Henry Sire- Autor von "Diktator Papst" und Kritiker der Entwicklung des Malteser Ordens seit der "feindlichen Übernahme" durch den Vatican und dem erzwungenen Rücktritt von Großmeister Fra´ Festing kommentiert bei OnePeterFive die Erklärung der Ordensleitung zu vorangegangenen kritischen Veröffentlichungen,
Hier geht´s zum Original: klicken
"DER MALTESER ORDEN IN DER DEFENSIVE. EINE WIDERLEGUNG DIE NICHTS WIDERLEGT"
Mein Artikel vom 27. Juni "Stalinistische Reinigung und mehr bei den Malteser Rittern" hat eine Antwort in Form einer Deklaration der Großmeisterei des Ordens provoziert. ( klicken )
Ich veröffentliche diese kurze Antwort nur, um den Eindruck zu vermeiden, der sonst entstehen könnte, daß das Statement nicht zu beantworten ist und Falsches durch Wahres ersetzt habe.
Die Erklärung, die vom Kommunikationsbüro des Ordens versandt wird, setzt sich aus suppressio veri und suggestio falsi zusammen und stützt sich auch auf die Politik Freiherr von Boeselagers, seine Tun durch plausibles Leugnen zu verbergen.
Ich stelle meine Antwort unter jede der Überschriften der Deklaration.
Souveränität und Unabhängigkeit:
Das Dokument suggeriert fälschlicherweise, daß die Beziehungen des Ordens mit dem Hl. Stuhl unter Großmeister Festing schlecht waren und jetzt besser geworden sind, Tatsächlich gab es keine Wolke welcher Art auch immer in der Beziehung zum Hl. Stuhl bis der Großkanzler im Dezember 2016 durch seine Weigerung seine Entlassung durch Fra Matthew Festing zu akzeptieren eine Krise auslöste. Man kann wohl annehmen, daß der Vatican jetzt.- nach der Wiedereinsetzung von Boseslagers und der Entfernung Fra Matthews, um den Weg für ihn frei zu machen- mit dem Malteser Orden glücklicher ist. Er hat den Orden jetzt in der Hand- mit einem Spezialdelegierten- Kardinal Becciu- der die Anordnungen trifft. Was für eine Errungenschaft!
Urteil des Hamburger Landgerichts:
Es ist interessant, daß Freiherr von Boeselager dieses Thema, das ich in meinem Artikel nicht erwähnt habe, anspricht. Das zeigt wo seine empfindlichen Stellen sind. Er versucht, sich selbst auf Grund dessen freizusprechen, daß kath.net in einem Nebenpunkt eine fehlerhafte Behauptung über ein peripheres Thema aufgestellt hatte und deswegen verurteilt wurde. Aber beim Hauptthema- der Verteilung von Kondomen, dem Grund seiner Entlassung durch Großmeister Festing, hat von Boeselager den Prozess verloren.
Das Urteil des Landgerichtes lautet:
"Der zwingende Eindruck ist, daß der Kläger (Boeselager) wußte, daß bei einer Hilfsaktion von Malteser International Hilfspakete der UNHCR verteilt wurden. ...Das Gericht denkt, daß ein unbeteiligter Leser zu dem Schluß kommen könnte, zu glauben, daß der Kläger selbst für die zuvor gegen ihn vorgebrachten Vorwürfe verantwortlich war, woraus notwendigerweise folgt, daß er volle Kenntnis aller relevanten Umstände hatte. In seinem Urteil zu diesen Vorgängen befindet das Gericht, daß dieser Eindruck tatsächlich der Wahrheit entspricht."
Also hat das Gericht in Hamburg seinem Versuch, die Fakten, die zu seiner Entlassung durch den Großmeister führten, zu leugnen, nicht geglaubt, (Mehr zum Hamburger Urteil hier)
Großprior von England:
Was die Behauptng angeht, Fra Ian Scott nicht entlassen worden sei, kann sich das Regime in Rom nur darauf verlassen, daß Fra Ian sich wie ein Gentleman benimmt, während sie sich wie Dikattoren aufführen. Ich stelle nur fest, daß die Erklärung nicht auf meinen Vorwurf antwortet, daß die Großmeisterei in England einen Verwalter eingesetzt hat, anstatt die Wahl eines neuen Priors zu erlauben. Und das weil die Voraussetzung adelig zu sein, entgegen den Reformbestrebungen der Großmeisterei beibehalten wurde.
Portugiesische Vereinigung:
Man sagt uns, daß das "normale institutionelle Leben der portugiesischen Vereinigung durch die Ernennung eines Delegierten, der den gesamten Rat entließ und- ohne Wahlen- einen anderen ernannte, wieder hergestellt wurde. Normal unter der neuen Leitung, das kann man wohl glauben,
Römische Delegation:
Die Erklärung sagt, daß die Großmeisterei nichts mit dem Rücktritt des Rates der Delegiertn zu tun hat. Eine kurze Zusammenfassung des Vorfalls kursiert unter den amerikanischen und anderen Rittern, die das selber beurteilen werden.
