Freitag, 9. Mai 2014

"Jetzt wird es peinlich"

"Kasper ungebremst. Jetzt wird es peinlich"  so titelt Matteo Matzuzzi bei La Bussola Quotidiana über die Aktivitäten des em. Kurienkardinals Kasper in den USA.
Und er beschäftigt sich ausführlich mit den öffentlichen Auslassungen des früheren Küng-Schülers. man könnte natürlich ins Grübeln kommen, ob da nicht die Wurzel des Übels liegt, einer Infektion mit dem Küng-Virus, das, wie es aussieht,eine sehr lange Inkubationszeit haben kann.
Und ob es einem Gast gut ansteht, seine Gastgeber öffentlich so zu brüskieren, wie Kardinal Kasper es mit den us-amerikanischen Bischöfen praktisch pausenfrei getan hat, wäre auch zu bedenken.

Matzuzzi schreibt weiter:    ( hier geht´s zum Originalartikel  klicken )
 "2 Monate nach dem Konsistorium im Februar, wo er den in Rom versammelten Purpurträgern eine sehr lange Relatio zur Vorbereitung der Synode zur Familie im kommenden Oktober hielt, fährt Kardinal Kasper fort, sich zum Thema zu äußern, ungeachtet der Irritationen über die Veröffentlichung des gesamten Textes in einigen Medien, die dem vorzeitigen Durchsickern einzelner Informationen geschuldet war.
Den Entgegnungen auf seinen Text, auch von Mitbrüdern im Kardinalsrang wie Caffarra, Brandmüller, De Paolis und Müller hat der der Tübinger Schule Entstammende immer geantwortet-  hat aber im Gegensatz zur Gegenseite immer vorsichtig versucht, öffentliche Gegensätzlichkeit zu vermeiden, um den Bruch zwischen den Kardinälen nicht so offensichtlich werden zu lassen.
In seinen Interviews hat Kasper Punkt für Punkt zurückgeschlagen und immer seine besondere Beziehung zum amtierenden Papst, der ihn zweimal öffentlich gelobt habe, hervorgehoben, als ob das eine Art Rückendeckung sei.



Daran hat unser Kardinal vor ein paar Tagen in den USA auch bei einer Etappe während seiner Promotions-Tour für sein Buch "Barmherzigkeit" erinnert: wenige Tage nach dem Angelus, in dem Bergoglio Kasper als " guten Theologen" bezeichnete, sei ein " alter Purpurträger" - das sind die Worte des emeritierten Präsidenten des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen- zum Papst gegangen und habe ihm gesagt, daß dieses Buch Häresien enthalte. Der Papst habe gelächelt, das sei zum einen Ohr hinein und zum anderen wieder hinaus gegangen.
Zu den Lieblingszielscheiben Kaspers gehört sein Landsmann Gerhard Ludwig Müller, der in seiner Qualität als Präfekt der Glaubenskongregation  und somit Wächter über die Rechtgläubigkeit, die Orthodoxie, der Katholiken, seit Monaten eine Gegenposition zu Kasper einnimmt und der die trennende Frage der Wiederzulassung der wiederverheirateten Geschiedenen zur Kommunion für die entscheidende hält.

In Amerika ist Kasper dazu zurückgekehrt, zu erklären,warum diesen die Kommunion erlaubt werden solle. Das tat er während zweier zentraler Momente seiner USA-Reise: bei der Diskussion in der Fordham University of New York City und in dem sehr ausführlichen Interview, das er dem Magazin Commonweal gab.
Beide haben Diskussionen ausgelöst.  Wenn wir einmal sein Buch beiseite lassen, so hat er vor allem Suor Elizabeth Johnson, Theologiedozentin an der Fordham-Universität, verteidigt, über die in den letzten Tagen im Zusammenhang mit den "häretischen Nonnen", gesprochen wurde, die von der Glaubenskongregation getadelt worden waren.
Johnson geriet ins Visier der Doktrinkommission der Amerikanischen Bischofskonferenz, der nicht ein "konservativer Falke" vorsteht, sondern der moderate Kardinal Wuerl- weil sie 2007 das Buch "Die Suche nach dem lebendigen Gott" veröffentlicht hatte, das der authentischen katholischen Lehre klar widerspricht.

