Montag, 27. August 2018

Neues zu den Viganò-Enthüllungen: eine verweigerte Antwort und die päpstliche Hybris

Steve Skojec analysiert und kommentiert bei OnePeterFive die verweigerte Antwort des Pontifex auf die Frage zum Viganò-Dokument, die ihm bei der "fliegenden Pressekonferenz auf dem rückflug von Dublin nach Rom gestellt wurde.
Hier geht´s zum Original:  klicken

"PAPST WEIGERT SICH DIE FRAGE ZU DEN VORWÜRFEN VIGANÒS ZU BEANTWORTEN WÄHREND EIN WEITERER FRÜHERER VATICANDIPLOMAT DEN BERICHT BESTÄTIGT."

"Ein Akt von Hybris, der so atemberaubend ist, wie ich ihn noch nicht gesehen habe. 
Als der Papst auf dem Rückflug von Irland vom CBS-News -Reporter, der nur ein einfaches wahr oder falsch hören wollte, gefragt wird, ob er die Vorwürfe, über die der frühere Apostolische Nuntius in den USA, Erzbischof Carlo Maria Viganò ihm 2013 persönlich berichtet hatte, bestätigen könne, weicht Franziskus der Frage aus, richtet sie auf sehr wenig überzeugende, äußerste herablassende  Weise  an den Journalisten zurück.
"Ich will auf Ihre Frage antworten" sagt der Papst im Video der Pressekonferenz, das von LifeSiteNews übersetzt wurde. "Aber ich würde es vorziehen, daß wir zuerst über diese Reise sprechen und dann über andere Themen...heute morgen lese ich dieses Statement. Ich lese es und ich muß ehrlich sagen, daß ich Ihnen das alles erzählen muß..Sie [CBS] und Sie alle, die interssiert sind: lesen Sie das Statement sorgfältig selbst und urteilen Sie selbst. Ich werde kein Wort dazu sagen. Ich glaube, daß das Statement für sich selbst spricht und Sie alle haben genügend journalistische Fähigkeiten Schlüsse zu ziehen." 
"Es ist ein Akt des Vertrauens" fährt er fort "Wenn etwas Zeit vergangen sein wird und Sie Ihre Schlüsse gezogen haben, werde ich vielleicht darüber sprechen, aber ich möchte, daß Ihre professionelle Reife diese Arbeit macht. Das wird Ihnen allen gut tun, wirklich."

Halten Sie das Video für eine Sekunde an. 

Hat der Vikar Christi den Journalisten, die ihm eine binäre Frage gestellt haben, gerade erzählt, daß es eine charakterstärkende Übung für sie ist, wenn sie ihre eigenen Schlüsse über eine Beschuldigung ziehen, die nur er beantworten kann??

Auf die Nachfrage, wann er erstmals über die Vorwürfe gegen Kardinal McCarrick gehört habe, antwortet der Papst wieder:
"Das ist Teil des Statements über McCarrick. Studieren Sie es und dann sage ich etwas."
Und dann wechselt er schnell das Thema.




Schauen Sie sich das Video dann. Das Ringen nach Worten. Das herablassende Lächeln. Daran  ist nichts Vertrauenserweckendes.

Hier geht´s zum Video:; klicken




Inzwischen hat CNA ein kurzes Statement von Msgr. Jean-Francois Lantheaume, einem früheren Mitarbeiter der Nuntiatur in Washington erhalten, dessen Aufgabe es gewesen war, Kardinal McCarrick über die Sanktionen zu informieren, die Papst Benedikt XVI  über ihn verhängt hatte. Lantheaume, der ein Interview verweigerte, bestätigte einfach die Wahrheit von Viganòs Bericht. 
"Viganò sagt die Wahrheit" sagte Lantheaume in einer schriftlichen Antwort an CNA.
Inzwischen haben die Verteidiger des Papstes die Reihen um den Pontifex geschlossen und versuchen Erzbischofs Viganòs Charakter anzugreifen- durch einen Autor eines notorisch heterodoxen "katholischen" Organs, der ihn als "mißmutigen früheren Angestellten" der "immer ein Spinner war" bezeichnet. Kardinal Wuerl leugnet - was nicht erstaunt - Vorwürfe, daß auch er über McCArricks Aktivitäten informiert war.
Fr. Carlos Martins, ein Priester der Erzdiözese von Detroit, hat heute bei Facebook einen interessanten Kontext gepostet:
"Ich habe gerade die letzten beiden Stunden mit einem Freund in der Vaticanischen Kurie am Telefon verbracht. Er sagte, daß die Nachricht von Erzbischof Viganò in der Kurie wie eine Atombombe eingeschlagen habe. Zwei Dingen wird über Viganò allgemein zugestimmt:
1) Er wird professionell hoch geachtet
2) Seine Stellung in der Kurie hat ihm klaren Zugang zu den schuldzuweisenden Informationen gegeben,über die er berichtet.
Mit anderen Worten, er ist kein Schreiberling und er bezieht sich nicht auf Gerüchte. Das macht seinen Bericht absolut glaubwürdig.
Viganó hatte immer den Ruf, ein Kämpfer gegen die innere Korruption im Vatican zu sein. Und in der Tat - gab es während des Vatileaks-Skandals - unter den geleakten Dokumenten Whistle-Blower-Berichte, die er geschrieben hatte. Das war ein Versuch der Personen, die er geouted hatte, der Wirkung des Berichtes zuvorzukommen und so dem Versuch, ihre Machenschften zu untersuchen, die Kraft auszusaugen. [...]

