Montag, 19. Januar 2015

Zahlenspiele, die Massenmessen und ihre Gefahren- fast ein déja vue.

Die Besucherzahlen bei der päpstlichen Abschlussmesse in Manila , die Blüten ungekannter Euphorie in die vaticanische Pressearbeit und die freudige Wiedergabe sowohl durch die MSM als auch die Amateurcheerleaderportale katholischer Blogger und Forenbetreiber  bringt, schwanken je nach Quelle doch erheblich -die Differenz zwischen der höchsten und der niedrigsten Zahl beträgt immerhin 4 Millionen,
Immerhin ist noch in keiner Notiz die Fantastilliarde aufgetaucht.
Man kann nicht behaupten, dass die Übernahme der Regie über die päpstliche Kommunikation durch McKinsey dem Auftreten Pater Lombardis gutgetan hätte. das aber nur nebenbei.

Doch nun zunächst zu den Zahlen:  
rorate caeli liefert da etwas andere als die begeistert Herumgetwitterten :  klicken

Während seines Besuches auf den Philippinen feierte der Pontifex 3 öffentliche Messen, am 16. Januar in der Kathedrale von Manila, am 17. Januar in Tacloban und die Abschlussmesse am 18. Januar im "Rizal Park" Manila.
Die Philippinische Regierung in Manila gibt die Teilnehmerzahlen an der Schlussmesse, bei der 2500 Priester und 250 Bischöfe konzelebrierten, mit 4 Millionen an (zahlreiche online-Quellen erwähnen 6-7 Millionen, wenn aber der Philppine Star, eine der Top-Zeitungen des Landes Recht hat, muß man von 4 Millionen, die an der Messe teilnahmen ausgehen, weiteren 360.000 in der Umgebung des Messegeländes und 2 Millionen entlang der Route, die der päpstliche Konvoi von der Apostolischen Nuntiatur zum Rizal Park zurücklegen mußte.
Konservativere Schätzungen gehen von 3 Millionen, wenn nicht etwas weniger, im Rizal Park aus.
Dabei half es, dass alle Nachmittagsmessen für die dichtbevölkerte Erzdiözese abgesagt wurden ( viele Philippinos nehmen die Sonntagspflicht immer noch sehr ernst)



Doch nun von den medialen Zahlenspielen zu dem was, während der Messe geschah, dem, was wie ein "déja vue" aus Brasilien anmutet.
Insgesamt waren 2,5 Millionen Hostien vorbereitet und am Vortag konsekriert worden.
Diese Zahl ist für das, was dann geschah, wichtig.
In einem Artikel des Philippine Daily Enquirers wird noch erwähnt, daß 5000 Kommunionhelfer und weitere 5000 Kommuniondiener anwesend waren.
Darüber berichtete GMA-Network einer der beiden großen Philippinischen TV-Sender:   klicken

"Bei der Papstmesse reichten die Kommunikanten die Hostien von Hand zu Hand bis zum Ende der Schlangen weiter.
Sonntag Nachmittag wurden Millionen von Philippinos vom Regen durchnäßt, die an der Abschlussmesse von Papst Franziskus im "Quirino Grandstand" teilnehmen wollten. Trotz der schwierigen Situation, in der sie sich befanden, praktizierten sie das typisch philippinische "bayanihan": die gegenseitige Hilfe."

In einem heutigen Beitrag von "24 Oras" wird berichtet, daß die Kommunionhelfer die Hostien für die, die in den hinteren Reihen standen, weitergaben.
Während die Päpstlichen Reiseorganisatoren die Priester und Laien angewiesen hatten, den Kommunionsteil der Messe organisiert zu halten, machte denen der Regen es schwer, die am weitesten Entfernten  im Park zu erreichen.
Nach MMDA seien  es um die 6 Millionen Philippinos in ihren Regenmänteln gewesen, die an der Messe teilnahmen.
Der Direktor des Vaticanischen Pressebüros, Pater Lombardi, sagte bei der Pressekonferenz am Sonntag, daß nach offiziellen philippinischen Zahlen 6-7 Millionen Menschen in Luneta und Umgebung anwesend gewesen seien.
Er sagte auch, daß das -wenn diese Zahl bestätigt werde- das "größte Papst-event in der Geschichte" gewesen sei.

Jetzt zirkulieren in den sozialen Netzwerken Videos und Fotos, die die "Weitergabe" der Hostien zeigen,.
Diese Situation hätte man vorhersehen können, weil dasselbe schon bei der ersten Messe während dieser Papstreise in der Kathedrale von Manila passiert war.
Ein Augenzeuge, blogger "Francis Fever" berichtet:     klicken

"Die herzzerbrechende Fußnote bei dieser sonst so euphorischen Papstreise ist der Augenblick, als die Sorgfalt und der Respekt im Umgang mit Jesus Christus im Geheiligten Sakrament verloren ging. Noch trauriger, weil das von einigen Kommunionhelfern ausgelöst oder zumindest toleriert wurde.
Außerhalb der Kathedrale, während der Hl. Kommunion bei der Papstmesse mit dem Klerus und den Ordensmitgliedern drängten sich mindesten 2 außerordentliche Kommunionhelfer ( eine Nonne und ein Mönch?) in die Menge, um die Konsekrierte Hostie auszuteilen. Wenn das auch nicht ganz in Ordnung war, so konnte man das vielleicht noch akzeptieren, aber was dann geschah, war erschreckend,.
Einige in der Menge, die mehr als 2 Meter von den Helfern entfernt warteten, begannen nach der Kommunion zu rufen, zwei oder drei schrien "pasa pasa nalang"  "Gebt sie einfach weiter"!"
Die Rufe wurden zunehmend lauter, andere riefen: "Bitte, gebt die Hl. Kommunion nicht weiter!"
Aber bald taten sie es. Sie gaben die Kommunion von Hand zu Hand weiter. Ich habe eine zerbrochene Hostie gesehen, die weitergegeben wurde.
Schlimmer noch auch das Ciborium, das die Hostien enthielt, wurde bald herumgereicht, (....)   klicken 

In Tacloban, wo um die 200.000 unter massiven Regenschauern die Messe feierten, wurde die Kommunion wegen der Wetterumstande nicht ausgeteilt. Man muß fragen ,warum um Gottes Willen, in Manila nicht die gleiche Entscheidung getroffen wurde?"

Quelle rorate caeli




  

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