Ein hartes Urteil, das über das Werk Suor Elizabeths gesprochen wurde. Das Buch unterminiert nach dem Verdikt der us-amerikanischen Bischöfe- ungeachtet seines Erfolges in den Bestsellerlisten und verschiedener Ehrungen- das Evangelium und den Glauben derer, die an seine Botschaft glauben .
Es waren 7 Punkte, die die Kommission beanstandete: die Nähe zum illuministischen Skeptizimus Kants, über die Leugnung der Transzendenz Gottes bis zum Zweifel daran, daß das Evangelium die endgültige Verkündigung Jesu als Retter und Herr sei und der Leugnung, dass Christus der inkarnierte Logos sei. Zudem spräche aus den Seiten ihre Buches eine pantheistische Vision.
Deshalb -so betonte Kardinal L. Müller am 30. April- habe man beschlossen, die Entscheidung der Lcwr-Schwestern, Johnson den begehrtesten Preis des Jahres zu verleihen, als Provokation nicht nur des Hl. Stuhls zu sehen.

Für Kasper handelt es sich dabei um unbedeutende Fragen, das seien Sachen, die sich von selbst erledigten. "Das ist keine Tragödie" sagte der deutsche Purpurträger und erinnerte daran, daß auch Thomas von Aquin kritisiert worden sei , Suor Elizabeth Johnson sei also in guter Gesellschaft, eine Theologin, die er sehr schätze. Notfalls, wenn man denn etwas über das harte Urteil der Glaubenskongregation sagen wolle, müßte das von  Kard. Müller geleitete Dikasterium eben "ein bißchen seine Mentalität ändern."
Zu starr und wenig offen für die Barmherzigkeit, die vom Ex-Schüler Küngs ununterbrochen beschworen wird. "Der Dialog sei der normale Weg, Dinge in der Kirche zu machen.  Ich bin für den Dialog, der Dialog setzt verschiedene Positionen voraus. Die Kirche ist keine monolithische Einheit." (....) "

Quelle : LaBussolaQuotidiana, M.Matzuzzi


5 Kommentare:

  1. Der Unterschied zwischen Thomas von Aquin und der Schwester Elisabeth ist der gleiche wie zwischen Katharina von Siena und irgendwelchen auf Preisterweihe- und Pillenschlucken versessenen Frauen!
    Die einen haben die Kirche geliebt und die anderen lieben sie nicht!

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  2. Ob diese Dame sich in guter Gesellschaft befindet, weiß ich nicht. Der Kardinal jedenfalls sicher nicht, wenn er zum Lobpreis uralter Pantheismuswiederkäuerei anhebt.
    Und auch da läßt sich im Hintergrund als Strippenzieher wieder der alte Tübinger ahnen, der ebenfalls via Weltethos dem Pantheismus huldigt.
    Zwecks Tarnung ( als Drageeüberzug über die bitterer Medizin, damit das Lehramt zumindest aber die Mehrheit des Gottesvolkes sie vielleicht doch schluckt) hat man dem Pantheismus nun die Barmherzigkeit beigelegt. Aber kann ein abstrakter Gott in allen Dingen, ein abstrakter Geist barmherzig sein?

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    1. Vor allem wissen wir ja aus dem Mythen echter pantheistischer Religionen, dass da immer viel Streit und Elend bei rum kommt.
      Man lese nur mal griechische Mythologien oder auch germanische Sagen.
      Da ist der Mensch doch eher derjenige der den Streit und die Auseinandersetzungen im jeweiligen Pantheon auszubaden hat und manchmal trotz göttlichen Beistands und göttlichem Befehl es keineswegs nur gut hat. Man siehe das Drama des Hauses des Agamemnon.

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    2. Nun, auf dem Hause Atreus- dem Agamemnon entstammt- liegt ja der unaufhebbare Fluch, der über Tantalus verhängt wurde, und dem kein Mitglied seines Hauses, nicht Kinder und nicht Kindeskinder, schuldig oder unschuldig, entgehen können.
      Von Barmherzigkeit ist da nicht die Rede- die war den Damen und Herren des Olymp eh unbekannt, da jede/r eh nur ganz eigene und eigensüchtige Ziele verfolgte. Aber der Pantheismus hatte es ja nicht mit diesen Göttern sondern mit einer vagen, allem und jedem einwohnenden "Gottheit", die zwar in jedem Sandkorn und jedem Wassertropfen präsent ist-aber nicht aktiv in irgendein Geschehen eingreift. Sie schwebt über allem-aber stört nicht weiter. Das mag gegenüber den eifersüchtigen, mißgünstigen untreuen Olympiern als Fortschritt angesehen worden sein-aber barmherzig war dieser allem Innewohnende Geistgott auch nicht. Deshalb ist diese Verquickung schlicht unmöglich. Was unserem Kardinal daran so gefällt, kann man nicht einmal ahnen.

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  3. „Bruch zwischen den Kardinälen“: Meinungsverschiedenheiten von mir aus - aber hier steht ein Häresievorwurf eines Kardinals gegenüber dem anderen im Raum. Und Kardinal Kasper kokettiert noch damit. Ich denk', ich bin im falschen Film. Mehr dazu auf meinem Blog.

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