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"CHINA. KARDINAL ZENS "ANGST" HAT IHRE GUTEN GRÜNDE."
"In seinem jüngsten Interview mit Philip Pulella von Reuters wurde Papst Franziskus auch nach China gefragt und das, was Kardinal-Staatssekretär Pietro Parolin darüber sagte, "der Dialog bewegt sich mit Erfolgen und Rückschlägen voran, zwei Schritte vorwärts einen zurück."
Franziskus hat Vertrauen in ein Übereinkommen zwischen dem Hl. Stuhl und der Chinesischen Regierung gezeigt, selbst falls es nicht bald kommt:
"Ich denke, daß die Chinesen den Nobelpreis für Geduld verdienen, weil sie gut sind, sie wissen, wie man wartet, sie haben Zeit und haben eine jahrhundertealte Kultur. ... Sie sind ein weises Volk, sehr weise. Ich habe großen Respekt vor China [...] Mit Resepkt vor der Zeit, jemand erwähnte die Chinesische Zeit. Ich denke, das ist Gottes Zeit...vorwärts, ruhig."
Und was die Kritik von Kardinal Joseph Giuseppe Zen Zekuin angeht, den emeritierten Bischof von Hong Kong, hat er sie herunter gespielt.
"Ich denke er ist ein wenig ängstlich. Vielleicht hat das Alter einigen Einfluß. Er ist ein guter Mann. Er ist zu mir gekommen, um mit mir zu sprechen. Ich habe ihn empfangen, aber er ist ein bißchen ängstlich. Dialog ist ein Risiko aber ich ziehe das Risiko der sicheren Niederlage nicht zu sprechen vor."
In jüngster Zeit jedoch sind die Neuigkeiten aus China überhaupt nicht ermutigend gewesen,. Im Mai hat Settimo Cielo über eine Zunahme der Repressionen gegen die Christen und die von den bedingunglosen Unterstützern einer Übereinkunft vorgebrachten Rechtfertigungen waren wertlos.
Am 19. Juni hat die vom Massimo Introvigne gegründete und geleitete, hoch informative website "Bitter Winter", die sich mit der Religionsfreiheit in China befaßt, über eine sprichwörtliche Episode vom furchtbaren Klima rund um die Verhandlungen berichtet:
"Katholischer Priester wurde verhaftet, weil er die vorgelegten Pläne für ein abkommen zwischen dem Vatican und China in Hong Kong diskutieren wollte."
Protagonnist dieser Episode ist ein Priester namens Yan Lixin, 55, aus Guangping in der Provinz Hebei, Leiter mehrerer Gemeinden der- wie man sie nennt- "Untergrund"Kirche, was bedeutet, das sie von einem Bischof geführt wird, der von Rom ernannt wurde, aber von den Chinesischen Autoritäten nicht anerkannt wird.
Im April hatte der Bischof von Hong Kong, Michael Yeung Ming cheung, sowohl von Rom als auch von Peking anerkannt, der vor wenigen Tagen, am 23. Juni zu einem ad-limina-Besuch beim Papst war, Pater Yan in seine Stadt zu einer öffentlichen Diskussion über eben diese gerade stattfindenden Verhandlungen über die Ernennungsprozedur für die zukünftigen Chinesischen Bischöfe eingeladen.
Pater Yan buchte über sein Handy einen Flug nach Hong Kong. Und am 9. April nahm er mit dem gleichen Handy Kontakt zu einem japanischen Journalisten auf, der auch zu dieser Diskussion eingeladen war. Aber sein Handy wurde abgehört, deshalb kamen am selben Abend ein Dutzend Polizisten ins sein Haus.
Der Priester wurde verhaftet und in einem Hotel festgehalten, wo er ununterbrochen verhört wurde. Nach 7 Tagen haben sie ihn in ein anderes Hotel gebracht, in Guanping,immer noch unter Arrest.
Und die Befragung ging weiter- mit dem Hauptziel, Pater Yan zu zwingen, der Chinesischen Patriotischen Katholischen Vereinigung beizutreten.
Diese Absicht isr keine Kleinigkeit. Weit davon entfernt. Papst Benedikt XVI hat in seinem Brief von 2007 an die Chinesischen Katholiken, der sogar von Papst Franziskus immer noch als die Magna Charta der Kirche in China betrachtet wird, die Patriotische Vereinigung als die führende einer dieser "Organisationen ist, die als Hauptdeterminanten für das Leben der Katholischen Gemeinschaft aufgezwungen wurde, " wobei eine Mitgliedschaft in ihr, das "Kriterium ist eine Gemeinde, eine Person oder einen Ort der Religion als legal und damit "offiziell" zu erklären, aber deren "erklärtes Ziel es ist, die Prinzipien von Unabhängigkeit und Autonomie, Selbstverwaltung und demokratische Führung der Kirche zu implementieren, die mit der Katholischen Lehre unvereinbar sind."
Also weigerte Father Yan sich in voller Treue zur Kirche, nachzugeben. Und nach 20 Tagen in Gewahrsam wurde er am 28. April freigelassen, aber unter der Auflage, die Gegend nicht zu verlassen und jeder Zeit erreichbar zu sein.
Seitdem lebt er unter strenger Überwachung und mußte die Häufigkeit der Messen für seine Gemeinde reduzieren, um so gut wie möglich zu vermeiden, sie in Gefahr zu bringen.
Die ungeduldigsten Verfechter der Vereinbarung zwischen dem Vatican und China -die die Ernennung der zukünftigen Bischöfe den Chinesischen Autoritäten überlassen würden, während dem Papst vorbehalten bliebe, sie anzunehmen oder abzulehnen, behaupten, daß der Bann bei Mitgliedschaft in der Patriotischen Vereinigung "obsolet" ist und im Gegenteil dazu ermutigt werden sollte, um die Diskrepanz zwischen "offiziell" und "Untergrund" zu überwinden und auch eine Anerkennung Letzterer durch die Regierung zu garantieren.
Aber in Wirklichkeit bleibt diese Frage ein Stolperstein auf dem Weg zu einer Einigung.
Es sollte genügen, den ungelösten Fall des Bischofs von Shanghai, Thaddeus Ma Daqin zu bedenken. Mit der Zustimmung sowohl Roms als auch Pekings zum Bischof geweiht, widerrief er am 7. Juli 2012 am Tag seiner Weihe seine bisherige Mitgliedschaft in der Patriotischen Vereinigung.
Deswegen wurde er noch am gleichen Tag verhaftet. Und er ist sogar noch in Haft geblieben, als er 2015 seinen Austritt widerrief und öffentlich seine Unterwerfung unter das Regime bezeugte.
Und unglaublicherweise hat "La Civiltá Cattolica", das vom Jesuiten Antonio Spadaro geleitete Magazin - von dem jede Ausgabe mit Zustimmung des Papstes gedruckt wird- vor kurzem die Episode mit Ma Daqin als "beispielhaftes Modell für eine Versöhnung zwischen der Kirche und der Chinesischen Regierung" bezeichnet.
Wenn das Versöhnung ist, zu der das vielgepriesene Übereinkommen führen soll, dann hat die Kritik von Kardinal Zen mehr ernste Gründe als nur senile Ängstlichkeit, wie er versucht hat, seinen chinesischen Lesern auf diesem blog in einer kurzen Erwiderung auf die Worte des Papstes zu erklären, die er mit einem Gebet beendete, daß Gott "ihn nicht in die Hände seiner Gegner fallen lassen möge."
Quelle: Settimo Cielo, S. Magister
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