Freitag, 21. März 2014

Unruhe macht sich breit

Etwas mehr als ein Jahr des Franziskus-Pontifikates ist vergangen und so langsam werden die Fans aus der außerkatholische Ecke aber auch die Anhänger der Umstürzler-Theologen, Häretiker und Aggiornamentisten, die den Zeitgeist zu ihrem Leitmotiv erkoren haben, unruhig.
Noch ist kein einziger der sicher geglaubten, erhofften, geforderten Kahlschläge in der Lehre gefallen, kein Jota der verhaßten Doktrin wurde verändert, nicht alle Bischofsernennungen sind den Vorstellungen der Wunschträumer gefolgt. Es macht sich also Unruhe breit.
Während die einen ( unter ihnen altbekannte Vaticanisti und so mancher auf das Katholische spezialisierte Zeitungsschreiber) die noch beruhigende Version ausgeben, der Papst aus Argentinien könne nicht so, wie er wolle ( nämlich so wie sie) , er würde von einer Phalanx traditionsbesessener Prälaten, Bischöfe und Laien in der Kurie, in katholischen Medien und blogs durch mehr oder weniger offenen Widerstand gehindert und blockiert, Gedankengänge die eine unübersehbare Nähe zu Verschwörungstheorien aber auch große Ähnlichkeit mit einem Placebo haben, fragen sich andere schon bänglich, ob der Bischof von Rom vielleicht doch gar nicht so "progressiv", befreiungstheologisch, sozialistisch, Laissez-faire-mäßig, revolutionär ist, wie sie sich dachten. Einige von denen, die so denken, drohen schon mal ganz offen mit Ungehorsam bzw.. Mißfallenskundgebungen, sollte sich das bewahrheiten. Zu ihnen zählen auch ganze Domkapitel in Deutschland, die sich mit unmißverständlichen Worten die "Einmischung" des Papstes in "ihre" Bischofswahl verbitten. Auch die causa Limburg treibt die absonderlichsten Blüten, da wirft auch die Eminenz aus Mainz ( wundert das jemanden?) den roten Handschuh in den medialen Ring. Und zeigt ganz offen und echauffiert : "he ist not amused".



In Österreich hat der notorische Herr Zulehner schon seit Längerem genauere Kenntnis von Giftmordkomplottplänen der Konservativen, Dan Brown hat ihm nur noch nicht verraten, welches Gift denn da in die päpstlichen Speisen gemischt werden soll.
Zudem geistert das Schreckgespenst eines Doppelpontifikates  durch die alarmierten Gemüter, in dem der Emeritus möglicherweise und nach wie vor die theologischen Weichen stellt- was bei unseren armen Protestantisierungsfetischisten geradezu zu einer Schreckensstarre führt ( was uns wenigstens ihr altbekanntes Genörgel und Gejammer erspart) . Sekundiert wird den Katholiken unter den Beunruhigten kräftig aus der veröffentlichten protestantischen Meinungsmaschinerie: da fordern irgendwelche Gemeinderätinnen a.D. schon mal den Präfekten der Glaubenskongregation zum Rücktritt auf, weil er die unbeschreibliche Frechheit besessen habe, einfach zu verkünden, was die katholische Lehre ist. Da mischen sich die auf Mode-Kosmetik und Kochrezepte spezialisierten Damen mit Tendezen zum Politamateurfach, die so weltbewegende Formate wie Morgen-und Mittagsmagazine bestreiten dürfen, schon mal in zu erwartenden Entscheidungen aus Rom ein und fordern "Bewegung" und Unterwerfung unter das, was sie als zeitgemäß und einer Kirche zuzubilligen verstehen.

Und die so gescholtenen Konservativen, Traditionsverbundenen, die ihre Kirche lieben, die Lehre akzeptieren und sie gewahrt, respektiert und gehütet sehen wollen ? Sie können gelassen abwarten und betrachten staunend das Panikszenario, das sich vor ihren Augen zu entwickeln beginnt.


4 Kommentare:

  1. Es war noch nie Grund zur Panik. Folgendes ist passiert: Papst Benedikt tritt zurück, (zugegeben ein sehr seltener Fall) ein neuer Papst wird gewählt. Das war's auch schon. Das ist der Lauf der Päpste in den Jahrhunderten seid Christus seine Kirche gegründet hat. Das haben meine Eltern, Großeltern und viele meiner Vorfahren ähnlich erlebt. Kann mich nicht erinnern, dass sie jemals in irgendeine Panik verfallen waren. Zulehners Probleme sind Zulehners Probleme. Die kann er äußern, er kann es aber auch lassen. Wenn ich ihm einen Rat geben könnte.........

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    1. Nein wir haben keinen Grund zur Panik, eher die, die schon das "who-am-I-to- judge" als Schlachtruf auf ihren T-shirts tragen, als Zeichen, dass sie die Bastionen der katholischen Doktrin für sturmreif erachten..
      Ebenso deren mediale Sprachrohre, die sich schon mit idolatrischen Jubelhymnen ( die natürlich die Kehrseite der ebenso übertriebenen, fast hysterischen Verleumdungs-und Vernichtungskampagnenmedaille sind) auf ein von ihnen erdachten Papstbildes festgelegt haben und nun vielleicht erkennen müssen, daß Bild und Realität nicht wirklich übereinstimmen. Das beginnt mit den Atheisten in sonst katholikenfeindlichen Journalen wie der ZEIT, dem Spiegel etc., ARD-& ZDF- Redaktionen und endet bei den grünideologisierten, protestantischen K(r)ampftheologinnen von Christ & Welt.
      Dass Zulehner eine Autoritäts- und Vaterneurose hat und wie es aussieht lebenslänglich in der pubertären Trotzphase stecken geblieben ist, ist klar. Ihn haben wir nur wegen der skurrilen, nun schon therapiebedürftigen Abseitigkeit seiner Vergiftungsphantasie erwähnt. Ihrem Rat an ihn schließen wir uns an.

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  2. Hoffentlich nicht zu schön gemalt. Allerdings bleiben Fragen zur Tradition (Franziskaner etc.) und die Furcht vor weiteren unbedachten irritierenden Äußerungen des Pontifex.

    Richtig ist, daß nach Ende der Schockstarre und der Erkenntnis, der Papst sei katholisch, die Los-von-Rom-Bewegung im deutschsprachigen Raum neuen Auftrieb erhalten wird. Das ist hier alle 500 Jahre Mode.

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    1. Das ist nur zu wahr- und diese Los-von-Rom-Bewegung, wohl als dunkle Reminiszenz aus alten Germanenzeiten, die zyklisch wiederkehrt- hat nun schon weite Kreise gezogen.
      Ich habe ausdrücklich nur die nichterfolgten Kahlschläge ins Feld geführt und die fast täglich kolportierten, merkwürdigen bis irritierenden Äußerungen des Pontifex als letztendlich "persönliche" Note, die aber ohne lehramtliche Konsequenzen bleiben, beiseite gelassen.

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