Dienstag, 20. Februar 2018

Wankt die Lehre?

Dr. Maike Hickson kommentiert bei OnePeterFive die Versuchsballons  deutschsprachiger Kardinäle bzgl. der Aufweichung mancher Lehren der Kirche und gibt einen Bericht von Marco Tosatti über die Erwiderung Kardinal Müllers zu diesen Vorschlägen wieder.
Hier geht´s zum Original:  klicken

"DIE BÜHNE BEREITEN": KARDINAL MARX ZUR "KOMMISSION" FÜR DIE  VORBEREITUNG DER DISKUSSION ÜBER DAS SEGNEN  HOMOSEXUELLER PAARE"

"Kardinal Reinhard Marx- der wegen seiner kürzlichen Bemerkungen zur Möglichkeit in besonderen Fällen homossexuelle-Paare zu segnen, stark kritisiert wurde- hat das Thema für´s Erste zur Seite gelegt, sagt aber, daß in Deutschland eine Kommission von Bischöfen eingerichtet wurde, um sich dieses Themas anzunehmen.

Heute beginnen die deutschen Bischöfe ihre viertägige Frühjahrsversammlung, die dieses Jahr in Ingolstadt stattfinder Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, hat Kardinal Marx, Präsident der DBK und Mitglied des Päpstlichen Rates der 9 Kardinäle-einige Kommentare zum Thema "Segen für homosexuelle Paare" abgegeben.

Zuerst hat er das Thema entschärft, indem er sagte, es stehe nicht auf der Agenda des Frühjahrstreffens der DBK, fügte allerdings hinzu, daß eine Interne Kommission gebildet wurde, die die Diskussion vorbereiten soll. Er hat in dieser Sache keine weiteren Details preisgegeben: Er selber sieht keinerlei Zeitdruck oder Dringlichkeit.

Wie OnePeterFive bereits berichtete, war es Kardinal Marx selbst gewesen, der in einem Interview am 3. Februar eine Öffnung für die Idee, homosexuelle Paare zu segnen vorschlug, indem er sagte:"das muß ich wirklich dem Ortspriester und der Begleitung dieser Person überlassen". Marx meinte auch, daß es in dieser Frage "keine allgemeinen Regeln geben könne."

Der Vizepräsident der DBK, Bischof Franz Josef Bode machte den sogar noch weitergehenden Vorschlag, homosexxuelle Paare zu segnen.
In einer Reaktion auf diese Initiativen und zu Beginn der Frühlingsvollversammlung der DBK haben dann zwei süddeutsche Bischöfe den Gedanken, homosssexxuelle Paare zu segnen, abgelehnt.
Nach dem Bericht der regionalen "Esslinger Zeitung" -haben beide Bischöfe aus Baden-Württemberg sich zu dieser Frage geäußert.
Gebhard Fürst, Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart sagte, daß die Spendung des Ehesakraments nur einer für Kinder offenen Ehe vorbehalten ist.
Erzbischof  Stephan Burger von Freiburg erklärte, daß die Katholische Kirche aus religiösen Gründen den Gedanken zurückweist, gleichgeschlechtliche Partnerschaften auf die selbe Ebene zu stellen wie die Ehe und sie deshalb nicht segnen kann.
Ein Pressesprecher Erzbischof Burgers sagte, daß ein derartiger individueller Segen gleichgeschlechtlicher Partnerschaften im Rahmen einer liturgischen Feier leicht den Eindruck einer solchen Gleichstellung machen könnte."





Bischof Fürst selber sagte, daß er die Idee eines liturgischen Segens gleichgeschlechtlicher Partnerschaften ablehne, weil die "quasi sakramentalen Charakter hätte".
Aber er fügte hinzu: "Wir tolerieren eingetragene Partnerschaften voll und ganz. Man kann sie nicht diskriminieren."

Das ist die erste bischöfliche Antwort auf die Initiativen von Kardinal Marx und Bischof Bode.
Der emeritierte Bischof von Linz, Andreas Laun, jedoch hatte sie bereits vorher klar abgelehnt und gesagt; "Was jetzt die Frage von Kardinal Marx und nicht weniger Priester angeht, ist die Antwort einfach die, daß man um Gottes Segen für Sünder bitten kann, aber nicht für die Sünde."
Deshalb "kann man keine Institutionen segnen, die z.B: Abtreibung fördern oder durchführen, die Ideologien propagieren, die gegen den Glauben sind, oder die Mafia."

Kardinal Christoph Schönborn und Erzbischof Lackner, Präsident und Vizepräsident der Österreichischen Bischofskonferenz- haben sich wegen seiner Worte von Bischof Laun distanziert.
Schönborn sagte "es sei nicht akzeptabel, den Wert gleichgeschlechtlicher Beziehungen zugleich mit der Mafia oder Konzentrationslagern zu erwähnen, wie es jetzt unglücklicherweise passiert ist----diese Dinge kann man nicht vergleichen."
Bischof Laun-, der sich für den Fall, daß er jemanden mit seinen Worten verletzt habe, auch entschuldigte- bestand aber auf der moralischen Frage und dem in Frage stehenden Prinzip.

