Dienstag, 4. November 2025

Das Glaubendicasterium veröffentlicht die Erklärung Mater Populi Fidelis zur Marien-Verehrung

Wie vaticannews berichtet, hat das Glaubens-Dicasterium die lehrmäßige Erklärung "Mater populi fidelis" zur Marien-Verehrung und dem Titel "Miterlöserin" für die Hl. Jungfrau -mit einem Vorwort des Präfekten Kardinal V. Fernandez veröffentlicht. Hier geht´s zum Original:  klicken

" VATICAN WARNT VOR FEHLENTWICKLUNG BEI DER MARIENVEREHRUNG"

Der Vatikan will Übertreibungen und Fehlentwicklungen bei der Marienverehrung zurechtstutzen. In einem Dokument, das an diesem Dienstag publiziert wurde, wird der Gebrauch des Titels „Miterlöserin“ in Bezug Maria für „immer unangebracht“ erklärt 

„Dieser Titel birgt die Gefahr in sich, die einzigartige Heilsvermittlung Christi zu verschleiern, und kann daher zu Verwirrung und einem Ungleichgewicht in der Harmonie der christlichen Glaubenswahrheiten führen, denn in keinem anderen (als in Christus) ist das Heil zu finden.“ Das erklärt eine „Lehrmäßige Note zu einigen marianischen Titeln“, die von der obersten Glaubensbehörde des Vatikans (Glaubens-Dikasterium) erstellt und vom neuen Papst Leo XIV. gebilligt wurde.

„Es ist daher notwendig, sich stets an die christliche Überzeugung zu erinnern und sie nicht zu verdunkeln: Es ist fest zu glauben, dass Jesus Christus, der Sohn Gottes, der Herr und der einzige Erlöser ist, der durch seine Menschwerdung, seinen Tod und seine Auferstehung die Heilsgeschichte, die in ihm ihre Fülle und ihren Mittelpunkt findet, zur Vollendung gebracht hat

                 „Abgeleitete und untergeordnete Teilhabe am Heilsgeschehen“

Das Papier weist Maria eine „abgeleitete und untergeordnete Teilhabe“ am Heilsgeschehen zu. Dabei betont es, dass diese und ähnliche Einschätzungen sich nicht gegen Maria richteten. Die Mutter Jesu sei in ihrem ganzen Sein „auf ihren Herrn ausgerichtet“; wer sie „auf eine Stufe mit dem Sohn Gottes stellt, bliebe deshalb außerhalb der Dynamik, die einem echten marianischen Glauben eigen ist“.

                               „Besonderes ökumenisches Bemühen“

Eine Mitwirkung Mariens am Heilsgeschehen macht das Dokument aus dem Vatikan nicht bei der „Mitteilung der Gnade selbst“ aus, „sondern in der mütterlichen Fürsprache“. Wer Maria vertrauensvoll anrufe, entferne sich damit „weder von Christus noch vom Evangelium“, weil er „in diesem mütterlichen Bild alle Geheimnisse des Evangeliums lesen“ könne. Positiv wertet das Vatikan-Dokument den marianischen Titel „Mutter der Glaubenden“. 


Präfekt des Glaubens-Dikasteriums ist der argentinische Kardinal Víctor Fernández. Er gibt in seinem Vorwort an, dass die Klarstellung aus seiner Behörde eine Antwort „auf zahlreiche Anfragen und Vorschläge“ sei. Die entsprechenden Fragen seien „in den letzten dreißig Jahren in den verschiedenen Arbeitsbereichen des Dikasteriums wiederholt erörtert“ worden. Dem Leitfaden gehe es nicht nur um eine „Vertiefung der angemessenen Grundlagen der Marienverehrung“, sondern auch um ein „besonderes ökumenisches Bemühen“.

                                                                Hintergrund


Maria war die Mutter Jesu. Ein Konzil in Ephesus verlieh ihr 431 den Titel „Gottesgebärerin“. Marienverehrung ist kennzeichnend für das katholische und ostkirchliche Christentum, während sie in den lutherischen Kirchen kaum eine Rolle spielt. Der Reformator Martin Luther (1483-1546) betonte in seinen Schriften, dass die Erlösung allein durch Jesus Christus gekommen sei und Maria daher nicht als Heilsmittlerin angesehen werden dürfe. Darin pflichtet ihm das neue Vatikan-Dokument bei.

Das Zweite Vatikanische Konzil hat die katholische L ehre zu Maria innerhalb der Konstitution „Lumen gentium“ (Kap. 8) behandelt, nicht in einem eigenen Dokument. Die „Lauretanische Litanei“, deren Grundstock ins Mittelalter zurückreicht, führt zahlreiche marianische Titel auf. Sie wurde zuletzt von Papst Franziskus um drei Anrufungen, darunter „Trost der Migranten“, erweitert."

Quelle: vaticannews

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