Die Skandinavische Vereinigung:
Die Großmeisterei- sagt das Statement- hat sich nicht in die Wahl eines Präsidenten eingemischt. Dennoch hat eine Vereinigung, die sich bisher durch ihre Begeisterung für den Vetus Ordo hervorgetan hat, jetzt eine deutsche Frau als Präsidentin, die eine erbitterte Feindin des Vetus Ordo ist und sehr schnell sein Verbot verlangte.
Feier in der ordentlichen Form des Römischen Ritus:
Weil mein Artikel nur darauf hingewiesen hat, daß das Verbot des Vetus Ordo von einer aufdringlichen Skandinavischen Präsidentin gefordert wurde, muß dieser Teil nicht kommentiert werden,.
Strengere Befolgung der von den Religiösen Mitgliedern des Ordens abgelegten Gelübde: wir werden sehr bald sehen, wie wahr das ist.
Spenden des Schweizer Fonds:
"Die Wiedereinsetzung Albrecht von Boeselagers als Großkanzler im Januar 2017 hatte nichts mit dem Schweizer Fond zu tun". Jemand hatte nur vergessen, diese Zeile an Kardinal Parolin weiter zu geben, der -rein zufällig- im Dezember 2016 ein Komitée aus 5 Mitgliedern ernannte, die einen negativen Bericht über Großmeister Festing verfassen sollten. um ihn zum Rücktritt zwingen zu können, Zu der Gruppe gehörten Erzbischof Silvano Tomasi und zwei Bänker- die alle drei bzgl
des Fonds eng mit von Boeselager zusammen gearbeitet hatten,
[ Mehr zur verdächtigen Natur dieses Komitèes hier.]
Führung des Großmeisters:
ein fades Zeugnis, das keine Antwort auf die Tatsache ist, daß er eine Marionette ist, für den 2008 , -als Fra´Matthew Festing gewählt wurde-, nicht mal die Italiener stimmen wollten.
Ernennung des Kardinal-Patrons:
Von Boeselager leugnet, daß er 2015 versucht hat, die Ernennung von Kardinal Burke zu verhindern. Ich habe zu der Zeit im Palast der Großmeisterei gelebt und jedes Detail, von dem was passierte vom Großmeister und anderen Mitgliedern des Souveränen Ordens gehört.
Angebliche deutsche Vorherrschaft:
Zu behaupten, daß von (Großkanzler) Freiherr von Boselager, Graf Esterhazy (Schatzkämmerer) und Graf Henckel (Mitglied des Souveränen Rates) nur zwei Mitglieder der deutschen Vereinigung sind, kann nur Leser täuschen, die den Orden und seine Strukturen nicht kennen. Die drei Erwähnten gehören zu den Kontrolleuren, die die deutsche Fraktion jetzt im Orden hat und der anmaßenden Macht, die die deutsche Vereinigung in ihm ausübt.
Ich will damit schließen, Ausschnitte zu zitieren, die ich in beiden Briefen gefunden habe, die von den Präsidenten von zwei der Amerikanischen Vereinigungen (der Westlichen und der Östlichen) an ihre Ritter verschickt wurden ( hier und hier) .
Während sie versuchen, ihre Mitglieder vor dem von mir beschriebenen Einfluss zu schützen, geben beide zu: "Viele der in diesem Artikel zitierten Fakten sind wahr", man könnte das auch für große Teile meines Artikels, für den die Großmeisterei keinerlei Antwort anbietet, feststellen.
Was kann man-wenn überhaupt-bei alle dem tun? in meinem 1P5-Artikel, der den Widerlegungsversuch provozierte, habe ich gefragt, ob die Malteser Ritter zulassen werden, zur Schlachtbank geführt zu werden. In Wahrheit bleibt die Situation fließend und die Basis des gegenwärtigen Regimes ist unsicherer als viele wissen. Die Mitglieder- insbesondere die, die ein Gelübde abgelegt haben, haben jedes Recht, die vorgeschlagene Reform in Frage zu stellen- nicht nur auf Basis des Kanonischen Rechts, sondern auch auf Basis des großen Gesetzeswerkes, das der Orden und das Papsttum erstellt haben und das immer noch gültig ist. Bestehende Rechte können nicht einseitig aberkannt werden. Mögen sich die gegenwärtigen Mitglieder an die ritterlichen Tugenden Mut und Standhaftigkeit erinnern und bleiben, um zu dienen und wenn nötig, zu kämpfen anstatt ohne ein Wimmern zu kapitulieren- so wie wir es 1798 auf Malta unter der "Führung" des deutschen Großmeisters von Hompesch unrühmlichen Andenkens getan haben.
Quelle: OnePeterFive, H.Sire
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