Er sagte in einem folgenden Statement: "Der gemeinsame Nenner dieser Beispiele ist nur, daß sie gegen Gottes Gebote stehen, deshalb kann die Kirche sie nicht segnen, weder die kleineren noch die größeren Sünden."Vor einigen Tagen hat sich OnePeterFive an Kardinal Schönborn gewandt und ihn gefragt, was er zum Kern des Themas zu sagen hat- insbesondere zu dem Gedanken, homosexuelle Paare zu segnen.
Bisher haben wir keine offizielle Antwort bekommen. Eine solche Antwort wäre aber im Licht der Tatsache, daß die Diözese Linz in diesem Jahr bereits homosexuelle Paare eingeladen hat, an der Segnung der Paare am Valentinstag teilzunehmen, wichtig.

Update: Marco Tosatti berichtet jetzt, daß Kardinal Schönbotn, vom Papst zum autorisierten Interpreten seiner apostolischen Exhortation "Amoris Laetitia" ernannt-vor kurzem die Existenz gleichgeschlecchticher Verbindungen kommentiert und versichert hat, daß der Katholische Glaube sich bzgl. dieser Frage "nicht sicher sei". Hier fügen wir Tosattis eigenen Artikel an.

"Die Frage der "Ehe für alle"stellt für uns als Kirche einige Herausforderungen dar, auf die wir keine sicheren Antworten haben" hat Kardinal Schönborn erklärt.
"Wir sollten genaue Antworten auf diese Fragen finden, die die Würde und Rettung der betroffenen Seelen betrifft. "
Ein Katholischer Journalist, der von den Nachrichtenagenturen anonym zitiert wird, hat das so kommentiert: "Kardinal Schönborn scheint es richtig zu finden, Laun zu kritisieren, aber wo ist seine Kritik an Kardinal Marx?" 

In einem Interview -während der Familiensynode 2015 hat Schönborn zur Anerkennung "der positiven Elemente homosexueller Vereinigungen" aufgerufen, 
"Wir können und müssen die Entscheidung eine Verbindung mit einer Person des gleichen Geschlechts einzugehen, respektieren und Wege finden, durch das Zivilrecht ihr Zusammenleben zu schützen, durch Gesetze, die einen solchen Schutz gewährleisten" 



Und 2016 hat das Bulletin des Wiener Stephansdomes einen Bericht über zwei Männer und den von ihnen adoptierten Sohn veröffentlicht und sie dabei als verheiratetes Paar präsentiert."

Vor einigen Tagen jedoch, hat Kardinal Gerhard Müller, der frühere Präfekt der Glaubenskongregation -als er bei einer von der Comenius-Universität in Bratislava organisierten Konferenz zum Thema "Veritatis Splendor" sprach, die-von Kardinal Schönborn unterstützten Hypothesen von Erzbischof Franz Josef Bode heftig kritisiert.
Nach der Konferenz beantwortete er diese Frage so: "wenn ein Priester homosexuelle Paare segnet, ist das eine Gräueltat, die an einem Heiligen Ort begangen wird- besonders indem einer Sache zugestimmt wird, die Gott nicht akzeptiert". Bei seinem Auftritt bei der Konferenz hatte Müller die Trennung von Moral und Lehre in der Kirche beklagt. Er sagte auch, daß die "Verwandlung der Kirche in eine NGO für die Bedingungen des weltlichen Lebens" eine "selbstmörderische Modernisierung" ist, die die Menschheit der Göttliche Wahrheit beraubt.


Über "Amoris Laetita" sagte Müller, daß er traurig sei über die Vielfalt der Interpretationen durch die verschiedenen Bischofskonferenzen. "In den dogmatischen Fragen kann es keinen Pluralismus geben. Es gibt nur ein Lehramt und die Bischofskonferenzen können nur über pastorale Fragen entscheiden.
Entgegengesetzte Ideen  über die Sakramente können nur zum Chaos führen."- so Müller.
"Wer immer im Stand der Todsünde lebt, kann nicht die Hl. Kpmmunion empfangen."
Für Müller ist es die Pficht des Papstes "die Kirche zu einen; das ist der Grund aus dem er Papst ist."

Und hier jetzt, was Müller zu Papst Franziskus sagte: wenn die Bischofskonferenzen verschiedene Interpretationen von Amoris Laetatia präsentieren, gerät die Kirche in eine Situation, die der vor der Reformation ähnelt."
(zuerst in La Nuova Bussola Quotidiana veröffentlicht)

Quelle: OnePeterFive, Dr. M.Hickson, M. Tosatt


2 Kommentare:

  1. Die Lehre wankt nicht, sie ist in der Amtskirche spätestens seit Amoris Laetitia "umgefallen" - bis auf wenige Ausnahmen, für die wir dringend beten sollten!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ja. Aber ich hoffe, daß die Lehre AL, ihren Autor und seine Mannen übersteht und nach ihnen wieder hergestellt wird.

      Löschen

Mit dem Posten eines Kommentars erteilen Sie die nach der DSGVO nötige Zustimmung, dass dieser, im Falle seiner Freischaltung, auf Dauer gespeichert und lesbar bleibt. Von der »Blogger« Software vorgegeben ist, dass Ihre E-Mail-Adresse, sofern Sie diese angeben, ebenfalls gespeichert wird. Daher stimmen Sie, sofern Sie Ihre email Adresse angeben, einer Speicherung zu. Gleiches gilt für eine Anmeldung als »Follower«. Sollten Sie nachträglich die Löschung eines Kommentars wünschen, können Sie dies, unter Angabe des Artikels und Inhalt des Kommentars, über die Kommentarfunktion erbitten. Ihr Kommentar wird dann so bald wie möglich gelöscht.