Mit den Worten der Kurienmitarbeiter, mit denen ich heute Nachmittag sprach, läßt das was Viganò berichtet hat, "die Borgia-Päpste wie Heilige aussehen." 
In der Kurie denkt man jetzt, daß die Antwort der Feinde Viganòs versuchen wird, ihn persönlich zu diskreditieren, sowohl wegen der Tadellosigkeit seines Charakters als auch weil es unmöglich ist, daß er die Fakten falsch intertrepiert hat. 
Ihre einzige Hoffnung wird der Versuch sein, von der Perversion und Korruption, die er enthülllt hat, abzulenken. 
Sie werden wahrscheinlich behaupten, daß er ein verbitterter alter Mann ist, der versucht sich selbst größer zu machen, nachdem er aus Rom entfernt wurde. Wenn das versucht wird: glaubt es nicht. Viganó ist im Ruhestand. Er kann dadurch nichts gewinnen."                                                                    
Auf seiner eigenen FB-site erzählt der Katholische Journalist und Autor von "Der Politische Papst" , George Neumayer eine Anekdote: 
"Bei der päpstlichen Pressekonferenz  reichte Papst Franziskus Erzbischof Viganò "den Handrücken" indem er sagte "er würde sich mit den Anschuligungen nicht einmal befassen" Ich vermute, wir sollten beeindruckt sein. Das ist natürlich nur schuldiges Nachtreten. 
Er wird sich nicht mit Viganòs Beschuldigungen befassen, weil er ihnen nichts entgegenzusetzen hat.  
Während meiner Recherchen für "Der Politische Papst" habe ich viele Fälle gefunden, bei denen Bergoglio die Schäbigkeit schlechter Priester übersehen hat. Er lobt sich selbst wegen seines "Verständnisses" und seiner "Barmherzigkeit", die er den"rigiden" Haltungen seiner Kollegen als überlegen betrachtet. 
Ein kleiner aber offensichtlicher Hinweis darauf, daß Franziskus von den Übergriffen McCarricks auf Seminaristen wußte, ist daß er McCarrick gegenüber Witze über seinen zweifelhaften Ruf machte. Einmal erzählte er "Teddy" daß seine Langlebigkeit darauf zurückzuführen sei, daß Satan mehr Zeit brauche, um seinen Raum in der Hölle  vorzubereiten." 
Wenn das wahr ist, können Sie sich einen Papst vorstellen, der solche Witze macht? 
Bisher haben sich erst zwei Bischöfe zur Unterstützung Viganòs geäußert: Kardinal Raymond Burke und Bischof Joseph Strickland von Tyler, Texas.
"Die Erklärungen die ein Prälat mit der Autorität von Erzbischof Carlo Maria Viganò abgebeben hat, müssen von den Verantwortlichen in der Kirche absolut ernst genommen werden" sagte Kardinal Burke in einem Kommentar gegenüber LifeSiteNews. "Jede Erklärung muß gemäß dem altbewährten Verfahrensrecht der Kirche untersucht werden." 
In einer Direktive an "alle Priester" seiner Diözese "diese Notiz bei den Messen am 26. August zu verlesen und sie sofort auf ihren websites und anderen sozialen Medien zu posten"  hat Bischof Strickland das gesamte Statement von Erzbischof Viganò als PDF-Datei hinzugefügt und geschrieben "laßt uns klar darüber sein, daß es erst nur Beschuldigungen sind, aber als Euer Hirte finde ich sie glaubwürdig. Wenn wir diesen Maßstab anlegen, bedarf die Antwort einer gründlichen Untersuchung - ähnlich denen, wie sie immer durchgeführt wurden, wenn Anschuldigungen glaubwürdig erscheinen.  Ich bin nicht autorisiert, eine solche Untersuchung durchzuführen, aber ich werde allem, was irgendwie nötig sein könnte, um eine solche Untersuchung zu fordern, meine Stimme leihen und darauf drängen, daß nach ihren Ergebnissen alle, die schuldig befunden werden - auch auf der höchsten Ebene der Kirche - zur Verantwortung gezogen werden."

Wir werden sehen, ob es im Laufe der Woche in der gesamten Christenheit noch mehr Bischöfe mit Rückgrat gibt."
Quelle: OnePeterFive, S. Skojec

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit dem Posten eines Kommentars erteilen Sie die nach der DSGVO nötige Zustimmung, dass dieser, im Falle seiner Freischaltung, auf Dauer gespeichert und lesbar bleibt. Von der »Blogger« Software vorgegeben ist, dass Ihre E-Mail-Adresse, sofern Sie diese angeben, ebenfalls gespeichert wird. Daher stimmen Sie, sofern Sie Ihre email Adresse angeben, einer Speicherung zu. Gleiches gilt für eine Anmeldung als »Follower«. Sollten Sie nachträglich die Löschung eines Kommentars wünschen, können Sie dies, unter Angabe des Artikels und Inhalt des Kommentars, über die Kommentarfunktion erbitten. Ihr Kommentar wird dann so bald wie möglich gelöscht.