen auf der Erde zu sprechen.“ aber nicht im eigentlichen Sinne des Wortes einzugreifen.

Das Veronense ist ein sehr seltsames altes Dokument: Ich glaube, es ist immer noch unbekannt, wer seinen Inhalt gesammelt hat und warum. Es ist eine Art Sammelsurium ... alles darin ist von Interesse, aber wir wissen nicht, wie wir das alles unterbringen sollen. Es ist jedoch klar, daß wir uns hier auf dem reichen, fruchtbaren Boden des ersten Jahrtausends befinden.

Und ich denke, dass intervenire viel eher den Sinn einer fast legalistischen Intervention hat, als ob der Interventor eine formellere Rolle hätte, in unserem Namen zu handeln, als selbst die Herren Wigge und Gowne in der High Street. Wir würden uns, in Ellebrachts Worten, sehr freuen, wenn unser ausgewählter Streithelfer tatsächlich "im strengen Sinne des Wortes intervenieren“ würde

Je strenger, desto besser!

Der Interventor hat einen größeren Einfluss als der Intercessor. Funktioniert das?"

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke

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