Sonntag, 13. Januar 2019

Ist das aktuelle Pontifikat ein Fehlschlag?


Pater R.G. Cipolla kommentiert bei Rorate Caeli einen Leitartikel, den Herausgeber R.R. Reno bei First Things über das aktuelle Pontifikat veröffentlicht hat.
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"EINFLUSSREICHER LEITARTIKEL ERKLÄRT DAS PONTIFIKAT ZU EINEM "FEHLSCHLAG" : HOFFNUNG AUF EIN ENDE DES HYPER-PAPALISMUS"


"Die jüngste Veröffentlichung des Leitartikels von R.R.Reno, dem Herausgeber von "First Things", erklärt das Pontifikat von Papst Franziskus zu einem "Fehlschlag" ( "A failing papacy. Febr. 2019)und ist sowohl bemerkenswert als auch -wichtiger- der Anfang-wie wir hoffen- einer intellektuellen Überprüfung des gegenwärtigen Papsttums, der zu seiner ehrlichen Bewertung und - eine weitere Hoffnung- dem Aufruf zu einem Ende des Hyper-Papalismus der vergangenen Jahre -vielleicht sogar eines Jahrhunderts-  führen wird und zu einer theologischen Neubewertung - der Natur und der Rolle des Papsttums, basierend auf der Tradition der Kirche.

Daß der Herausgeber von "First Things", das seit einigen Jahren meiner persönlichen Meinung nach ein Organ der neokonservativen Agenda wurde- diesen Leitartikel geschrieben hat, erweckt vielleicht nicht die Aufmerksamkeit der New York Times, ist aber sicher wichtig für diejenigen Katholiken, die die Tradition der Kirche verstehen und durch das Unvermögen dieses Pontifikates, klar und unzweideutig den Katholischen Glauben zu Zeiten politischer und kultureller Massenverwirrung zu bekennen, sehr beunruhigt waren und sind.

Man muß Reno im Hinblick auf die aktuelle Situation in der Kirche für seinen Mut und seine Klarheit danken. Reno versteht jetzt, daß dieses Pontifikat nicht nur nicht im Einklang mit dem realen Versuch des Hl. Johannes Paul II steht -auf der Tradition der Kirche begründet- erneut den Katholischen Glauben an die Person Jesu Christi und das Dogma der Kirche zu verankern, nach dem drohenden Kollaps der Kirchenlehre und der liturgischen Praxis nach dem II.Vaticanischen Konzil.
Dieses Papsttum mit seinem Mangel an Treue zur Tradition und seinen billigen und überholten Appellen an den modernen Menschen- zu einer Zeit in der es die Moderne nicht mehr gibt, außer in der Römischen Kurie, die immer noch im Jahr 1965 lebt, hat die Verbindung zu jenen modernen Männern und Frauen, besonders der Jugend verloren hat, die im Schutt der Moderne nach dem Wirklichen und Wahren suchen.




Nicht nur haben dieser Papst und seine Höflinge den Katholischen Glauben weder vor den gläubigen Katholiken noch gegenüber der ungläubigen und feindlichen Welt bekannt, sie scheinen auch entschlossen zu sein, den Katholischen Glauben dem zeitgenössischen Zeitgeist anzupassen und das alles im Namen- mirabile dictu- der Barmherzigkeit. An diese Barmherzigkeit ohne das Kreuz Jesu Christi. Die wahre Idee eines Erlösers der Welt wird unnötig, wenn das wahre Verständnis der Sünde ausgehöhlt wird, das für das Christentum zentral ist, durch einen Anti-Intellektualismus, durch Sentimentalität, die beide die intellektuelle/lehramtliche Geschichte leugnen und- mit den Worten eines der ausgesprochenen Mitglieder des inneren Kreises des Papstes, Pater Thomas Rosica, eine Version der Kirche ist, die von einem Papst geleitet wird, der frei ist von den Anforderungen des Christlichen Glauben. Dieser kanadische Priester erzählt uns, daß Papst Franziskus mit den Katholischen Traditionen bricht, wann immer er will, weil er "frei ist von irregulären Verbindungen. Unsere Kirche ist tatsächlich in eine neue Phase eingetreten: mit der Ankunft dieses ersten Jesuiten-Papstes wir sie eher offen von einem Individuum regiert als durch die Autorität der Schrift allein, oder sogar ihrer eigenen Diktate von Tradition plus Schrift."

Dieser verrückte Unsinn könnte unterhaltsamer Teil einer Comedy-Show sein. Aber daß ein solches Statement nicht Kardinäle und Bischöfe dazu bewegt, aufzustehen und ein solches unkatholisches und unchristliches Statement zu verurteilen, ist Beweis sowohl für den Zustand der Katholischen Hierarchie als auch für das intellektuelle Niveau derer, die für die Kirche verantwortlich sind (jedenfalls in dieser Welt)

Deshalb müssen wir hoffen, daß Renos Leitartikel der Anfang einer intelligenten und ehrlichen Bewertung dieses Pontifikates ist, das eine Agenda annimmt, die nicht Christus und sein Kreuz im Zentrum hat und de facto vermeidet, Worte wie Retter, Erlösung, der Weg, die Wahrheit und das Leben auszusprechen und sich weigert, über die Schwierigkeit zu sprechen, ein moralisches Leben zu führen, das auf den Lehren Christi und seiner Kirche beruht und eine Agenda, die sich weigert, die radikale Natur der Inkarnation zu predigen und zu lehren, die die Menschheitsgeschichte für immer und auf besondere Weise verändert haben- Kreuz und Auferstehung- die die Aufmerksamkeit jedes Mannes und jeder Frau in dieser Welt erfordert und eine Entscheidung, die in der Ewigkeit beglaubigt wird.

Fr. Richard Gennaro Cipolla

Quelle: Rorate Caeli, Fr. R.G.Cipolla

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