Donnerstag, 10. Februar 2022

"Die Logik hat sich verabschiedet" .

Marco Tosatti veröffentlicht bei Stilum Curiae Andrea Cioncis Analyse des Briefes, in dem der Papa emeritus sich gegen die so durchsichtigen wie teilweise infamen Vorwürfe seiner alten und neuen Feinde verteidigt. 
Hier geht´s zum Original: klicken

"BENEDIKT XVI, JOSEPH RATZINGER SETZT SEINE VERLEUMDER MATT" 

Liebe StilumCuriale, es scheint mir interessant mit Ihnen Andrea Cioncis Analyse des Briefes zu teilen, in dem Joseph Ratzinger sich -auf herausragende Weise - gegen die Vorwürfe der Nachlässigkeit in einem Mißbrauchsfall in der Diözese, deren Erzbischof er war, wehrt und dann...die geistige Klarheit und spirituelle Energie eines Mannes, der in diesen Tagen vor 9 Jahren zurückgetreten ist, und als Motiv sein Alter und den Mangel an Energie angegeben hat. Entweder ist er ein Wundertäter oder- und das ist meine Meinung- er hätte weiter regieren sollen und können. Man muß kein Athlet sein, um bestimmte Positionen zu bekleiden ...Gute Lektüre.

§§§

Der gigantische Schritt von Papst Ratzinger. Was Benedikt XVI wirklich sagt und warum er "Papst Franziskus" zitiert!

Nicht schlecht für einen "ehemaligen Papst". Bis vor ein paar Wochen sahen diejenigen, die "Benedikt XVI“ bei Google eintippten, den Untertitel "Papst emeritus“ auftauchen. Vor einigen Tagen hat jedoch "jemand“ Google gebeten, diese Formulierung in „EX PAPST“ zu ändern. Überzeugen Sie sich selbst.

Das sind die Dinge, die weich werden lassen: ein bisschen so, als würden die Vatikanischen Nachrichten den Namen von Bergoglios Fotografen erwähnen, der ihm ZUFÄLLIG begegnete, als er den Plattenladen verließ und ein Foto von ihm machte. 
(Neue Inszenierung eines angeblichen Überraschungsbesuches von Bergoglio, wie groß ist die Wahrscheinlichkeit daß das nicht vorbereitet war.html. ) 
Oder wenn sie mit der direkten Begegnung mit Fabio Fazio, die in vielen Stunden  oder vielleicht sogar Tagen vorbereitet wurde, hausieren gehen, wie man aber  - göttliche Ironie- auf der eigenen Uhr eben dieses Bergoglios sehen kann. 

Vorsicht. "Gott verbirgt sich in den Details" sagte van der Rohe.

Weitere Zärtlichkeit verbreiten die Titel der gestrigen und heutigen Zeitungen des Typs "Ratzinger gesteht seine Schuld", "Ratzinger gibt alles zu" usw. in einer Tonlage, die dagegen Maramaldo im Kampf  wie Lanzelot erscheinen läßt. Freunde und Kollegen haltet einen Augenblick inne.



Tatsächlich hat Benedikt XVI mit dem gestern veröffentlichten Brief, einen riesigen Schritt gemacht, nicht nur hat er einen Irrtum im Verteidigungsmemorandum seiner Rechtsberater aufgeklärt und seine Ankläger auf dem falschen Fuß erwischt, sondern auch alles Böse des Mißbrauchs in der Kirche auf sich genommen, wie Jesus, der die ganze Schuld der Welt auf sich genommen hat. 
Das Lesen dieses Briefes nimmt einem den Atem.  Einerseits gibt er im Bereich der persönlichen Verantwortung nichts zu - und so erklärt sich nicht, wie jemand auch nur daran denken kann, ihn einen Lügner zu nennen. 

