Freitag, 25. Januar 2019

Exemplarische Reformbemühungen in der mittelalterlichen Kirche. Was man aus der Geschichte lernen kann. Fortsetzung...


"Als der Erzbischof gegen die Pläne des Papstes wetterte, in Mailand Gesetze zu erlassen, erhob sich ein Teil der Menge gegen Asialdo und Erlembaldo. Erlembaldo verteidigte sich, indem er das Banner der Hl. Kirche, von dem er sich nie trennte, kreisen ließ, Arialdo mußte föiehen wurde jedoch in der Nähe von Piacenza verhaftet und in die Burg von Donna Olivia, Nichte von Guido da Velate, gebracht, der ihn am 28. Juni 1066 auf einer kleinen Insale im Lago Maggiore töten ließ. Bevor sie ihn töteten, packten ihn die Mörder an den Ohren um ihn zum Gehorsam gegenüber dem Erzbischof von Mailand. zu zwingen.
Nachdem er sich weigerte, schnitten sie ihm die Ohren ab -Arialdo erhob die Augen zum Himmel und sagte " Ich danke Dir, oh Christus, daß Du Dich heute entschieden hast, mich zu Deinen Märtyrern zu zählen."
due Folterer fragten ihn noch einmal, ob er Guidos Autorität anerkenne und er antwortete mit der gewohnten Seelenfestigkeit "nein". Sofort- so berichtet sein Biograph- rissen sie ihm die Augen heraus, schnitten seine rechte Hand ab und sagten: "Das ist die Hand, die Briefe nach Rom geschrieben hat."

Dann amputierten sie das Organ seiner Männlichkeit und sagten: "Bis heute hast Du Keuschheit gepredigt, ab jetzt wirst du auch keusch sei."  Schließlich rissen sie ihm die Zunge heraus und sagten:"Endlich schweigt diese Zunge, die Aufruhr in die Familie der Kleriker brachte und sie zerstreute" Und so- schließt Andrea da Strumi "wurde diese Heilige Seele vom Fleisch befreit; der Körper wurde an diesem Ort beschrieben. Nach diesem Geschehen erschienen den Fischern in der Nacht vor Ort helle Lichter." (S.145)


Die Mörder banden ihm schwere Steine um und versenkten ihn an der tiefsten Stelle des LAgo Maggiore. 10 Monate später, am 3. Mai 1067 tauchte Arialdos Leiche auf wundersame Weise wieder an der Oberfläche auf. Nach langem Widerstand gab Donna Olivia Erembaldo die Leich zurück , der ihn nach Mailand brachte, wo er in der Kirche S. Ambrogio triumphal niedergelegt wurde, bevor er  in S. Celso beerdigt wurde und Ende des 18. Jahrhunderts im Dom.

Alexander II sprach Arialdo 1068 selig. Erzbischof Guido beschloss, nachdem er erneut exkommuniziert wurde, vom Amt des Bischofs zurückzutreten und ließ durch den Kaiser seinen Kaplan Goddfredo zum Bischof ernennen. Der Papst exkommunizierte Goddfredo und beauftragte Erembaldo, ihn daran zu hindern Mailand zu betreten. Um die Cathedra von Mailand begann ein Kampf zwischen zwei Erzbischöfen. Goddfredo wurde von Heinrich IV unterstützt und Attone, der von Alexander II ernannt wurde, von Erembaldo.

Im Verlauf zahlreicher bewaffneter Kontroversen wurde Erembaldo am 28. Juni 1075 ermordet, am gleichen Tag, an dem 9 Jahre vorher Arialdo getötet worden war. Papst Urban II, der 1095 auf dem Weg nach Clermont, wo er den Ersten Kreuzzug ausrufen sollte, durch Mailand kam,  ehrte seine Überreste in einer feierlichen Zeremonie, die einer Kanonisation entsprach,
Mit diesem Akt bot der Sel. Urban II den Gläubigen Erembaldo das Modell des "miles christi" im Laienstand an, den christlichen Kämpfer, der bereit ist, zu den Waffen zu greifen und das eigene Blut gegen die inneren und äußeren Feinde der Kirche zu vergießen. An ihn und an den Hl. Arialdo richten wir heute unsere Gebete."
Roberto de Mattei

Quelle: Corrsipondenza Romana, R.d. Mattei

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