(Außerdem versteht man nicht, auf Basis welches Naturgesetzes der Prälat, der in der Kirche am meisten gegen Pädophilie gekämpft hat- im Gegensatz zur üblichen Lobby - "Pädophilie hätte vertuschen sollen". Und wie man denken kann, daß Falcone absichtlich einen Mafioso begünstigt habe, oder? Welchen Sinn hat das? Aber hier  hat die Logik Urlaub genommen.) 

Auf der anderen Seite nimmt Benedikt XVI -mit unbezähmbarem Mut, im Alter von 94 (!), alle Verantwortung auf sich, aber als PAPST, stellvertretend für den gesamten Klerus.

Der folgende Satz ist absolut fantastisch: "Ich bin besonders dankbar für das Vertrauen, die Unterstützung und das Gebet, das Papst Franziskus mir persönlich ausgesprochen hat.“

Offenbar hatte Bergoglio ihm einen Brief geschrieben, oder ihn angerufen und Papst Benedikt dankt ihm für diese Geste und unterstreicht die absolute Wahrheit, das heißt. daß dieses alles nur AUF PERSÖNLICHER EBENE geschah - also- NICHT ÖFFENTLICH, wie es hätte sein sollen .

Sogar die bergoglianischen Zeitungen haben sich in diesen Tagen darüber empört, daß Bergoglio kein einziges Wort geäußert hat, um ihn gegen die Welt zu verteidigen. 

Er hatte das aber vor einigen Jahren getan, in einer unverdächtigen Zeit, wie man in diesem Video sehen kann. 

Als Bergoglio persönlich Benedetto in der Affäre des Mißbrauchspriesters Marcial Maciel verteidigte und sagte, daß Kardinal Ratzinger alles, was er konnte, getan hatte, gegen interne Widerstände im Klerus selbst gekämpft und daß es ihm am Ende -ganz still- gelungen war, Maciel zu exkommunizieren. Vor einigen Jahren konnte Bergoglio sich diese schöne Geste erlauben, aber heute hat die Musik gewechselt. Ratzinger muß auf der Ebene des Image vernichtet werden, weil es bei bestimmten Themen, die Sie gut kennen und die wir nicht zum x-ten Mal wiederholen möchten- kein anderes Mittel gibt. 
In diesem Zusammenhang, ist es wichtig, darauf hinzuweisen, daß an der Universität Bologna hart daran gearbeitet wird, die Rechtsprechung bzgl. "emeritierter Papst" und "behinderter Papst" zu klären. Richtig gerecht oder? Lesen Sie die Agentur-Meldung: klicken

Jemand soll dann wegen der Tatsache verstört gewesen sein, daß Benedikt -als er Bergoglio zitierte- ihn "Papst Franziskus" nannte.  Prof. Gianmatteo Cornas, Latinist und Religionswissenschaftler hat uns erklärt, daß der Titel Papst auch vom Papst und Patriarchen von Alexandria und ganz Afrika benutzt wird- zur Zeit vom koptisch-orthodoxen Papst Teodoro II. Also könnte Benedikt auch Papst Teodoro danken, wenn der ihm Weihnachtsgrüße schickte - auch wenn Teodoro weder römisch noch katholisch sei. Erinnert Sie das an jemanden? 

Sehr interessant ist schließlich das Foto von Benedikt XVI, das gestern in den sozialen Netzwerken herumging, auf dem wir zum ersten mal sehen, daß der Papa emeritus (vom Verb emereo) eine rote Kasel anlegt, Symbol des Martyriums. Tatsächlich wurde vor einigen Tagen die Messe für die japanischen Märtyrer gefeiert. Er selbst zitiert im Brief, die Tatsache, daß er "den gleichen Ekel und die gleiche Angst Christi auf dem Ölberg" erlebt (da kommt einem das Motto, das ihm die sogenannte Prophezeiung des Hl. Malachias zuweist: "de gloria olivae" in den Sinn), während "seine Jünger SCHLAFEN".

Quelle: M-Tosatti, Stilum Curiae, A. Cionci
 

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